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Millionenprojekt in Blumenthal Hospitalstraße: Die Sanierung kommt

Über Jahre gab es ausschließlich Geld für Reparaturen, jetzt gibt es Geld fürs Sanieren: Die Hospitalstraße in Blumenthal wird zur Millionen teuren Baustelle – nachdem Gutachter sie dauerhaft sperren wollten.
17.06.2024, 17:06 Uhr
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Hospitalstraße: Die Sanierung kommt
Von Christian Weth

Über kaum eine Straße in Blumenthal ist seit Jahresbeginn so viel in den sozialen Netzwerken geklagt und gespottet worden wie über die Hospitalstraße. Und bei keiner haben Gutachter so drastisch geurteilt wie bei ihr: Wird die Strecke zwischen Rekum und Neuenkirchen nicht in absehbarer Zeit saniert, muss sie gesperrt werden. Seit dieser Woche steht fest, dass es so weit nicht kommen wird. Nach Angaben des Ortsamtes ist das Geld für das Millionenprojekt bewilligt – und gibt es einen Plan, wann was passieren soll, um endlich Schluss mit den Schäden zu machen.

Nach dem Regen und dem Frost im vergangenen Winter gab es so viele neue Schlaglöcher und Risse im Asphalt, dass die Hospitalstraße von einem Bürgerschaftsabgeordneten einen anderen Namen bekam – Schande Bremens. Und die Verkehrsbehörde machen musste, was sie als letztes Mittel macht, wenn der Zustand einer Strecke schlechter kaum sein kann: Tempo 10 anzuordnen. Die Achtung-Straßenschäden-Hinweise reichten ihr nicht mehr aus, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und die Stadt vor rechtlichen Auseinandersetzungen zu schützen. Seit Anfang des Jahres gilt das neue Geschwindigkeitslimit.

Läuft alles glatt, wird auf der Hospitalstraße ab Spätsommer oder Herbst wieder so schnell gefahren werden können, wie schon lange nicht mehr: 70. Das meint jedenfalls Oliver Fröhlich. Der Blumenthaler Ortsamtsleiter sagt, dass die Sanierungsarbeiten in den nächsten Wochen von der Behörde ausgeschrieben werden sollen. Und dass die Kosten für das Projekt auf 1,2 Millionen Euro beziffert werden. Die Zahl hat er schon einmal genannt. Auf der Januar-Sitzung des Beirates war das. Damals stand die Hospitalstraße gar nicht auf der Tagesordnung, wegen der Kommentare in den Netzwerken wurde trotzdem über sie gesprochen.

Vor allem darüber, wie es möglich werden könnte, dass es diesmal wirklich Geld von der Stadt für die Sanierung gibt – nachdem es zuvor immer wieder von der Behörde hieß: Es ist keines da. So lange, dass aus vielen Schlaglöchern und Rissen in der Fahrbahn eben noch mehr Schlaglöcher und Risse wurden. Und jetzt nicht mehr repariert werden kann, sondern saniert werden muss. Mit Geld des Beirates. Um zu zeigen, für wie wichtig sie eine intakte Hospitalstraße halten, entschieden sich die Fraktionen dafür, ihren gesamten Verkehrsetat dazuzugeben: rund 245.000 Euro. Und um dem Ressort einen Anreiz zu geben, jetzt tatsächlich Ernst zu machen.

Fröhlich zufolge wird nicht nur der Bremer Abschnitt der Hospitalstraße bis spätestens Herbst saniert, sondern der niedersächsische gleich mit. Die Abstimmungsgespräche zwischen Bauressort und Landesministerium, sagt er, sind inzwischen abgeschlossen. Und auch, dass hüben wie drüben eine neue Asphaltdecke auf alten Untergrund aufgetragen wird, was seiner Meinung nach deutlich mehr ist als bisher gemacht wurde, aber eben keinen kompletten Neubau der Straße bedeutet. Neu gemacht werden von den Straßenbauarbeitern ausschließlich die stellenweise vom Regen ausgepülten Seitenränder der Fahrbahn.

Wird die Hospitalstraße zur Baustelle, muss sie vorübergehend voll gesperrt werden. Fröhlich geht von vier Wochen aus, die das Abtragen des alten Asphalts und das Auftragen der neuen Decke dauern wird – und so lange die Strecke für Autofahrer, Radler und Fußgänger gesperrt ist. Der Ortsamtschef weiß, dass die Straße viel von Pendlern genutzt wird, die zur A 27 wollen oder in die entgegengesetzte Richtung zum Fähranleger in Farge. Darum rechnet er damit, dass von den Verkehrsplanern eine Umleitung ausgewiesen wird. Und zwar eine, bei der Autofahrer trotz A 270-Einschränkungen immer noch wissen, wie sie wo fahren müssen, um anzukommen.

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