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Klimaquartier Gröpelingen Anlaufstelle für mehr Nachhaltigkeit

Im Juni hat in Gröpelingen ein neuer Treffpunkt rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit eröffnet. Welche Aktivitäten sind seitdem dort angeschoben worden?
14.10.2024, 05:00 Uhr
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Anlaufstelle für mehr Nachhaltigkeit
Von Anne Gerling
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Im Bremer Osten wird seit 2019 das von der Bremer Heimstiftung und dem BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) initiierte „Klimaquartier Ellener Hof“ komplett neu gebaut, in dem es vorrangig um nachhaltiges und alternatives Bauen geht. Im Bremer Westen wiederum ist die Stadt dabei, erstmals ein bereits bestehendes Quartier in ein Klimaquartier zu verwandeln: Gröpelingen wird zum Klimaschutz-Modellquartier. Über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) fließen dafür wie berichtet bis Ende 2027 Fördermittel. Ein wichtiger Baustein ist die zentrale Anlaufstelle, die dieses Jahr im Stadtteil eingerichtet wurde: das Klimaquartier. Die Bremer Klimaschutzagentur Energiekonsens hat es im Juni im ehemaligen Mosaik-Treff an der Liegnitzstraße 26 eröffnet. Dort können sich die Gröpelingerinnen und Gröpelinger seitdem rund um Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit oder zu verschiedenen Energiesparmaßnahmen informieren, folgende Aktivitäten sind mittlerweile angelaufen:

Das Nähcafé

An jedem zweiten Montag im Monat (nächster Termin: 11. November) werden die Räumlichkeiten von 11 bis 13 Uhr zu einer öffentlichen Nähstube: Drei Nähmaschinen laden dann alle Nähbegeisterten unabhängig von Alter oder Erfahrungsniveau dazu ein, alte Kleidungsstücke aufzuarbeiten oder daraus etwas komplett Neues entstehen zu lassen. So kann zum Beispiel aus einer aufgetragenen Hose ein Utensilo oder eine Tasche werden. Wer mitmachen möchte, kann einfach spontan vorbeikommen.

Das Frauencafé

Immer am ersten Montag im Monat bietet Mitarbeiterin Deniz Aktug mit dem Klima-Frauencafé allen Gröpelingerinnen die Gelegenheit, sich in einer lockeren, geselligen Runde auszutauschen, neue Menschen kennenzulernen und gleichzeitig etwas über den Klimaschutz zu lernen. Beim nächsten Termin am 4. November um 10.30 Uhr geht es um Klima-Spiele, bei denen sich die Teilnehmer spielerisch mit dem Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit auseinandersetzen. Beim letzten Klima-Frauencafé in diesem Jahr am 2. Dezember soll dann gemeinsam Weihnachtsdeko gebastelt werden.

Vorträge und Workshops

Regelmäßig finden außerdem Vorträge und Workshops statt. Unter anderem waren kürzlich Bonnie Fenton und Sebastian Gerke vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) zu Gast, die dabei sind, eine Stadtteilgruppe zu gründen –  der nächste Termin ist für November geplant und wird noch bekannt gegeben. Am 9. November von 10.30 bis 12.30 Uhr kommt Marius Wittmann, Fachreferent für klimaangepasste Stadterneuerung im Umweltressort, nach Gröpelingen. Er stellt eine Studie zur Klimaanpassung in Gröpelingen vor und zeigt, wo der Stadtteil besonders vom Klimawandel betroffen ist. Anschließend möchte Wittmann bei Tee, Kaffee und einem nachhaltigen Frühstück mit den Anwohnern darüber ins Gespräch kommen, was sie tun können, um ihre Immobilien besser auf den Klimawandel und dessen Auswirkungen wie Starkregen, Hitzewellen oder andere extreme Wetterereignisse vorzubereiten. Die Teilnahme ist kostenfrei, zur besseren Vorbereitung bitten die Organisatoren um vorherige Anmeldung über die Webseite energiekonsens.de.

Der Klimaschutz Guide

Noch bis zum 31. Dezember läuft ein besonderes Angebot an alle Privathaushalte in Gröpelingen: Eine unabhängige und kostenfreie Vor-Ort-Beratung in den eigenen vier Wänden. Dafür kommen sogenannte Klimaschutz Guides nach Hause, zu denen man über das Klimaquartier Kontakt aufnehmen kann. Die Klimaschutz Guides wissen genau, wo im Haushalt die größten Stromfresser sitzen und wie man beim Heizen sparen oder auch Müll reduzieren kann. Sie prüfen Nebenkosten-Abrechnungen und installieren gratis Energiesparhilfen wie LEDs, Steckerleisten oder Dusch-Sparköpfe.

Weitere Aktionen

Das Klimaquartier-Team organisiert außerdem unterschiedliche Aktionen. „Die beste Clean-up-Aktion war im Rahmen des Ferienprogramms mit dem Quartierstreff Rostocker Straße und der Upcycling-Werkstatt ‚Precious Plastic‘ in Bremerhaven“, sagt Klimaschutzmanagerin Alke Rockmann, die das Projekt Klimaquartier leitet: „Wir haben mit etwa 25 Leuten Müll gesammelt und dann daraus den ‚guten‘ Plastikmüll nach Bremerhaven mitgenommen, wo er geschreddert und eingeschmolzen wurde. Daraus wurden dann Platten gemacht, aus denen am Ende Lampen entstanden sind.“

Das Netzwerk Klimaschutz, das sich alle drei Monate im Klimaquartier trifft, bereitet aktuell außerdem Aktionen für die europäische Woche der Abfallvermeidung vom 16. bis 24. November vor. Im kommenden Jahr solle es in Gröpelingen dann auch wieder –  wie bereits 2023  – Aktionstage zu Umwelt und Klimaschutz geben, kündigt Alke Rockmann an: „Viele Einrichtungen haben ja schon viele eigene Ansätze. Die sichtbar zu machen, ist das Ziel der Aktionstage.“

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