Insgesamt 90.400 Euro standen 2022 für Projekte in Marßel zur Verfügung. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm Wohnen in Nachbarschaften (Win). Die Summe ergab sich aus dem regulären Jahresbudget in Höhe von 75.000 Euro und einem Übertrag aus dem vergangenen Jahr. 58.028,84 Euro wurden 2022 beantragt. Aktuell stehen demnach noch 32.371,16 Euro zur Verfügung.
Über die Vergabe der Win-Mittel entscheiden die Bewohner des Quartiers nach dem Konsensprinzip. Im sogenannten Quartiersforum, einem Treffen für Anwohner, Akteure und Vertreter von Vereinen und Institutionen, werden die Projekte vorgestellt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stimmen ab, ob Geld für die jeweiligen Vorhaben eingesetzt werden soll. Auch Initiatoren kleinerer Projekte können Geld beantragen.
Zuletzt wurde beispielsweise die interkulturelle Frauengruppe des gemeinnützigen Jugendhilfeträgers Effect unterstützt. Das Projekt soll nicht nur fortgesetzt werden, sondern künftig auch eine Kinderbetreuung anbieten, nachdem sich gezeigt hatte, dass viele junge Mütter ihre Kinder zu dem Projekt mitbringen mussten. Ziel ist es, die Teilnehmerinnen in ihrer Autonomie und Selbstverantwortung zu stärken. Sie bekommen lebenspraktische Hilfestellungen, wobei jeweils aktuelle Themen aufgegriffen werden. Bei Bedarf werden die Frauen zu Terminen bei Ärzten, bei Gericht, in der Schule oder in Ämtern begleitet. Die Kosten für das Projekt, das bis Ende 2023 läuft, betragen insgesamt 11.320 Euro. 10.270 Euro werden durch Win-Mittel abgedeckt.
Beratung für Schwangere und Eltern
Der Verein Epsymo bietet unter dem Titel „Wieso? Weshalb? Warum? – Ein Herz für Marßeler Kinder“ eine Hebammensprechstunde an. Sie richtet sich an Schwangere und Eltern mit Babys und Kleinkindern. Ziel ist unter anderem, dass sich Eltern kennenlernen, die in ähnlichen Lebenssituationen mit einem Baby sind. Die Hebammensprechstunde soll wöchentlich feste Beratungszeiten haben, geplant ist sie dienstags von 9 bis 10 Uhr. Zudem sollen wöchentlich Eltern- und Stillcafés stattfinden (ebenfalls dienstags, von 10.15 Uhr bis 11.15 Uhr). Auch Kurse zu Themen wie „Kleine Kinderküche – von der Milch zum Brei“ sind geplant. Die Kosten für das Projekt betragen insgesamt 3285 Euro. Im Quartiersforum wurden 3185 Euro aus Win-Mitteln bewilligt. Das Geld soll unter anderem für die Anschaffung einer Ausstattung für die Beraterinnen verwendet werden.
Damit es den Kindern künftig noch mehr Spaß macht, auf dem Spielplatz an der Upsalastraße zu spielen, soll er aufgewertet werden – durch Bodentrampoline. Für die Finanzierung beantragte der Fachdienst Spielraumförderung, eine Abteilung des Amts für Soziale Dienste, Win-Mittel. Zuvor waren Kinder, Jugendliche und Familien im Stadtteil nach ihren Wünschen für die Gestaltung des Spielplatzes gefragt worden. Neben der Erneuerung bestehender Spielgeräte wurde mehrfach der Wunsch nach Trampolinen geäußert. Dieser Wunsch wird nun erfüllt: mit einem dreigeteilten Bodentrampolin, das sowohl von älteren als auch von jüngeren Kindern genutzt werden kann. Insgesamt werden 19.040 Euro benötigt. 18.000 Euro werden durch Win-Mittel finanziert.
Ein weiterer, allerdings wesentlich kleinerer Betrag wird für die Gestaltung eines Projekttages in Kooperation mit Mitgliedern der Bremer Philharmoniker rund um die Komposition „Karneval der Tiere“ an der Grundschule Landskronastraße eingesetzt: 580 Euro. Insgesamt kostet das Projekt, bei dem die Kinder Musikinstrumente ausprobieren, Tänze entwickeln, Kostüme basteln und Texte zu Melodien schreiben, 6600 Euro.