Die Vorbereitungen auf den Wahlkampf sind zwar gerade erst angelaufen, doch manches steht bei der Nordbremer SPD schon viereinhalb Monate vor der Bürgerschafts- und Beirätewahl fest. Was für die heiße Phase im April und Mai inzwischen sicher ist, woran die Teams des Unterbezirks noch arbeiten – und was diesmal anders gemacht werden soll als sonst. Ein Überblick.
Das Programm: Arbeitsplätze, Klimaschutz, Mobilität, Stadtentwicklung – Ute Reimers-Bruns listet auf, was für die Partei bei diesem Wahlkampf wichtig wird. Die Co-Chefin der Nordbremer SPD spricht von vier Themenblöcken. Und davon, dass sie im Grunde eine Einheit bilden, weil alle miteinander verbunden sind. Der Unterbezirk will mehr Jobs schaffen, nicht irgendwo, sondern vor Ort. Zum Beispiel auf dem Tanklagergelände. Das Kalkül dabei: Sind die Wege kurz, gibt es weniger Pendler. Und weniger Verkehr bedeutet weniger CO? – und das wiederum mehr Klimaschutz. Um den zu stärken und die Menschen besser zu verbinden, fordert die Partei außerdem einen schnelleren Bahntakt plus gesonderte Quartiersbusse. Und sie will, dass bei der Stadtplanung noch mehr an Car-Sharing, Scooter-Plätze und E-Ladesäulen gedacht wird. Was sie auf keinen Fall will: dass die Stadtteile zu Schlafstadtteilen werden.
Die Kandidaten: Seit Oktober steht fest, wer bei der SPD auf welchem Listenplatz steht. Mancher Name – und wo er im Ranking auftaucht – verwundern kaum. Zum Beispiel, dass die Co-Chefin des Unterbezirks zugleich auch die Nummer eins der Nordbremer Kandidaten ist. Diskussionen gab es trotzdem. Und einen Konflikt: Ein Bewerber hatte gehofft, auf die Liste zu kommen, schaffte es aber nicht. Auch, weil das Ranking diesmal früher endet als sonst: Statt zwölf gibt es jetzt elf Kandidaten. Und die heißen, in der Reihenfolge nach Reimers-Bruns: Kevin Lenkeit, Heike Sprehe, Niels Heide, Lizza Besecke, Elombo Bolayela, Maren Wolter, Kay Bienzeisler, Katarina Nuske, Reimund Kasper und Sabine Rosenbaum.
Die Promis: Einmal ist er schon nach Vegesack gekommen, jetzt soll Olaf Scholz noch einmal in Bremen auftreten. Das, sagt Reimers-Bruns, hofft jedenfalls der Landesvorstand. Dass Scholz – diesmal als Bundeskanzler – auch SPD-Wahlwerbung im Norden der Stadt machen wird, glaubt sie weniger. Das hält sie bei Saskia Esken schon für wahrscheinlicher. Laut Reimers-Bruns gibt es Gespräche darüber, dass die Co-Vorsitzende der Bundes-SPD die Stadt und den Norden besucht. Vielleicht kurz vor der Bürgerschafts- und Beirätewahl im Mai, vielleicht aber auch erst hinterher. So genau kann das Reimers-Bruns im Moment noch nicht sagen, nur: dass ein Besuch der Parteispitze schon länger geplant ist.
Die Veranstaltungen: Nach Rechnung von Reimers-Bruns kostet der Wahlkampf im Bremer Norden zwischen 10.000 und 12.000 Euro – und kommt die Partei auf so viele Veranstaltungen und Aktionen, dass unterm Strich jeden Tag etwas los ist. Zumindest jeden Tag in den acht Wochen vor dem Wahltag. Dann beginnt der Kampf um Stimmen offiziell. Und eine Serie von Angeboten für Wähler. Die Partei will mit vielen Leuten sprechen: bei Podiumsdiskussionen, Talkrunden und Infoabenden in den einzelnen Stadtteilen, aber auch in der Vegesacker Geschäftsstelle, die der Unterbezirk wieder zum offenen Wahltreff machen will: In regelmäßigen Abständen sollen Behörden- und Parteivertreter zu Debatten eingeladen werden.
Die Veränderungen: Weniger Promis, mehr direkten Wählerkontakt – so lautet diesmal die Devise. Reimers-Bruns sagt, dass der Aufwand, sogenannte Zugpferde zu holen, immer größer wird. Und dass es der Partei mehr bringt, in Kontakt mit den Leuten zu kommen. Werbegeschenke soll es ihr zufolge so gut wie gar nicht mehr geben. Und wenn, nur solche ohne Plastik. Auch bei den Wahlplakaten soll auf Kunststoff verzichtet werden, allerdings nicht auf die Plakate selbst, so wie es schon andere Parteien vorgeschlagen haben.