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Treffen der Stadtteilpolitik Beiräte in der Bürgerschaft

Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer hat jetzt alle 22 Beiräte und Stadtteilverwaltungen zu einem Treffen eingeladen. Dabei geht es ums Kennenlernen und Wertschätzen – aber nicht nur.
20.09.2023, 18:00 Uhr
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Beiräte in der Bürgerschaft
Von Christian Weth

So viele Stadtteilpolitiker und Ortsamtsleiter auf einmal sind selten: Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer (SPD) hat für Freitag alle 22 Beiräte und Verwaltungseinheiten in den Festsaal des Landtages eingeladen. Treffen dieser Art hat es zwar schon mehrere gegeben. Dieses ist jedoch das erste, dass gleich nach einer Wahl geplant wurde, damit sich alle Neuzugänge einmal vorstellen können. Und das zweite, das nicht ausschließlich für die Chefs der Stadtteilverwaltungen und die Sprecher der Fraktionen ist, sondern für alle Mandatsträger – auch für die, die nicht im Beirat sitzen.

Grotheer will mit allen reden. Und alle sollen miteinander sprechen. Die Beiratspolitiker aus Horn-Lehe mit denen aus Vegesack. Der Ortsamtsleiter aus der Vahr mit dem aus Obervieland. Die sogenannten sachkundigen Bürger aus Hemelingen mit denen aus Burglesum. Und umgekehrt. "Gedankenaustausch" nennt die Bürgerschaftskanzlei das. Und den Grund dafür "Wertschätzung". So sagt das jedenfalls Sprecherin Rebekka Stuhrmann. Und auch, dass diese Anerkennung schon allein deshalb wichtig ist, weil es ihr zufolge immer weniger Menschen gibt, die sich politisch für die Stadtteile einsetzen.

Nach ihren Worten haben inzwischen mehr und mehr Beiräte das Problem, Kandidaten zu finden – und die Kandidaten zunehmend Schwierigkeiten, Wähler zu mobilisieren. Stuhrmann spricht von Nachwuchssorgen und einer sinkenden Wahlbeteiligung in manchen Stadtteilen. Und davon, dass ein Treffen wie am Freitag zeigen soll, dass sich Engagement lohnt und die Bürgerschaftskanzlei die Probleme der Stadtteilparlamente und -verwaltungen ernst nimmt. Nach ihrer Rechnung sind Vertreter der Beiräte und der Ortsämter in der vergangenen Wahlperiode zweimal zum Austausch eingeladen worden.

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Oliver Fröhlich war bisher bei jedem dabei. Und wird auch bei diesem dabei sein. Der Blumenthaler Verwaltungschef sagt, dass es bei den Veranstaltungen im Haus der Bürgerschaft nicht bloß ums Kennenlernen und Netzwerken geht, sondern auch darum, über Projekte zu sprechen, die stadtteilübergreifend sind. Wer hatte welche Erfahrungen mit diesem oder jenem Vorhaben? Und was könnte helfen, damit sie besser laufen und sich die gleichen Fehler nicht noch einmal wiederholen? Fröhlich hofft auf Antworten sowohl von Amtskollegen als auch von Politikern anderer Stadtteilparlamente.

Und auf ein Gespräch mit Grotheer. Nicht um ihr Probleme zu schildern, bei denen sie helfen soll, sie zu lösen, sondern um auf ihre Einladung in die Innenstadt eine Gegeneinladung in den nördlichsten Stadtteil Bremens folgen zu lassen. Die Bürgerschaftspräsidentin soll sich selbst ein Bild von Blumenthal machen – und den Themen, mit denen sich Anwohner und Beiratsfraktionen immer wieder beschäftigen. Fröhlich sagt, mit vielen Entscheidern von Behörden und Parteien mittlerweile Rundgänge durch die Quartiere gemacht zu haben, aber noch keinen mit Grotheer.

Er wird aller Voraussicht nach der einzige Ortsamtsleiter aus dem Bremer Norden sein, der bei dem Treffen in der Bürgerschaft dabei sein wird. Bis Donnerstag hatte Sprecherin Stuhrmann von den drei Nordbremer Verwaltungschef zumindest nur seinen Namen auf ihrer Liste. Und mehrere von Beiratsmitgliedern aus Blumenthaler, Vegesack und Burglesum. Sie geht von mehr als 100 Gästen im Festsaal aus.

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