Der Förderverein der Bürgerstiftung Blumenthal hat, wenn man so will, ein Spezialgebiet: das Zentrum des Stadtteils. Um es voranzubringen, hat er erst Geld der Initiative Blumenthal verwaltet, dann die Zuschüsse der Stadt für den Ortskern direkt vergeben. Es ist jetzt das vierte Jahr, in dem Vorstand und Mitglieder versuchen, Projekte zu etablieren, um das Umfeld im Quartier, das inzwischen Sanierungsgebiet ist, zu verbessern. Was der Verein bisher unternommen hat und was er noch unternehmen will – eine Übersicht.
Veranstaltungen: Jahrelang war der Blumenthaler Marktplatz ohne Markt – seit 2021 hat er wieder einen. Markttach heißt die Veranstaltung, die im Lauf der Jahre immer größer wurde. Und immer häufiger ins Programm des Stadtteils kam. Statt einmal im Jahr gibt es den Markttach seit 2022 zweimal im Jahr. Für 2024, sagt Ortsamtsleiter und Fördervereinschef Oliver Fröhlich, ist ein Novum geplant. Dann könnte aus der eintägigen eine zweitägige Veranstaltung werden. Nicht ganz so neu ist dagegen der Plan für einen Frühschoppen zu Pfingsten, den es 2023 zum ersten Mal gab und 2024 zum zweiten Mal geben könnte. Auch beim Weihnachtsmarkt und Maibaumaufstellen, die vor zwei Jahren dazugekommen sind, soll es bleiben.
Marktplatz: Weil die Fläche zwischen Kapitän-Dallmann- und Landrat-Christians-Straße für viele eine schmucklose Fläche ist, hat der Verein begonnen, sie regelmäßig zu schmücken – im Frühjahr mit Blumenampeln, im Winter mit Weihnachtssternen. Die Finanzierung, sagt Fröhlich, ist bis 2025 gesichert. Im Vorjahr ist außerdem Geld ausgegeben worden für neue Stromanschlüsse auf dem Platz und dafür, die Fläche unter dem einzigen Baum mitten auf dem Gelände neu anzulegen. In diesem Jahr soll mehr gemacht werden. Fröhlich zufolge wird der Marktplatz als Ganzes verändert – im Zuge eines der ersten Projekte der Zentrumssanierer, das der Verein finanziell flankieren will.
Anlaufstelle: Leere Läden gibt es viele im Zentrum – noch vor den Sanierern haben Vorstand und Mitglieder es geschafft, dass es jetzt ein verwaistes Geschäft weniger gibt. Sie haben aus der früheren Verkaufsfläche eines Supermarktes eine Anlaufstelle gemacht. Jeder kann sie für Veranstaltungen nutzen. Kostenlos. Noch bis Mai läuft der Mietvertrag. Im Oktober wurde er geschlossen und Ende des Jahres verlängert. Ob das ein zweites Mal geschieht, ist noch offen. Klar ist dagegen, dass es für die nächsten Monate wieder ein Programm der Anlaufstelle geben und dass in diesem Programm die Beratungsangebote der Sanierer dabei sein werden. Sie planen, ihr Büro später näher an den Marktplatz zu verlegen.
Vermittler: Um Kontakt zu den verbliebenen Kaufleuten im Zentrum zu halten und Veranstaltungen zu planen, hat der Verein im Mai 2022 einen sogenannten Stadtteilförderer eingestellt. Der Vertrag ist jetzt ausgelaufen und nicht verlängert worden. Zum einen, weil in diesem Jahr mehr Geld für den Umbau des Marktplatzes gebraucht wird. Zum anderen, weil die Aufgabe des Stadtteilförderers jetzt von den Sanierern übernommen werden und keine doppelte Struktur entstehen soll. Die Stadt will nicht nur, dass sich die Projektentwickler und -planer um die Erneuerung alter Bausubstanz kümmern, sondern auch darum, dass Gebäude, die ohne Nutzung sind, eine bekommen.
Budget: Angefangen hat der Verein mit knapp 30.000 Euro, die für die Förderung des Zentrums bereitgestellt wurden. Dass es die Summe von der Stadt gab, hat die Initiative Blumenthal erreicht. Vor drei Jahren war das. Dass mittlerweile der Förderverein für die Vergabe zuständig ist, hat mit den Anforderungen zu tun, die später dazugekommen sind: etwa das Planen von Veranstaltungen und das Einholen von Angeboten. Die Summe, die es jetzt gibt, hat sich verdreifacht – auch deshalb, weil es mehr Geld brauchte, um sich überhaupt einen Stadtteilförderer leisten zu können. Fröhlich hofft, dass es die 90.000 Euro auch für dieses Jahr gibt. Ihm zufolge hat das die Wirtschaftsbehörde jedenfalls in Aussicht gestellt.