Bei der nächsten Sitzung des Blumenthaler Beirates ist alles umgekehrt: erst die Regularien, dann die Themen, zu denen auch Referenten etwas sagen. Das Ortsamt hat die Reihenfolge geändert, weil zum letzten Diskussionspunkt eine Einwohnerversammlung gehört, die länger dauern könnte. Es geht ums Bauen, genauso wie beim vorletzten Spiegelstrich der Tagesordnung. Was geplant ist und worüber die Fraktionen noch sprechen wollen – ein Überblick.
Bauprojekte: Bremen will mehr Wohnraum schaffen, auch dort, wo es schon Wohnraum gibt. Nachverdichten nennt die Behörde das. In Blumenthal hat sie zwei Gebiete ausgemacht, wo das gehen könnte. Und weil beide kleiner sind als andere, sogar zügiger als üblich. Auch dafür hat das Ressort einen speziellen Begriff: sektorale Bebauungspläne. Mit ihnen sollen unbeplante Fläche nachträglich beplant werden können.
Die beiden Bereiche, um die es geht, liegen zwischen Turnerstraße und Hegestraße sowie zwischen Turnerstraße und der Straße An de Deelen. Wie viele Häuser zusätzlich entstehen könnten, will Bauamtsmitarbeiterin Katharina Specht vorstellen – und mit Anwohnern diskutieren. Zumindest im letzten Fall. Schon einmal war das Gebiet An de Deelen für mehr Wohnungen vorgesehen. Das Verfahren wurde jedoch eingestellt, weil sich Anlieger wehrten.
Brückensanierung: Immer wieder heißt es, dass der Zustand der Brücken so schlecht ist, das sie aufwendig repariert werden müssen. Deshalb hat die SPD beantragt, dass die Behörde mal Klarheit schafft und sagt, wie es um die in Blumenthal steht. Im Februar war das. Jetzt ist das Thema wieder auf der Tagesordnung. Das Ressort hat nämlich zurückgeschrieben: Es will wissen, welche Brücken gemeint sind – die städtischen oder alle.
Straßenschäden: Die SPD will nicht einfach so hinnehmen, dass im Stadtteil immer mehr Achtung-Straßenschäden-Schilder aufgestellt werden. Sie fordert deshalb Antworten von der Behörde, warum es so wenige Tonnenbeschränkungen für Blumenthaler Straßen gibt, obwohl der Schwerlastverkehr als Hauptursache für kaputte Fahrbahnen gilt. Und was eigentlich unternommen wird, um Gebiete lastwagenfrei zu halten.
Bahnübergang: Der Bahnübergang an der Straße Am Rottpohl ist nicht so, wie er nach Ansicht des Beirates sein sollte: Er hat einen so hohen Bordstein, dass für ihn von Barrierefreiheit keine Rede sein kann. Darum haben die Parteien vor Monaten die Behörde eingeschaltet, die jetzt einen Vorschlag gemacht hat, das zu ändern: Nicht sie, sondern der Beirat könnte doch dafür sorgen, dass der Bordstein flacher wird – mit 14.000 Euro aus dem eigenen Etat.
Seniorenarbeit: Die CDU will wissen, wie viele Angebote es in Blumenthal noch für Senioren gibt, nachdem in zwei Begegnungsstätten das regelmäßige Programm eingestellt wurde. Und sie fordert eine Aufstellung von der Behörde, wo es Programm für Ältere gibt und was dieses Programm beinhaltet. Außerdem soll der Seniorenbeauftragte der Stadt sagen, in welchen Fällen die Interessen von Menschen über 60 Jahren vertreten wurden.
Verkehrsberuhigung: Die Mühlenstraße, sagen Anwohner, wird immer wieder zur Rennstrecke. Deshalb haben die Fraktionen die Behörde aufgefordert zu prüfen, ob sie verkehrsberuhigt werden kann. So wie es vor einem Jahr von einem Bürger vorgeschlagen wurde. Das Ressort hat jetzt einen Kostenvoranschlag in Höhe von 20.000 Euro gemacht, die nicht von ihm kommen sollen, sondern aus dem Budget des Beirates.
Straßenlaterne: Kurz vor dem Wendekreis An der Riesenburger Straße steht zwar eine Laterne, aber die, findet Detlev Hansing, reicht nicht. Der Blumenthaler hat es überprüft: Das Licht leuchtet nur den halben Wendekreis aus. Darum fordert er eine zweite Laterne – und den Beirat auf, seinem Antrag zuzustimmen.