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Wahl in Bremen Der Borgfelder Beirat steht

Die Borgfelder haben einen neuen Ortsbeirat gewählt und nach Ende der Stimmenauszählung am Freitagnachmittag steht auch fest, wer darin sitzen wird.
19.05.2023, 17:04 Uhr
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Der Borgfelder Beirat steht
Von André Fesser

Borgfeld. Die Menschen in Borgfeld haben sich einen neuen Beirat verpasst. Fünf Tage nach dem Wahlgang haben die Wahlhelferinnen und -helfer am Freitagnachmittag die Auszählung für diesen Ortsteil abgeschlossen. Mit Blick auf die Wahlergebnisse kann sich die Borgfelder CDU als Wahlsiegerin fühlen. CDU-Spitzenkandidat Jörn Broeksmid sieht den Weg seiner Partei bestätigt und drückte sich so aus: "Borgfeld ist bürgerlich."

Wie haben die Parteien abgeschnitten?

5697 Borgfelder Wahlberechtigte haben für die Beiratswahlen ihre Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 79,5 Prozent. Die Beteiligung liegt damit niedriger als vor vier Jahren, als 83,6 Prozent der Wahlberechtigten mit dabei waren. Die CDU konnte ihr Ergebnis der vergangenen Wahl geringfügig verbessern. Sie erzielte 48 Prozent der Stimmen, ein Plus von 0,7 Prozentpunkten. Die Grünen verloren deutlich und erzielten 20,9 Prozent der Stimmen, das ist ein Minus von 5,1 Prozent. Die SPD legte zu auf 20,1 Prozent (plus 2,6), die FDP verlor 0,8 Punkte und landete bei 5,8 Prozent. Die Bürger in Wut (BIW) erzielten mit ihrem Einzelkandidaten 5,2 Prozent.

Was bedeutet das für die Sitzverteilung?

Das große Stühlerücken blieb aus, es war aber auch nicht zu erwarten. In den 13-köpfigen Beirat wird die Borgfelder CDU wie bisher sechs Personen entsenden können. Die SPD bleibt bei zwei Mandaten, die FDP bei einem. Einen Platz verloren haben die Grünen, die fortan nur noch mit drei Personen im Beirat vertreten sein werden. Den freien Platz nimmt künftig der Bürger in Wut ein.

Wer ist künftig im Beirat vertreten?

Für die CDU gewählt wurden Heike Klatte, die 1643 und damit die mit Abstand meisten Personenstimmen im Ortsteil erzielte, auch der derzeitige Ortsamtsleiter Karl-Heinz Bramsiepe ist in den Beirat entsandt worden. Sollte er später von den Beiratsmitgliedern erneut ins Ortsamt gewählt werden, bedürfte es eines Nachrückers oder einer Nachrückerin für sein Mandat. Für die CDU ebenfalls mit dabei sind Jannis Fricke, Jörn Broeksmid, Birgit Wellhausen und Jens Burghardt. Die SPD geht mit Bernd Stenner und Alexander Keil in die kommenden vier Jahre, die Grünen entsenden Juliane Filser, Michael Kruse und Carolin Balzer. Für die FDP ist der amtierende Beiratssprecher Gernot Erik Burghardt gewählt worden, als Bürger in Wut zieht Marcus Bayer in die Runde ein.

Wie fallen die Reaktionen aus?

In einer ersten Stellungnahme wertete CDU-Spitzenkandidat Jörn Broeksmid den Wahlausgang als "tolles Ergebnis". Es zeige, "dass die Politik der letzten Jahre von den Wählern goutiert wurde". Aus seiner Sicht habe die CDU nicht unbedingt damit rechnen können, die sechs Sitze im Beirat zu behalten, angesichts der Sitzverschiebung von den Grünen zum Bürger in Wut ergebe sich aber nun eine "interessante Konstellation". Broeksmid warb für eine parteiübergreifende Zusammenarbeit: Es gelte, die großen Themen im Beirat gemeinsam anzupacken und "eine gute Politik fürs Dorf" zu machen.

Noch-Beiratssprecher Gernot Erik Burghardt (FDP) nahm das Wahlergebnis gelassen zur Kenntnis: "Wenn Borgfeld das so haben will, ist das in Ordnung." Burghardt sieht den konservativen Block im Beirat gestärkt, ohne sich selbst unbedingt dazuzählen zu wollen. Es bleibe abzuwarten, ob CDU und BIW im Beirat zusammenarbeiten werden, um mit dann sieben Stimmen eine Mehrheit in dem 13-köpfigen Gremium zu haben. Es sei somit denkbar, dass seine Zeit als Beiratssprecher demnächst beendet sei, denn dieser Posten wird in der ersten Sitzung neu besetzt.

SPD-Spitzenkandidat Bernd Stenner ist mit dem Plus für seine Partei zufrieden, auch wenn es sich nicht in einem Zuwachs an Sitzen niederschlägt: "Es fühlt sich gut an." Den SPD-Kurs der vergangenen Jahre wolle er weiterführen und dabei auch die sozialdemokratischen Ansätze im Ortsteil hochhalten: "Wir sind weniger, aber wir sind nicht leiser." Stenner hoffe, die konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Parteien im Beirat fortführen zu können. Man sei schon in den vergangenen vier Jahren mit der CDU nicht auf Konfrontationskurs gewesen und wolle sich auch weiterhin an einer ergebnisorientierten Politik für den Ortsteil beteiligen.

Wie geht es jetzt weiter?

Koalitionsverhandlungen oder Ähnliches gibt es auf Beiratsebene nicht. Daher bleibt es den Parteien und Kandidaten überlassen, den Kontakt zueinander zu suchen oder aber es zu lassen. Die nächste Beiratssitzung ist für den 4. Juli, 19.30 Uhr, geplant. Dann wird sich der neue Beirat in der Schützenhalle im Hamfhofsweg konstituieren.

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