Von Anfang Juni bis Ende Oktober öffnet sich in Knoops Park an der Lesum ein "Fenster zur Kunst“. In der "wohl kleinsten temporären 24/7-Kunsthalle der Welt“ – so bezeichnet Inga Harenborg den Glaskubus, in dem die Werke gezeigt werden – sind unter dem Titel "Schwebende Wasser" Arbeiten des Metallbildhauers Willi Weiner zu sehen. Die Kuratorin der Stiftung Haus Kränholm hat zur Ausstellung ein Begleitprogramm zusammengestellt: mit Führungen, Spaziergängen, einem Künstlerfrühstück und einer Schreibwerkstatt. Eröffnet wird die Werkschau in der langen Nacht der Museen, am Sonnabend, 3. Juni, um 17.30 Uhr im Park und auf Kränholm.
Neben Ari Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz und Inga Harenborg wird auch Künstler Willi Weiner bei der Vernissage dabei sein. Der gebürtige Bayer, er wurde 1954 in Zusmarshausen geboren, lebt und arbeitet inzwischen in Stuttgart, Bremen und Ungarn. 1976 absolvierte er die Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg. Diverse Auszeichnungen und Stipendien, unter anderem der Villa-Romana-Preis, ermöglichten ihm längere Arbeitsaufenthalte in Italien, Paris und Japan.

Weiners Skulpturen der Ausstellung in St. Magnus beschäftigen sich inhaltlich und formal mit dem Element Wasser.
Von 2006 bis 2009 arbeitete er auf Jütland, auf Barbados, in der Bretagne und auf Rügen an einem Bildzyklus zu Gedichten von Hilde Domin. 2016 bezog er ein Winteratelier in Worpswede. 2019 arbeitete er gemeinsam mit dem Maler Martin Paulas am Projekt Troiza. Bildhauer Weiner ist selbst auch vielfach als Zeichner unterwegs. Seine Werke sind in Sammlungen zeitgenössischer Kunst sowie im öffentlichen Raum in Deutschland, Europa und Japan vertreten.
Eingefrorene Wasserbewegungen
Die Skulpturen der Ausstellung in St. Magnus beschäftigen sich inhaltlich und formal mit dem Element Wasser. Sie ermöglichten besonders angesichts der aktuellen Klimaentwicklung, unter anderem mit drohender Wasserknappheit, unterschiedlichste Rezeptions- und Dialogangebote, so Harenborg. "Bewegtes oder fließendes festzuhalten, Erinnerungen oder Vorstellungen von Wasser einen plastischen Augenblick zu geben, Wassertiefen sichtbar zu machen, Wasserbewegungen einzufrieren oder Wasser schweben zu lassen, darum geht es dem Künstler", schreibt die Kuratorin.

Diese Skulptur trägt den Titel "Fluss, das Meer nicht mehr erreichend".
Der Stahl wird in Weiners Werken zu einer zarten, Raum umhüllenden Metallhaut. "Cortenstahl wird zu dünnwandigen Wasserkörpern, die im Raum zu schweben scheinen. Solche und weitere Merkwürdigkeiten gibt es im Werk Weiners zu entdecken", kündigt Harenborg an. Der Glaskubus mit den Skulpturen wird im Laufe der Ausstellung an drei unterschiedlichen Positionen im Park stehen. Die Werke werden mehrmals ausgetauscht. Harenborg: "So entstehen in Knoops Park neue, überraschende Ansichten und Blickachsen, die auch das Lesumufer und die verschiedenen weiteren Wasserflächen im Landschaftpark mit einbeziehen."

"Drachenbucht" ist der Titel dieses Werks von Willi Weiner.
In der Galerie des Kunstcafés wird eine Dokumentationsausstellung die Werkschau ergänzen. Der Hohlweg, der zur Lesum hinabführt, verbindet die beiden Ausstellungsbereiche und wird mit Großplastiken in Szene gesetzt. Am Rahmenprogramm beteiligt sich auch Christof Steuer, Vorsitzender des Fördervereins Knoops Park. Der Verein und die Stiftung Haus Kränholm sind gemeinsam Träger der Ausstellung. Dessen Konzept und die Umsetzung wurden im Rahmen des Freizeit- und Naherholungskonzeptes für Bremen-Nord von der Witschaftsförderung Bremen ermöglicht.