- Ist von dieser Problematik nur Bremen-Nord betroffen?
- Wie viele Altkleider-Container gibt es in Bremen-Nord?
- Wie ist der geplante Abfuhrrhythmus und wie ist der Rhythmus aktuell?
- Was ist die Ursache für das Abfuhrproblem?
- Was unternimmt das Unternehmen, um das Problem zu lösen?
- Was können Bürgerinnen und Bürger tun?
- In Burglesum wurden Altkleider-Container abgebaut. Ist eine Reduktion der Standorte geplant?
- Was passiert mit den Textilien und Schuhen, die in den Containern gesammelt werden?
In der Einwurfklappe stecken Tüten, vollgestopft mit T-Shirts und Hosen. Eine Strumpfhose baumelt heraus, aus einem Plastiksack ragt eine Tischdecke mit Blumenmuster, dazwischen steckt ein Schuh. So ein Anblick ist nicht selten. Gerade in jüngster Zeit quellen Altkleider-Container oft regelrecht über. Regelmäßig stehen Tüten neben den Behältern, weil darin kein Platz mehr ist. Selbst an den Recyclingstationen stapeln sich die Altkleidertüten zeitweise neben den Containern. So war es kürzlich beispielsweise an der Station Am Steindamm in Burglesum. Was dahinter steckt und wann sich das Problem lösen soll.
Ist von dieser Problematik nur Bremen-Nord betroffen?
Nein, sie kann nach Angaben von Lena Hartmann, Referatsleiterin in der Abteilung Marketing und Kommunikation im Unternehmen Die Bremer Stadtreinigung (DBS), derzeit in ganz Bremen auftreten.
Wie viele Altkleider-Container gibt es in Bremen-Nord?
Insgesamt gibt es in Burglesum, Vegesack und Blumenthal 75 Container für Textilien und Schuhe, davon stehen einige auf den Recyclingstationen in Burglesum und Blumenthal sowie an der Grün-Station in Aumund.
Wie ist der geplante Abfuhrrhythmus und wie ist der Rhythmus aktuell?
Grundsätzlich sollen die Container bedarfsgerecht geleert werden, mindestens einmal wöchentlich. Der Rhythmus ist laut Hartmann zurzeit nicht überall ausreichend.
Was ist die Ursache für das Abfuhrproblem?
Wesentliche Ursache ist laut Hartmann ein Personalmangel bei der Gesellschaft Abfalllogistik Bremen (ALB). Sie ist für die Sammlung des Abfalls aus privaten Haushalten (Rest- und Bioabfall, Papier und Pappe, Sperrmüll, Alttextilien und Weihnachtsbäume) sowie für die Bewirtschaftung der Abfallbehälter, Reinigung von Containerstandplätzen, Beseitigung illegaler Müllablagerungen sowie Transport und Bereitstellung der Container auf den Recycling-Stationen verantwortlich. An der Abfalllogistik Bremen GmbH sind DBS mit 49,9 Prozent und die Nehlsen AG zu 50,1 Prozent beteiligt. Lena Hartmann: "Wir haben leider, wie viele andere Unternehmen auch, mit Fachkräftemangel und personellen Ausfällen zu kämpfen." Deshalb wurden inzwischen Prioritäten festgelegt, um den Betrieb bestmöglich zu gewährleisten. Vorrang hat demnach die reguläre Abfuhr der Restmüll-, Bio- und Papiertonnen. Dann folgt die Abfuhr von Sperrmüll und illegalen Müllablagerungen. Die Leerung der Container für Textilien und Schuhe sowie die Reinigung der Containerplätze steht an letzter Stelle.
Was unternimmt das Unternehmen, um das Problem zu lösen?
Laut Hartmann übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits Sonderschichten und arbeiten auch am Wochenende, um die Abfuhr aufrechtzuerhalten. "Wir sind im regelmäßigen Dialog mit der ALB, um die Situation aktuell zu bewerten und Prioritäten gegebenenfalls neu zu sortieren." Sukzessive werde neues Personal eingestellt. Dadurch und durch den Einsatz von Subunternehmern für einige Leistungen ab der kommenden Woche soll sich die Situation ab sofort Stück für Stück und im Laufe des dritten Quartals 2023 deutlich verbessern, sagt Hartmann.
Was können Bürgerinnen und Bürger tun?
Die Bremer Stadtreinigung bittet um Hinweise auf überfüllte Container, damit diese schnell geleert und eine Vermüllung der Containerplätze vermieden werden kann (per E-Mail unter info@dbs.bremen.de oder telefonisch unter 04 21 / 3 61 36 11). Sind Container voll, dann sollten Bürger zum nächsten Containerplatz oder wahlweise zu einer Recycling- oder Grün-Station fahren.
In Burglesum wurden Altkleider-Container abgebaut. Ist eine Reduktion der Standorte geplant?
Nein, die Bremer Stadtreinigung hält laut Hartmann grundsätzlich an dem dezentralen System fest, um ein wohnortnahes Entsorgungsangebot sicherzustellen. Am Bahnhof St. Magnus wurde der Container abgebaut, weil es dort einen Brandschaden gab. Darüber hinaus ist an einem Standort vorübergehend der Container für Textilien und Schuhe abgezogen worden. Der Abbau weiterer Container ist laut Hartmann nicht vorgesehen.
Was passiert mit den Textilien und Schuhen, die in den Containern gesammelt werden?
Die Textilien aus Bremen werden nach Angaben der DBS in einem Textilrecycling-Werk in Wolfen nach Materialien sortiert und vermarktet. Für die Sortierung der Textilien werden circa 350 Sortierkriterien zugrunde gelegt. Nach Textilarten: Jeans, Baumwolle, Leder Synthetik. Nach Kleidungsarten: Hosen, Hemden, Jacken. Nach Zielgruppen: Frauen, Männer, Kinder. Außerdem nach Marken, Stilen, Farben, Qualitäten. Circa 60 Prozent der gesammelten Textilien und Schuhe können zur weiteren Verwendung verkauft werden, so Hartmann. Circa 30 Prozent werden als Recyclingmaterial zum Beispiel in der Automobilindustrie als Füllmaterial für Autositze eingesetzt. Etwa zehn Prozent der Sammlung ist textiler Restmüll, der thermisch verwertet wird.