Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Hundewiesen im Bremer Norden Neuer Anlauf für den Freilauf

In Blumenthal und Burglesum ist immer wieder über Hundewiesen diskutiert worden. Nur lassen die Freilaufflächen im Bremer Norden weiter auf sich warten. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf.
22.03.2022, 18:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Neuer Anlauf für den Freilauf
Von Christian Weth

Immer wieder haben sich Beiratsfraktionen für Hundewiesen eingesetzt – und immer wieder sind ihre Vorstöße gescheitert. Mit der Folge, dass es im Bremer Norden keinen Platz gibt, auf dem die Tiere ohne Leine unterwegs sein dürfen. In Blumenthal soll es jetzt einen neuen Anlauf für eine Freilauffläche geben. So schlägt es jedenfalls SPD-Politiker Marcus Pfeiff vor. Und auch in Burglesum wollen es Parteien nicht dabei belassen, dass Halter und Hunde bisher leer ausgehen. Die Vertreter des Stadtteilparlaments warten auf eine Entscheidung der Behörde, die ihnen für dieses Frühjahr in Aussicht gestellt wurde.

Dass er noch einmal über eine Freilauffläche sprechen will, hat Fraktionschef Pfeiff kürzlich am Ende einer Beiratssitzung erklärt. Er kündigte an, dass Thema in dieser Woche im Sprecherausschuss, in dem die Spitzen der Fraktionen zusammenkommen, auf die Tagesordnung zu bringen. Pfeiff findet, dass es bei einem einzigen Versuch für ein öffentliches Grundstück, auf dem Hunde von der Leine gelassen werden können, nicht bleiben darf. Er hat Blumenthaler gefragt, wo die sich ein Areal vorstellen können, das dafür ihrer Meinung nach infrage kommt – sozusagen als Alternative für die Fläche, die mal im Gespräch war und am Ende verworfen wurde.

Lesen Sie auch

Ursprünglich sollten Hunde auf einen Grundstück Ecke Kreinsloger und Striekenkamp frei laufen können. Doch die Behörde wollte nicht, was die Halter und die Fraktionen wollten: dass das Gelände wegen der Nähe der Straßen eingezäunt wird. Laut Ortsamtsleiter Oliver Fröhlich sollten die Arbeiten rund 40.000 Euro kosten. Und auf einen Kompromiss, nur die Seite zu den Fahrbahnen hin zu sichern, wollten sich die Parteien nicht einlassen. SPD-Politiker Pfeiff bringt jetzt andere Flächen in die Diskussion. Ihm zufolge haben Blumenthaler vorgeschlagen, einen Abschnitt beim Rekumer Deich oder im Bereich der Sandwehen zur Freilauffläche zu machen.

Pfeiff weiß nicht, ob sich die beiden Gebiete aus Sicht der Behörde überhaupt eignen und was erforderlich wäre, sie für Hunde und Halter nutzbar zu machen. Er glaubt nur, dass es zu wenig ist, was den Hundesteuerzahlern in Bremen geboten wird. Auch Pfeiff hat einen Hund. Er meint aber, nicht den Handlungsdruck zu haben wie andere Halter. Der SPD-Politiker spricht von einem großen Garten, den er hat. Und davon, quasi im Grünen zu wohnen. Pfeiff kommt aus Rekum. Er sagt, verstehen zu können, wenn Menschen, die anders wohnen und einen Hund haben, mehr wollen als Grünflächen, auf denen ihre Tiere nur angeleint laufen dürfen.

Lesen Sie auch

Auch Burglesumer Politiker verstehen das. Darum haben sie sich lange dafür eingesetzt, dass die sogenannte Homannsche Wiese nicht nur inoffiziell, sondern auch offiziell zur Hundewiese wird. Um am Ende von der Umweltbehörde zu erfahren, dass auf dem Gelände im Knoops Wald mehrere Pflanzenarten wachsen, die geschützt sind. Ortsamtsleiter Florian Boehlke sagt, bis heute nicht verstanden zu haben, warum das Ressort das nicht schon vorher geprüft hat – und es erst Kritik von Anwohnern und Naturschützern gab, als das Projekt Hundewiese jahrelang von den Fraktionen erörtert worden war und kurz vor dem Abschluss stand.

Deshalb, sagt er, machen es die Beiratspolitiker jetzt anders: Nicht sie schlagen eine Fläche vor, die von der Behörde geprüft werden soll, sondern die Behörde prüft erst eine Fläche und schlägt sie dann den Fraktionen vor. Ihm zufolge lotet das Ressort gerade aus, ob ein Grundstück nahe der Homannschen Wiese als Freilauffläche infrage kommt: ein Gelände neben den Tennisplätzen des TSV Lesum. Mit einer Antwort der Behörde, die seit dem vergangenen Jahr dabei ist, das bolzplatzgroße Gelände und andere Grundstücke zu bewerten, rechnet Boehlke demnächst. So ist es ihm und den Parteien jedenfalls angekündigt worden.

Jens Tittmann nennt allerdings keinen Zeitpunkt. Der Sprecher von Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) sagt nur, dass die Vorschläge für Freilaufflächen momentan ressortintern abgestimmt werden. Und dass zur Abstimmung auch eine Prioritätenliste der diskutierten Flächen gehört. Welche Grundstücke oben und welche unten stehen, hat ihm zufolge damit zu tun, wie aufwendig es ist, sie zu einer Hundewiese zu machen: Ob sie beispielsweise umgewidmet oder eingezäunt werden müssen – oder nicht. Wenn ja, kann es nach seinen Worten länger dauern, bis eine Freilauffläche kommt. In Hamburg gibt es mittlerweile rund 100, die meisten sind ohne Zaun. Bremen hat dagegen zwei: in der Neustadt und in der Vahr.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)