Etienne Frehse findet es wichtig, dass es in Burglesum interessante Angebote wie Outdoor-Möglichkeiten und Ausflüge für Jugendliche gibt. Tim Rockmann will sich für eine Verbesserung der Schulhöfe und den Ausbau des WLAN an Schulen einsetzen. Farah Matuszczyk möchte sich politisch engagieren und Projekte für Jugendliche in Burglesum unterstützen. In ihren Bewerbungen als Mitglied im Kinder- und Jugendbeirat Burglesum haben die Mädchen und Jungen beschrieben, warum sie in dem Jugendparlament mitmachen wollen. In den nächsten drei Jahren haben sie nun die Möglichkeit, ihre Ideen und Ziele zu verfolgen.
Eigentlich war geplant, dass die Jugendlichen aus Burglesum in einer Online-Wahl Anfang Juli bestimmen, wer künftig zum Kinder- und Jugendbeirat gehört. Weil es aber nur zehn Kandidaten für elf Plätze gab, erübrigte sich die Wahl. Stattdessen setzte der Beirat Burglesum das Nachwuchsparlament in seiner jüngsten Sitzung durch einen Beschluss ein. Vier Jugendliche nutzten die Gelegenheit und stellten sich den Beiratsmitgliedern kurz persönlich vor.
Für Farah Matuszczyk aus Burgdamm ist der Ablauf einer Beiratssitzung nicht neu. Die 16-Jährige war schon Mitglied im Kinder- und Jugendbeirat und startet jetzt in ihre zweite Amtszeit. Deshalb hat sie schon erlebt, wie die erwachsenen Kommunalpolitiker diskutieren und abstimmen. Sie kann sich vorstellen, selbst einmal in die Politik zu gehen. Obwohl die Corona-Pandemie die Möglichkeiten des Jugendparlaments in den vergangenen Jahren stark eingeschränkte, hat ihr die Mitarbeit gefallen. "Wir haben viele verschiedene Projekte unterstützt. Zum Beispiel haben wir neue Spielgeräte für die Grundschule Burgdamm finanziert", nennt die Schülerin ein Beispiel.
Ein anderes Vorhaben, das der Kinder- und Jugendbeirat für 2020 geplant hatte, fiel indes den Einschränkungen durch die Pandemie zum Opfer. "Wir wollten im Sommer ein Festival auf dem Freizi-Gelände veranstalten. Das musste leider ausfallen", erzählt Farah Matuszczyk. "Vielleicht können wir das im nächsten Jahr nachholen." Mit einem Projekt hat sich der Kinder- und Jugendbeirat über einen langen Zeitraum immer wieder beschäftigt: die Gestaltung des Jugendtreffs auf Woldes Wiese in St. Magnus. Das Ergebnis ihrer Bemühungen können die Jugendlichen bald anschauen. Mitte Juli wird der Treff eingeweiht – mit dabei ist natürlich der Kinder- und Jugendbeirat. "Es ist super, wenn man sieht, welchen Effekt unser Einsatz hat", findet Farah Matuszczyk.
Für die 16-Jährige hat die Mitgliedschaft im Jugendparlament noch einen weiteren Vorteil gebracht. Sie hat im vergangenen Jahr ein politisches Stipendium bekommen, das durch den Bundestag und den US-Kongress finanziert wurde. Dadurch konnte sie zehn Monate im US-Bundesstaat Oklahoma verbringen. "Dass ich mich im Kinder- und Jugendbeirat engagiere, hat dazu beigetragen, dass ich das Stipendium bekommen habe."
Attraktive Spielplätze und Inklusion
Auch weitere Mitglieder des neuen Kinder- und Jugendbeirates waren schon in der vergangenen Amtsperiode dabei. Andere sind zum ersten Mal in dem Gremium. Mirja Pleus und Tabea Ahrens aus Grambke wurden durch Beiratsmitglied Rainer Tegtmeier animiert, sich zu bewerben. "Ich engagiere mich auch ehrenamtlich im Sommerbad Grambker See", erzählt Mirja Pleus. Konkrete Projektideen hat die 13-Jährige noch nicht. Aber sie möchte wie ihre zwölfjährige Freundin Tabea, "selbst über meine Zukunft mitbestimmen" und sich für die Interessen der Kinder und Jugendlichen einsetzen. Tabea möchte, dass ihre Stimme gehört wird, "denn ich habe was zu sagen."
Der 13-jährige Etienne Frehse hatte über die Lernplattform "Itslearning" von der Möglichkeit erfahren, sich im Kinder- und Jugendbeirat zu engagieren. Er macht mit, weil er den Stadtteil "aktiv mitgestalten möchte". Er findet, dass es mehr Hobby-Angebote und attraktive Spielplätze geben müsste. Auch Inklusion ist dem jungen Lesumer wichtig. In den nächsten drei Jahren will er sich dafür einsetzen.
Zum ersten Mal treffen sich die zehn neuen Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirates am 12. Juli im Jugendzentrum Burglesum. Für September ist dann ein gemeinsames Kennenlern-Wochenende im Lidice-Haus geplant.