Zwei Wochen nach ihrer Wahl in den Kinder- und Jugendbeirat Burglesum haben die Jugendlichen ihren ersten offiziellen Termin. Es geht um eines ihrer eigenen Projekte – das größte, an dem das Jugendparlament in den vergangenen Jahren beteiligt war. Nicht nur an der Gestaltung des Jugendtreffs in St. Magnus haben die Mädchen und Jungen mitgewirkt, auch an der Finanzierung hat sich der Kinder- und Jugendbeirat beteiligt. Ebenso wie der Beirat Burglesum, das Umwelt- und das Jugendressort. Bei der Einweihung des neuen Treffpunkts auf der Grünanlage Woldes Wiese stehen die Jugendlichen deshalb in einer Reihe mit Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne), Staatsrat Jan Fries aus dem Jugendressort, Ortsamtsleiter Florian Boehlke und dem Geschäftsführer des Umweltbetriebs Georg Grunwald.
Am Abend zuvor war Jugendbeiratsmitglied Jakob Hornhues schon einmal an der neu angelegten Grünfläche und hat sich alles angeguckt. Treffen konnten sich die Jugendlichen hier bisher noch nicht. "Bis gestern war hier noch alles mit Zäunen abgesperrt", erzählt der 15-Jährige. Er hat seinem Freundeskreis aber schon von der Anlage erzählt. "Alle finden das ziemlich gut." Ihm selbst gefallen vor allem die ungewöhnlichen Sitzmöbel, die sich die Jugendlichen explizit gewünscht haben. Es sind Sitzkörbe, die sich drehen lassen. "Bänke kann doch jeder", sagt er grinsend.

Ortsamtsleiter Florian Boehlke hält in dem Unterstand, der demnächst noch eine austauschbare Graffitiwand bekommen soll, eine Rede zur Eröffnung des Jugendtreffs.
Auch Rikus Volkmann freut sich über den fertigen Jugendtreff. Der 16-Jährige war wie Jakob Hornhues ebenfalls schon in der vergangenen Amtsperiode Mitglied im Kinder- und Jugendbeirat und an der Planung beteiligt. "Uns wurden immer wieder Entwürfe gezeigt. Und wir konnten sagen, was wir uns wünschen und auch entscheiden." Während die Mädchen und Jungen in den vergangenen Monaten noch viel Fantasie brauchten, um sich vorzustellen, wie die Grünanlage einmal aussehen wird, ist nun fast alles fertig.
Box mit Spiel und Sport-Equipment
Möbliert wurde der Jugendtreff mit Elementen aus Holz zum Liegen und Balancieren, einer Slackline und Tischtennisplatten. Zentraler Punkt ist ein Unterstand, der demnächst noch eine austauschbare Graffitiwand bekommt. Eine spezielle Box enthält Spiel- und Sport-Equipment, darunter Frisbee-Scheiben, Badminton- und Tischtennisschläger, diverse Bälle, das Geschicklichkeitsspiel Kubb und ein Baseball-Set. Der Clou: Der Inhalt der Box kann per App kostenlos gebucht und genutzt werden.

Umweltsenatorin Maike Schaefer (links) probiert gemeinsam mit den Jugendlichen die Tischtennis-Platten auf Woldes Wiese aus.
An der Anschaffung beteiligte sich der Kinder- und Jugendbeirat Burglesum mit knapp 5700 Euro aus seinem Budget. Aus dem Innovationstopf der Senatskanzlei gab es für die Ausstattung des Jugendtreffs einen Zuschuss in Höhe von knapp 26.800 Euro. Der Beirat steuerte mit 148.000 Euro aus seinem Stadtteil-Budget die größte Summe bei. Auch der Lions-Club Bremen-Lesmona spendete einen Betrag. Betreut wird der Jugendtreff künftig von Mitarbeitern der Arbeiterwohlfahrt (Awo), Träger mehrerer Jugendeinrichtungen, darunter auch das Jugendzentrum Burglesum.
Der Jugendbereich ist nur ein Teil der vier Hektar großen Grünanlage, die vom Umweltbetrieb auch mit Spazierwegen, Bänken, Naturwiesenflächen und Bäumen gestaltet wurde. Unter anderem wurden 18 Obstbäume gepflanzt, um deren Pflege sich künftig der Förderverein Knoops Park kümmern wird. "Das Areal hat eine langjährige, grüne Tradition", erläutert Georg Grunwald. Ein Teil der Fläche wurde bis 2008 vom städtischen Betrieb Stadtgrün, aus dem später der Umweltbetrieb hervorging, als Gärtnerei genutzt. Auf einem anderen befand sich eine Baumschule. "Beide Grundstücke waren nicht öffentlich zugänglich", erläutert Jana Wuttke aus der Planungsabteilung des Umweltbetriebs. Das ist nun anders. "Künftig sollen viele Menschen etwas von diesem Platz haben", betont Umweltsenatorin Maike Schaefer. Ihr Ressort hat 600.000 Euro in die Grünanlage investiert.