Horn-Lehe. Auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage Fritzewiese an der Berckstraße können die Fußballer nun wieder kicken und die Hockeyspieler ihre Schläger schwingen ohne Gefahr zu laufen, beim Kampf um den Ball zu stürzen. Der Platz, der von Fußballern und Hockeyspielern gleichermaßen genutzt wird, war stark abgenutzt und durch Moosbefall rutschig geworden. Jetzt ist er für 188000 Euro aus Finanzmitteln der Sportdeputation saniert worden und wieder freigegeben.
"Das ist jetzt wieder ein toller Kunstrasenplatz", sagte der Leiter des Bremer Sportamtes Ulrich Mix bei der Einweihung. Er selbst habe früher schon auf dem alten Platz Fußball gespielt, der damals für eine Million Mark gebaut wurde. Mit Vertretern der beiden Sportvereine TV Eiche Horn und HC Horn und einem Vertreter des Umweltbetriebs probierte der Sportamtschef das neue Spielfeld aus.
Für Fußballer sei es auf diesem Untergrund "ein wenig schwieriger unter den Ball zu kommen", stellte er fest. Für Hockeyspieler biete der Vollkunststoffrasen optimale Bedingungen. Hockey lässt sich auf Kunstrasen leichter und präziser spielen als auf Naturrasen. Deshalb wird diese Sportart auf hohem Niveau fast nur noch auf der künstlichen Variante betrieben.
Gegenüber dem natürlichen Grasteppich besitzt der Kunststoffrasenbelag entscheidende Vorteile: Er muss nicht gemäht werden, besitzt eine höhere Belastbarkeit und kann auch bei schlechter Witterung gut bespielt werden. Doch auch ein Kunstrasen bedarf seiner Pflege. Alle zwei Wochen sollte der Platz aufgebürstet werden, und einmal jährlich wird eine Grundreinigung empfohlen.
Im Herbst muss darauf geachtet werden, dass das Laub regelmäßig abgeblasen wird. Bei guter Pflege und je nach Belastung hält die Oberfläche zwischen zehn und 15 Jahre - bis sie wieder ausgetauscht werden muss.
Durch die angrenzenden Bäume ist der Platz an der Berckstraße in der Vergangenheit erheblich verschmutzt worden und war mit Moos überwachsen. Dies barg eine große Verletzungsgefahr für die Sportler.
Um das Kunstrasensystem zu schonen wurde der Umweltbetrieb bereits angewiesen, sich darum zu kümmern, dass der umliegende Baumbestand etwas zurückgenommen wird. "Wir haben hier viel Geld investiert und müssen den Rasen so gut wir können in Schuss halten", erklärte Ulrich Mix. In manchen Ländern wie zum Beispiel Holland sei es ohnehin üblich, dass an die Kunstrasenflächen ein baumfreies Gebiet angrenzt.
Der Platz an der Fritzewiese wird intensiv genutzt. Deshalb ist der neue Rasen jetzt länger als der alte: Statt elf Millimeter sind es jetzt 14. Nicht nur Vereinssportler nutzen die Fläche. "Das ist eine öffentliche Sportanlage, die zum Beispiel auch von Schulen genutzt wird", sagte der Geschäftsführer des TV Eiche Horn Fred Siegert. Seiner Meinung nach sollte die Erhaltung der Fläche von der Stadt mitgetragen werden.