Bei der nächsten Sitzung des Blumenthaler Beirates geht es gleich doppelt um Betreuung: um die in der Kita und um die im Hort. In beiden Fällen sollen mehr Plätze geschaffen werden, aber nicht in allen gibt es auch eine Offensive der Behörde, die diese Plätze ad hoc schaffen kann. Es ist es nicht das einzige Problem, das die Fraktionen erörtern wollen. Auch Anwohner haben welche und wollen Lösungen. Welche Themen die Stadtteilpolitiker noch beschäftigt – die Tagesordnung im Überblick.
Kita-Neubau: Nirgendwo in Bremen fehlten jahrelang so viele Kitaplätze wie in Blumenthal – und nirgendwo sonst sind deshalb so viele Vorhaben von der Bildungsbehörde vorangetrieben worden. Sie will endlich die Wende schaffen: Im Kindergartenjahr 2025/2026 soll es zum ersten Mal mehr Betreuungsplätze als Anmeldungen im Stadtteil geben. So der Plan. Damit er aufgeht, müssen diverse Neu- und Anbauten klappen, die von Projektentwicklern angekündigt wurden. Eines dieser Vorhaben ist eine neue Kita im alten Ortskern. Dass sie kommen soll, wissen die Stadtteilpolitiker schon länger, nur noch nicht, was im Bauantrag steht. Das soll ihnen jetzt vom Ressort vorgestellt werden.
Das Projekt, zu dem auch ein Familienzentrum gehört, soll auf einem Grundstück an der Fresenbergstraße entstehen und die Hausnummer 37 bekommen. Nach Angaben der Bildungsbehörde sind vier Gruppen vorgesehen. Das Ressort geht davon aus, dass im August nächsten Jahres die ersten Mädchen und Jungen aufgenommen werden können. Für Außengelände und Erstausstattung sind bisher 270.000 Euro veranschlagt worden. Und für den Betrieb im ersten Jahr noch mal 461.000 Euro, inklusive Personal und Miete. Die Einrichtung ist neben der Kindertagesstätte an der Kapitän-Dallmann-Straße und der am Wasserturm die dritte im Zentrum des Stadtteils.
Hortplatz-Mangel: Immer mehr Schulen werden zu Ganztagsschulen – aber nicht überall so schnell, wie sie gebraucht werden. Farger Sozialarbeiter und Lehrkräfte wissen das. Sie erleben seit Längerem das genaue Gegenteil von dem, was nach Rechnung der Bildungsbehörde eigentlich passieren soll: Dass die Zahl der Kinder sinkt, die einen Hortplatz benötigen. Im Ortsteil ist der Bedarf inzwischen mehr als doppelt so groß wie das Angebot: Rund 20 Mädchen und Jungen können nach dem Unterricht betreut werden, aber 50 müssten es. Das haben Mitstreiterinnnen des Hortteams der Farger Grundschule zuletzt im Januar im Beirat beklagt und Abhilfe gefordert.
Wie die aussieht, wollen die Fraktionen des Stadtteilparlamentes nun von der Bildungsbehörde wissen. Und auch, wann denn der Neubau der Farger Grundschule kommt, über den immer wieder gesprochen wurde – und mit dem das Ganztagsprojekt auch im Ortsteil so umgesetzt werden kann, dass es einen Hort gar nicht mehr braucht. Zuletzt hatte ein Planer von Immobilien Bremen erklärt, dass die Arbeiten an dem Gebäudekomplex voraussichtlich 2025 starten und 2027 abgeschlossen sein könnten. Nur ist das inzwischen fast ein Jahr her und war der Referent nicht explizit für den Schulneubau zuständig, sondern für den Sportplatzneubau, der zuerst kommt.
Parkplatz-Probleme: Bisher konnte Rolf Kramer an der Straße vor seinem Haus parken, mittlerweile nicht mehr. Das Ordnungsamt hat ihm und anderen mitgeteilt, dass sie ihren Wagen nun woanders abstellen müssen. Die Martin-Luther-Straße, an der sie wohnen, ist nämlich ab sofort eine sogenannte enge Straße – und an der ist das einseitige Parken nicht erlaubt. Dass Problem von Kramer und seinen Nachbarn ist: Ihre Grundstücke haben weder einen Stellplatz noch eine Garage. Darum wollen sie, dass die Behörde ihre Einschränkung zurücknimmt. Sie fordern eine Gleichbehandlung mit anderen engen Straßen in Blumenthal, wo ihnen zufolge das Parken nach wie vor gestattet ist.
Stau-Lösungen: Mit dieser Forderung hat sich erst die Polizei befasst, jetzt das Amt für Straßen und Verkehr. Es sollte prüfen, ob tatsächlich stimmt, was Joachim Ernst meint – dass wenn die Ampelschaltung im Kreuzungsbereich Kreinsloger, Neuenkirchener Weg und Mühlenstraße geändert wird, sich die Autos weniger stauen. Das Ergebnis der Untersuchung wird nun den Parteien vorgestellt, die diesmal endgültig entscheiden wollen, was werden soll. Es ist inzwischen das dritte Mal, dass sie sich mit dem Antrag des Anwohners beschäftigen.