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Blumenthaler Stadtentwicklung Mietshäuser an der George-Albrecht-Straße: Der Sanierungszeitplan

Seit Langem ist darüber spekuliert worden, ob die Stadt die Mietblocks an der George-Albrecht-Straße kauft. Einen Teil hat sie jetzt übernommen – und die Baubehörde aufgelistet, was wann passieren soll.
23.01.2025, 17:45 Uhr
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Mietshäuser an der George-Albrecht-Straße: Der Sanierungszeitplan
Von Christian Weth

Gehofft haben es Blumenthaler Beiratspolitiker seit Jahren, jetzt ist es passiert: Die Stadt hat einen Teil der Mietblocks an der George-Albrecht-Straße gekauft. Damit besteht zum ersten Mal die Chance, die Wohnsituation in diesem Abschnitt des Stadtteilzentrums grundlegengend zu verändern. Und Schluss zu machen mit den Problemen, die es im Umfeld der Mehrparteienhäuser gibt. Zum Beispiel mit Müll. Zum Beispiel mit Ratten. Was Bremen wann erledigt haben will und sich die Stadtteilverwaltung erhofft – der Zeitplan ein Überblick.

Im Frühjahr: Schnell soll es jetzt gehen, zumindest mit ersten Projekten. Auf der Liste der Sofortmaßnahmen stehen laut Aygün Kilincsoy vier Vorhaben, die bis Ostern abgearbeitet sein sollen. Der Sprecher von Bausenatorin Özlem Ünsal (SPD) zählt zu ihnen allen voran Gespräche mit den Bewohnern, einschließlich der Kinder und Jugendlichen im Quartier. Die Mieter sollen erfahren, warum die Stadt 66 von 90 Wohnungen an der George-Albrecht-Straße gekauft hat. Zeitgleich will die Behörde dafür sorgen, dass der angrenzende Parkplatz nicht immer wieder zum Abfall- beziehungsweise Sperrmüllplatz wird und damit zum Terrain für Ratten. Sie plant eine Zusammenarbeit mit dem Hausmeisterservice vor Ort. Außerdem sollen akute Baumängel wie defekte Fenster und kaputte Wohnungsklingeln gleich repariert oder ausgetauscht werden.

Bis Jahresende: Bremen hat drei Gebäudeteile an der George-Albrecht-Straße für 3,7 Millionen Euro von einem einzelnen Privateigentümer gekauft, weiß aber bisher nicht genau, wie viel Geld investiert werden muss, um sämtliche Wohnungen zu sanieren, von denen ein Großteil als marode gilt. Die Untersuchung, was gemacht werden muss, ist laut Ressortmitarbeiter Kilincsoy noch nicht abgeschlossen. Mit der Folge, dass momentan unklar ist, welche Summe zur Kaufsumme noch dazukommt. Neben der Aufstellung notwendiger Arbeiten sollen parallel mehrere Pläne vorbereitet werden: unter anderem ein städtebaulicher Rahmenplan, der nicht nur den Straßenzug, sondern auch dessen Umfeld wie den Parkplatz an der benachbarten Fresenbergstraße mit einschließt. Und ein Umzugsplan für die Mietparteien, um die Wohnungen in den mehrgeschossigen Gebäuden nach und nach sanieren lassen zu können.

Ab 2026: Im nächsten Jahr sollen die Mietblocks entweder teilweise oder komplett für die Handwerker geräumt werden. Weil noch nicht feststeht, wie groß der Sanierungsbedarf ist, kann die Behörde auch noch nicht sicher sagen, was von beidem geschehen wird. Genauso wenig, wie lange es dauern wird, die Häuser wieder herzurichten. In Lüssum, wo die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewoba 2019 mehrere Mietshäuser vom Immobilienkonzern Vonovia gekauft hat, dauert die Sanierung noch an. Allerdings geht es dort nicht um 66 Wohnungen, sondern um 224. Und um Gebäude, die Bremen behalten will – anders als an der George-Albrecht-Straße. Nach Kilincsoys Worten plant die Stadt nicht nur eine Aufwertung, sondern auch eine Umorganisation der Wohnungsbestände. Und einen Wiederverkauf.

Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich hofft, dass die Stadt noch mehr macht als das: Dass sie es nicht bei den 66 Wohnungen belässt, sondern auch die übrigen 24 kauft, die sich in zwei weiteren Gebäudeteilen des Wohnkomplexes an der George-Albrecht-Straße befinden. Seines Wissens nach haben die Verhandlungen über die erste Tranche ungefähr ein Dreivierteljahr gedauert – und dauern die über die zweite noch an. Dass nicht gleich alle 90 Wohnungen des Mietkomplexes auf einmal gekauft wurden, hat nach seinen Angaben damit zu tun, dass über die restlichen nicht mit einem einzigen Eigentümer verhandelt wird, sondern mit einer Gruppe. Und dass in ihrem Fall die Zehn-Jahres-Frist für einen Verkauf von Immobilien noch nicht abgelaufen ist, ohne dass die sogenannte Spekulationssteuer fällig wird.

Ob die Stadt tatsächlich auch die übrigen Wohnungen kaufen wird, so wie es Fröhlich gerne hätte, ist unklar. Behördenmitarbeiter Kilincsoy sagt nur, was ist: Dass sie aktuell eben nicht erworben werden können. Ihm zufolge rechnet das Bauressort damit, dass sich die Sanierung der 66 Wohnungen auf die restlichen vorteilhaft auswirken wird.

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