Zurzeit geht es mir sehr gut. Ich laufe regelmäßig, mindestens sechs Kilometer auf einem Rundkurs an der Hamme. Zu Hause übe ich mit Hanteln für den Bizeps und Trizeps, mache aber auch beispielsweise Liegestütze. Außerdem habe ich mir selbst einen Ernährungsplan zusammengestellt und dabei noch Tipps von unserem Fitnesstrainer erhalten. Im Moment gibt es viel Fisch, Quark und Proteinshakes.
Wozu kommen Sie gerade, wofür ansonsten wenig Zeit bleibt?Ich werde zwar erst am 1. Juni wieder in die Schule gehen, bekomme aber trotzdem mittlerweile jeden Tag zwischen 10 und 12 Uhr Aufgaben, für die ich dann maximal zwei Tage Zeit habe und anschließend die Lösungen als „pdf-Datei“ hochladen muss. Zudem gibt es zweimal in der Woche Videokonferenzen mit dem Lehrer. Die Schule nimmt also zusammen mit dem Sport viel Zeit ein. Manchmal helfe ich meinen Eltern noch im Garten beim Heckeschneiden oder Rasenmähen. Wir haben gerade einen Pool bekommen und bauen ihn auf.
Auf jeden Fall meine Freunde in der Schule und im Verein. Ich würde so gerne wieder auf dem Fußballplatz stehen, einfach Spaß haben, mit meiner Mannschaft auflaufen und ihr das Gefühl geben, bestmöglich helfen zu wollen. Ansonsten wäre es bei dem Wetter schön, im Ohlenstedter Quellsee zu schwimmen. Ich hatte auch immer den Traum von Amerika, doch leider wird unser Sommerurlaub in Miami höchstwahrscheinlich abgesagt.
Was ist für Sie die wichtigste Erkenntnis aus dieser Zeit?Es ist wirklich eine harte Zeit. Wer hätte schon gedacht, dass wir diese Situation in unserer fortgeschrittenen Welt noch miterleben müssen? Ich denke aber, dass die Gesellschaft in den letzten Wochen höflicher geworden ist, ich empfinde das bei mir auch so. Wenn der Zusammenhalt weiterhin so hoch ist und wir uns alle an die Regeln halten, werden wir die Krise schnell hinter uns bringen und wieder so leben können, wie wir es uns vorstellen.
Das Interview führte Frank Mühlmann.Heute von:
Leandro Almeida, 17 Jahre alt, B-Junioren-Regionalliga-Fußballer beim SC Borgfeld