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Kita Am Heidbergstift Kita-Neubau kostet neun Millionen Euro

Der geplante Kita-Neubau Am Heidbergstift in Lesum wird neun Millionen Euro und damit zwei Millionen Euro mehr kosten, als zunächst geplant. Der Beirat Burglesum fordert zusätzliche Stellplätze.
26.01.2022, 16:52 Uhr
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Kita-Neubau kostet neun Millionen Euro
Von Julia Assmann

Lesum. Erstmals konnten sich Anwohner und Mitglieder des Beirats Burglesum jetzt ein Bild davon machen, wie der geplante Neubau der Kindertagesstätte (Kita) Am Heidbergstift einmal aussehen soll. Die Präsentation der Pläne in der Online-Sitzung des Kommunalparlaments konnte die Sorgen der Nachbarn, die zuvor schon mehrfach Kritik und Bedenken geäußert hatten, allerdings nicht zerstreuen. Sie befürchten Lärm, unter anderem durch eine geplante Bobbycar-Bahn auf dem Außengelände, und Probleme durch mehr Verkehr. Die Beiratsmitglieder rechnen ebenfalls mit Schwierigkeiten durch zunehmenden Hol- und Bringverkehr; außerdem halten sie die Zahl der geplanten Stellplätze für zu gering.

Die Gesamtkosten für den Neubau, inklusive Gestaltung des Außenbereichs, bezifferte Architekt Martin Bertram vom beauftragten Architekturbüro FSB mit neun Millionen Euro. Hinzu kommt eine Million Euro für den Bau einer Interimsunterkunft am Klostermühlenweg, in der die Kita während der Bauzeit unterkommen soll. Vor gut einem Jahr, im Dezember 2020, hatte Bertrams Kollege Michael Frenz eine Summe von sieben Millionen Euro für den Kita-Neubau genannt. Als Grund für die nun höhere Kalkulation führte Bertram Kostensteigerungen in der Baubranche an.

Sechs Gruppen für 100 Kinder

Der Kita-Neubau soll nach Angaben des Architekten theoretisch 120 Kinder aufnehmen können. Geplant sei allerdings die Betreuung von lediglich 100 Kindern in sechs Gruppen, davon zwei für Kinder unter drei Jahren. Damit stockt die Kita ihr Betreuungsangebot auf. Derzeit besuchen 60 Kinder die Einrichtung.

Nach jetziger Planung soll der Bau der Interimsunterkunft bereits im Mai beginnen und im August dieses Jahres fertiggestellt sein. Der zweigeschossige Containerbau samt Außenspielfläche entsteht auf einem Grundstück des Vereins für Innere Mission, das die Liegenschaftsverwaltung Immobilien Bremen gepachtet hat. Die Erschließung ist über den Klostermühlenweg geplant.

Nach dem Umzug der Kita in die Container soll bereits im September der Abriss des fast 100 Jahre alten Altbaus Am Heidbergstift beginnen. Abgebrochen wird in dem Zuge auch ein Erdbunker, der hinter dem Gebäude liegt. Im Februar 2023 sollen dann die Arbeiten am zweigeschossigen Neubau beginnen. Nach einer Bauzeit von 18 Monaten ist der Bezug für August 2024 geplant. Dann, so Bertram, werde auch der Rückbau des Interimsbaus starten.

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Die Fassade der neuen Kindertagesstätte mit einer Bruttogrundfläche von knapp 1530 Quadratmeter soll ein Verblendmauermerk bekommen, das in drei Giebel unterteilte Dach aus Zink sein. Die künftige Firsthöhe ist niedriger als die des Altbaus. "Wir haben das Gebäude ein Stück weit in den Hang hineingeplant", erläuterte der Architekt. Die Gruppenräume entstehen alle im Obergeschoss, im Untergeschoss werden Speise-, Mehrzweck- und Technikräume sowie Küche und Hauswirtschaftsbereich untergebracht.

Dorfplatz und Bobbycar-Bahn

Das Haus bekommt einen Vorplatz, zudem ist vor dem Gebäude ein barrierefreier Stellplatz eingeplant. Die Mauer zur Straße bleibt bestehen und wird verlängert, das Außenareal hinter dem Haus eingezäunt und mit einer Hecke begrünt. Drei geschützte Bäume werden für den Neubau gefällt. Die Ausstattung des Außenbereichs umfasst unter anderem eine Rasen- und eine Sandpielfläche, einen sogenannten Dorfplatz und eine Bobbycar-Bahn.

Am vergangenen Sonntag hatten sich im Vorfeld der Sitzung Mitglieder des Sprecherausschusses des Beirats vor Ort mit Anwohnern getroffen. Bei dem Treffen hatten die Nachbarn auch die Befürchtung geäußert, das Kinder- und Familienzentrum könnte künftig auch in den Abendstunden für Veranstaltungen genutzt werden.

Die Aussage, die beantragte Betriebszeit umfasse die Zeit von 7 bis 17 Uhr beruhigte die Anwohner indes nicht. Sie vertrauen den Angaben nicht. Nach eigenen Aussagen, weil sie als Nachbarn des Übergangswohnheims Am Rastplatz von Behörden schon einmal "belogen" wurden, wie Fried Bielefeld in der Sitzung sagte. Man habe ihnen zugesagt, das Übergangswohnheim werde nur befristet eingerichtet. Nun soll es für dauerhaftes Wohnen genutzt werden.

Im Zusammenhang mit dem Kita-Neubau befürchten die Anwohner außerdem mehr Verkehr sowie Parkplatzprobleme. Diese Sorge teilt der Beirat. Er fordert, mehr als die gesetzlich vorgeschriebene Zahl an Stellplätzen "großzügig auf der vorhandenen Stellplatzanlage in der Straße Am Heidbergstift auszuweisen". Zur Begründung verweisen die Ortspolitiker auf die zweite Kita, die sich 150 Meter weiter ebenfalls an der Straße Am Heidbegstift befindet sowie den Hort in 200 Meter Entfernung. "Bereits jetzt kommt es zu erheblichen Verkehrsproblemen, insbesondere in der Bring- und Abholzeit. Hierfür, aber auch für die erhöhte Anzahl von Mitarbeitenden, sind dringend weitere Stellplätze vorzuhalten." Es müsse ausgeschlossen werden, dass Eltern, die ihre Kinder bringen und abholen, direkt vor der Kita parken.

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