Jedes Kind in Deutschland hat bis zur Einschulung Anspruch auf einen Kitaplatz. Ihn zu erfüllen, fiel dem Bundesland Bremen in den vergangenen Jahren schwer. Inzwischen hat sich aber die Versorgungsquote verbessert. In Burglesum sei man auf einem guten Weg, sagt Ortsamtsleiter Florian Boehlke. Seine Einschätzung wurde während der jüngsten Sitzung des Beiratsausschusses für Kinder und Bildung bestätigt.
Referentin Stefanie Semrau von der senatorischen Behörde für Kinder und Bildung sprach am Donnerstagabend von einer erfreulichen Entwicklung, die sie mit Zahlen belegte. Demnach gibt es im Ortsamtsbereich 378 Plätze für die Krippenbetreuung und 1295 für die sogenannte Elementarversorgung. Für das Kindergartenjahr 2024/25 sind 311 Krippen- und 1207 Elementarkinderkinder angemeldet worden.
Die Versorgungsquoten sollen nach Semraus Worten auf dem Krippensektor von jetzt 47,9 auf 58,5 Prozent im Kitajahr 2028/29 sowie in den Elementargruppen von momentan 92,9 auf 110 Prozent steigen.
Ausschlagend für diese Steigerungen ist die aktuelle Ausbauplanung. In dem nach langer Verzögerung nun fertiggestellten Kinder- und Familienzentrum in und neben der alten Burgdammer Dorfschule sollen ab 1. August dieses Jahres zusätzlich 20 Krippen- und 40 Elementarplätze zur Verfügung stehen. Und ein Jahr später 20 Krippen- und 20 Elementarplätze im neuen Kinder- und Familienzentrum Lesum am Klostermühlenweg. Dort musste der Altbau weichen, am Neubau wird derzeit noch gearbeitet.
In einem Jahr dürfte es im Ortsamtsbereich mehr als 100 neue Kitaplätze geben. Was Probeleme mit sich bringt. Der Grund: Wie aktuell in vielen Branchen fällt es auch bei der Kinderbetreuung schwer, Fachpersonal zu finden. So verfügt die Stadtgemeinde zwar über 378 Krippenplätze. Aber wegen fehlender Betreuerinnen beziehungsweise Betreuer können 30 nicht besetzt werden.
Schwierig ist auch die Lage im Elementarbereich. Dort fehlen für die 1295 zur Verfügung stehenden Plätze von Kita Bremen aktuell 100 Betreuungskräfte. Bei 1207 Anmeldungen ergibt sich ein Fehlbestand von zwölf Beschäftigten. Der sich allerdings beheben lassen könnte, wenn am 1. August die neue Kita in Burgdamm mit 40 Elementarplätzen ihre Pforten öffnet.
Wesentlich heikler als in den Häusern von Kita Bremen ist die Personallage in den Kindertagesstätten Grambker Heerstraße (Awo), Upsalastraße (Familienservice Bremen), Weidekätzchen (Hans-Wendt-Stiftung) und An der Ihle (Familienservice Bremen). Die vier Einrichtungen beklagen einen personellen Fehlbestand von zusammen 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Gleichwohl zeigt sich Ortsamtsleiter Boehlke zufrieden mit der Gesamtentwicklung: „Wir haben in Burglesum einen großen Sprung gemacht.“ Das gelte auch für die Sanierung der Schule am Heisterbusch. Sie soll am 2. August beendet sein, erfuhren die Mitglieder des Beiratsausschusses. Im Detail geprüft werden muss derweil noch, welche leer stehenden Hausmeisterwohnungen an den Burglesumer Bildungsstätten für Schulzwecke genutzt werden können. Die Gebäude stehen leer, weil die meisten Hausmeister heute nicht mehr wie vor einigen Jahrzehnten auf dem Schulareal wohnen.