Stand-Up-Paddling (SUP) ist eine Trendsportart, die es Wasserliebhabern ermöglicht, dem Element etwas näher zu kommen. Während der Sommerzeit gibt es in Bremen kaum mehr ein Gewässer, wo keine auf aufblasbaren Boards stehenden Menschen sich mit einem langen Paddel fortbewegen. Mit SUP, so scheint es auf den ersten Blick, kann man eine gemütliche Zeit auf dem See verbringen.
Doch hinter der mittlerweile professionalisierten Sportart verbirgt sich weit mehr. Tessa Heyde, Mitgründerin von "Ins Blaue", einem Stand-Up-Paddling-Verleih am Werdersee, stellt einen Vergleich mit Radfahren her. "Du kannst einfach gemütlich und entspannt fahren, oder es kann anstrengend und fordernd sein." Die aus Hawaii stammende Sportart wird bei Wellengang, starkem Wind oder bei langen Distanzen herausfordernder. SUP ist aus dem Wellenreiten entstanden, aber weil auch ein Paddel benutzt wird, gibt es für die Sportart gleich zwei Dachverbände. Neben dem deutschen Wellenreitverband beansprucht auch der deutsche Kanuverband den Sport für sich.
Das Team von "Ins Blaue" bietet neben einem zweistündigen Einsteiger- auch ein Aufbautraining, bei dem neue Paddeltechniken unterrichtet werden, sowie auch längere Touren auf der Ochtum (neun Kilometer) und auf der Hunte (18 Kilometer) an. "SUP trainiert die Tiefenmuskulatur, die oft vergessen wird", sagt Heyde. Für den stabilen Stand auf dem Board benötige es außerdem eine gute Balance. Gerade am Anfang würden sich viele erst einmal hinknien und dann versuchen, langsam aufzustehen. Für Menschen mit größeren Ambitionen, die SUP als Fitnesssport betreiben oder längere Touren auf Flüssen paddeln möchten, lohne es sich, einen Kurs zu belegen.
"SUP ist ein Natursport, der unterschätzt wird", sagt Heyde. Interessierte sollten schwimmen können und sich im Wasser wohlfühlen. Beim Einsteigertraining lernen die Anfänger unter anderem, auf andere Verkehrsteilnehmer wie Ruderboote zu achten. Auch müsse oftmals ein Bewusstsein für Naturschutz geschaffen werden – nicht an allen Uferkanten könne das Board beispielsweise hineingeschoben werden. Der Sport ist vor allem während der Sommermonate beliebt, doch Hartgesottene trainieren auch in Neoprenanzug in den kälteren Jahreszeiten.
In Bremen gibt es neben der Station am Werdersee "Ins Blaue" auch den Anbieter "Standuppaddling Bremen" am Unisee sowie "Wakegarden Oyten" am Oytener See.