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Weg über Galopprennbahn In Zukunft ohne Pferde

Der Hemelinger Bauausschuss hat für einen Weg über die Galopprennbahn gestimmt, der Pferderennen für die Zukunft ausschließt.
09.06.2021, 18:00 Uhr
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In Zukunft ohne Pferde
Von Christian Hasemann

Thomas Knode, Mitarbeiter im Referat Parks und Grünflächen bei der Bau und Umweltsenatorin, ist in den vergangenen Wochen häufiger Gast in Hemelingen gewesen. Der Grund ist die geplante Wegeverbindung über die Galopprennbahn an der Ludwig-Roselius-Allee. Im Bauausschuss des Hemelinger Beirats ist nun eine denkbar knappe Entscheidung für eine Variante gefallen, die Knode jetzt in seine Dienststelle zur weiteren Ausarbeitung mitnimmt.

Nach dem grundsätzlichem "Ja" des Hemelinger Beirats für einen Weg über die Rennbahn in der vergangenen Beiratssitzung, musste der Bauausschuss nun über das Wie abstimmen. Dafür stellte Knode zwei Varianten im Detail vor. Im Wesentlichen unterscheiden diese sich nur bei der Querung des Rennbahngeläufs. Der Verlauf über das Gelände ist dagegen derselbe. "Die mittige Querung wird man immer schaffen wollen, denn die beiden Anknüpfungspunkte sind gesetzt", so Knode. Damit sind im Norden der Carl-Goerdeler-Park und im Süden das Kleingartengebiet Holter Feld gemeint. Zusätzliche geben die Gewässer den Verlauf des Weges vor. "Nach Naturschutzgesetz dürfen diese nicht überbaut werden. Egal, was dort geschieht, man wird auf die Gewässer immer Rücksicht nehmen", sagte Knode. Ein Weg, der sich an diesem Wasserlauf orientiere, zerschneide weder das Gelände noch schließe er eine Nutzung aus. 

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Knode griff auch auch die vor allem von der Opposition vorgebrachte Kritik an der Breite des Weges und der geplanten Gestaltung als Asphaltweg auf. "Ein Gehweg ist immer mit einer Mindestbreite von 2,10 Meter anzulegen, ein Radweg mit gegenläufigen Verkehr muss mindestens 2,50 Meter breit sein." Alleine damit komme der Weg auf eine Mindestbreite von 4,60 Meter. Zusätzlich müssten Fuß- und Radweg optisch getrennt werden, eine Bedingung für eine Förderung durch den Bund, sodass man auf eine Breite von fünf Metern komme.

Knode betonte, dass der Weg nicht für den Autoverkehr zugelassen werde, gleichwohl so gestaltet werden müsse, dass Rettungskräfte auf diesem fahren könnten. Asphalt habe im Vergleich zu sogenannten wassergebundenen Decken den Vorteil, dass er besser genutzt werden könne. 

Insgesamt sehen die derzeitigen Pläne für den Weg einen 20 Meter breiten Grünzug vor, in dessen Verlauf 50 Laub- und Obstbäume gepflanzt werden sollen. "Die Finanzierung dafür ist schon abgesichert", so Knode. 

Geprüft wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein Deutscher Galopp, wie eine Querung des Renngeläufs aussehen könnte. Im südlichen Bereich müsste der Weg dafür im rechten Winkel über das Geläuf führen. Problematischer ist nach Angaben Knodes aber der hohe Grundwasserstand in dem Bereich. "Da kommen wir für das nötige Absenken des Weges in den Grundwasserbereich." Dies müsste baulich abgesichert werden. 

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Die Kosten für den Weg schätzt Knode auf 745.000 Euro. Etwa 70.000 Euro Mehrkosten veranschlagt er für eine galopp-gerechte Querung. Knapp 90 Prozent der Gesamtkosten können aus einem Bundes-Förderprogramm abgerufen werden. Sollten die zuständigen Deputationen Ende Juni den Wegebau beschließen, dann könnte es Ende des Jahres zur Auftragsvergabe kommen. Bis Mitte 2022 könnte der Weg dann gebaut sein.

Bei der anschließenden Abstimmung erinnerte Ralf Bohr (Grüne) daran, dass schon der Regionalausschuss den Galoppsport ausgeschlossen habe. "Eine Querung für das Geläuf hätte Nachteile, an Renntagen ist der Weg nicht nutzbar." Nurtekin Tepe (SPD) unterstützt diesen Vorstoß. "Ich bin für einen Weg ohne Galopp und finde, wir sollten bei der Entscheidung bleiben." Carsten Koczwara (Die Partei) fasste sich kurz: "Galoppsport braucht kein Mensch." 

Kritik hingegen gab es von den Vertretern der CDU und AfD. "Man kann doch nicht einen Weg planen, der im Nirgendwo endet", argumentierte Gerhard Scherer (CDU). Tatsächlich fehlt in den bisherigen Plänen eine Querungshilfe an der Ludwig-Roselius-Allee. Genau diese Forderung an die Planungsbehörde verband der Ausschuss bei der Abstimmung. Am Ende stimmten vier Ausschussmitglieder für die Variante ohne Möglichkeit für Galopprennen, drei Ausschussmitglieder stimmten dagegen. Die abschließende Entscheidung müssen nun die Deputierten treffen.

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