Eine gute Nachricht hat es gleich zu Beginn der zweiten Sitzung des Regionalausschuss Galopprennbahn gegeben: Die Entscheidung per Münzwurf zur Wahl des Sprechers und des Stellvertreters auf der vorherigen Sitzung ist rechtlich unproblematisch. So lautet das Ergebnis der Prüfung durch die Senatskanzlei. Unklar ist allerdings nach wie vor die genaue Arbeitsverteilung zwischen dem geplanten Runden Tisch zur Rennbahn und dem Regionalausschuss, der sich aus Vertretern der Beiräte Hemelingen und der Vahr zusammensetzt.
Trotz der noch ungeklärten Zuständigkeiten war das Interesse auch in der zweiten Sitzung ungebrochen. Die meisten Besucher waren gekommen, um zu hören, welche konkreten Vorschläge für eine Zwischennutzung bei der Stadt eingegangen waren. Vorschläge können bei der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, beim Ortsamt Hemelingen und bei der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) abgegeben werden. Letztere verwaltet künftig das Gelände der Galopprennbahn.
Für die WfB war Dirk Kühling gekommen. Er zählte die bisher zwölf eingegangenen Vorschlägen für kurz- bis mittelfristige Zwischennutzungen auf. Darunter unter anderem ein Winterzirkus, eine Nutzung durch eine Betriebssportgruppe für Golf, Vorschläge zum Pferdesport, Volksläufe, Konzerte und außerschulische Lernorte sowie eine Bezirkssportanlage. Der weitgehendste Vorschlag: Eine Aufforstung des 30 Hektar großen Geländes. „Das schließe dann jede weitere Nutzung aus“, sagt Kühling.
WfB steht vor Dilemma
Er beschrieb das Dilemma, vor dem die WfB nun steht: „Wenn ich dort eine Driving-Range habe, dann kann ich an der Stelle keinen Weg mehr anlegen.“ Das heißt: Die eine Nutzung schließt die andere aus. Und: „Es kann ja auch sein, dass man eine Zwischenlösung dauerhaft übernehmen möchte.“ Es brauche daher unbedingt ein geordnetes Verfahren, um die Vorschläge bewerten zu können. Und noch eine grundsätzliche Frage bleibt bei allen Vorschlägen: Wer bezahlt das?
Der geplante Runde Tisch könnte den nötigen fachlichen Rahmen bilden, um die Vorschläge gegeneinander abzuwägen und Empfehlungen auszusprechen. Nur wie dieser Tisch zusammengesetzt sein soll, ist derzeit immer noch offen. Erst Anfang Januar soll es ein Treffen zwischen Senatorin Maike Schaefer (Grüne) und den Sprechern des Regionalausschusses und der betroffenen Beiräte geben, ein paar Tage später ist ein Treffen der Senatorin mit der Bürgerinitiative Rennbahngelände angesetzt.
Darüber, wer vonseiten des Regionalausschuss an den Runden Tisch entsandt werden sollte, entbrannte eine ausdauernde Diskussion. Während einige für eine Entsendung einer ganzen Delegation waren, damit auch die kleinen Parteien repräsentiert seien, wollten andere den Kreis klein halten. „Wir müssen den Runden Tisch arbeitsfähig halten“, sagte Oliver Saake (Grüne), stellvertretender Sprecher des Regionalausschuss.
Er merkte aber auch an: „Wir müssen erst mal deutlich machen, welche Rolle der Ausschuss, welche der Runde Tisch und welche die Beiräte spielen sollen.“ Letztlich einigte sich vierzehnköpfige Ausschuss auf die vorläufige Entsendung von Gerhard Scherer (CDU) und Oliver Saake (Grüne) als Sprecher des Regionalausschuss und der Beiratssprecher Bernd Siegel (SPD) und Uwe Jahn (SPD).