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Lüssumer Heide Der Quartiersumbau

Der Umbau des Quartiers rund um die Lüssumer Heide ist ein Millionenprojekt, das Jahre dauern wird. Was die Planer inzwischen erledigt haben – und woran sie noch arbeiten.
10.06.2022, 18:00 Uhr
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Der Quartiersumbau
Von Christian Weth

Über Monate haben Stadtentwickler, Anwohner und Sozialarbeiter darüber gesprochen, was notwendig im Quartier rund um die Lüssumer Heide ist, um Probleme zu lösen und Potenziale zu fördern. Herausgekommen ist dabei ein Konzept, das fast so dick ist wie ein Buch. Auf 160 Seiten wird beschrieben, wie die Situation ist und wie sie werden könnte. Seit einem Jahr sind Behörden, Einrichtungen und Gesellschaften dabei, die Liste an städtebaulichen Projekten des 25-Millionen-Euro-Plans abzuarbeiten. Was erledigt ist, was in Arbeit, was in Planung – ein Überblick.

Haussanierung: Drei Jahre ist es her, dass die städtische Wohnungsgesellschaft Gewoba mehrere Mietblöcke in Lüssum von der Vonovia übernahm – und Bremen damit möglich machte, was vorher nicht ging: das Viertel mit Fördermitteln voranzubringen. Quartiersmanagerin Heike Binne sagt, dass Mitarbeiter der Gewoba kurz nach dem Kauf der Gebäude damit anfingen, die ersten Häuser zu sanieren. Nach Rechnung der Sozialarbeiterin sind die Arbeiten in zwei Gebäudekomplexen inzwischen abgeschlossen und in zwei anderen gerade begonnen worden. Die Handwerker sanieren Dächer, tauschen Fenster aus und modernisieren Eingänge sowie Balkone. Sind sie mit dem dritten und vierten Gebäude durch, haben ungefähr die Hälfte geschafft.

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Erweiterungsbau: Eigentlich hatten Anwohner und Sozialarbeiter gehofft, dass ans Haus der Zukunft angebaut werden kann, damit auf das Plus an Besuchern endlich auch ein Plus an Platz folgt. Doch die Anlaufstelle im Quartier lässt sich nicht erweitern. Jedenfalls nicht so ohne Weiteres. Das haben Architekten festgestellt. Mehr Raum hat das Team mittlerweile aber trotzdem bekommen – im Gemeindezentrum gegenüber. Dort sind jetzt zwei Büros eingerichtet worden. Laut Sozialarbeiterin Binne sind sie nicht die einzigen Außenstellen des Anwohnertreffs. Auch auf ein anderes Gebäude in der Nachbarschaft wird zurückgegriffen. Das Haus der Zukunft ist Veranstaltungs-, Qualifizierungs- und Beratungsstätte. Und zugleich der Sitz des Quartiersmanagements.

Grünflächen: Weniger Verkehr, mehr Grün: So wollen es die Anwohner schon länger. Und so sollen sie es auch bekommen – in einem Gesamtpaket. Landschaftsplaner sind dabei, sämtliche Freiflächen in Lüssum-Bockhorn zu erfassen, sowohl private als auch öffentliche. Beide sollen quasi miteinander verbunden werden, um die Aufenthaltsqualität für alle Bewohner zu erhöhen. Und weil das viele Flächen sind, ist die Studie keine Kleinigkeit. Claus Gieseler geht davon aus, dass im ersten Quartal nächsten Jahres die Arbeit an ihr beendet sein wird. Und dann auch konkrete Vorschläge erarbeitet sind, wie der Platz um die Häuser verändert werden könnte. Der Stadtplaner der Baubehörde zählt das Projekt zu den größeren Vorhaben im Quartier.

Abrissarbeiten: Weil das Parkdeck am Ende des Wendeplatzes der Lüssumer Heide seit Jahrzehnten immer weniger genutzt wird, soll es jetzt endgültig weg. Nach dem Zeitplan von Ressortmitarbeiter Gieseler werden die Etagen des Betonbaus aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr abgerissen. Aus dem verbauten Grundstück soll ein offenes Grundstück für die Anwohner werden. Und eines, auf dem auch Autos stehen werden, wenngleich weniger als im Parkdeck. Gieseler sagt, dass es ganz ohne Stellplätze in einem Quartier wie das in Lüssum-Bockhorn nicht geht. Und dass die Wohnungsbaugesellschaft Gewoba, die für den Abriss zuständig ist, unterschiedliche Parkmöglichkeiten schaffen will – in Form von Carports, aber auch in Form von Garagen.

Turnhallenneubau: Kein Projekt auf der Liste für Lüssum ist größer als dieses. Und keines so teuer: Das Quartier soll eine Sporthalle mit einem Anbau für Reha-, Gymnastik- und Tanzgruppen bekommen. Wie viele Millionen Euro der Neubau kosten wird, kann Stadtplaner Gieseler noch nicht sagen. Nur, dass der nicht dort hinkommt, wo er mal geplant war: auf dem Grundstück des Parkdecks. Nach seinen Worten ist der Standort zu nah an den Häusern und zu weit von den Schulen entfernt, die von der Halle profitieren sollen. Darum wird jetzt ein Alternativgelände Ecke Ermlandstraße und Kreinsloger geprüft. Gieseler glaubt, dass der Bau zu den letzten Vorhaben gehören wird, die fertig werden. Nach seiner Einschätzung könnte der 25-Millionen-Euro-Plan bis 2028 abgearbeitet sein.

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