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15 statt zehn Millionen Euro Was der höhere Zuschuss vom Bund fürs Blumenthaler Badprojekt bedeutet

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat mehr Geld für den Bau eines Vereinsbades im Blumenthaler Kämmerei-Quartier bewilligt. Was die zusätzlichen Millionen für das Projekt bedeuten – und was nicht.
05.09.2025, 17:45 Uhr
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Was der höhere Zuschuss vom Bund fürs Blumenthaler Badprojekt bedeutet
Von Christian Weth

Erst wollte der Bund zehn Millionen Euro fürs Blumenthaler Badprojekt geben, jetzt hat er fünf Millionen Euro mehr zugesagt. Für das Team, das seit Jahren eine Schwimmhalle für Vereine im Kämmerei-Quartier plant, ist das eine Nachricht, auf die es seit Langem wartet. Am Ziel sind Vereinsfunktionär Christian Gerken und seine Helfer deshalb aber nicht. Was an weiteren Entscheidungen der Politik liegt, die noch ausstehen. Und an zusätzlichen Millionen, die vielleicht gebraucht werden.

Die Entscheidung, dass der Zuschuss für das Vorhaben aufgestockt wird, ist am Donnerstag im Haushaltsausschuss des Bundestages gefallen. Das es so kommen könnte, ist den Badplanern vor Monaten in Aussicht gestellt worden. SPD-Bundestagsabgeordneter Uwe Schmidt war der Erste, der davon sprach. Das Millionen-Plus nannte der Haushaltspolitiker einen Ausgleich dafür, dass Becken und Bahnen von Grund auf neu geplant werden müssen, nachdem die Fliegerhalle, die zur Schwimmhalle werden sollte, im Sommer vergangenen Jahres abgebrannt ist. Aus dem Umbau muss nun ein Neubau werden, bei dem Teile des längst abgerissenen Altbaus verwendet werden sollen.

Gerken freut sich darüber, dass Berlin nicht nur bei der Zuschuss-Zusage geblieben ist, die ursprünglich für ein denkmalgeschütztes Gebäude galt. Sondern auch auf die veränderten Vorzeichen mit einer höheren Fördersumme reagiert hat. Nur sofort starten, wie viele vielleicht glauben, kann das Bauprojekt trotzdem nicht. Gerken, der genauso wenig wie alle anderen aus seinem Team ein Projektentwickler im Hauptberuf ist, spricht von Planungskosten, die noch bewilligt werden müssen. Von einem endgültigen Entwurf fürs Bad, der erst dann erarbeitet werden kann. Und von einer finalen Kalkulation, die schließlich aus diesem Entwurf hervorgehen soll.

Die Laienplaner haben inzwischen diverse Konzepte vorgelegt. Und zwar so überzeugende, dass schon vor drei Jahren der Bund entschieden hat, sich an dem Badprojekt finanziell zu beteiligen. Aber noch keine, die alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, die der Bund an ein gefördertes Projekt stellt. Es geht um Bodengutachten, technische Vermessungen, Expertisen von unabhängigen Büros. Die Summe für die Planung ist darum sechsstellig. 500.000 Euro sind veranschlagt. Gerken sagt, dass der Betrag im 15-Millionen-Zuschuss enthalten ist. Dass nach Angaben von Politikern die Gespräche über die Freigabe begonnen haben. Und dass er hofft, Ende Oktober mit ihr rechnen zu können.

Sodass dann geprüft werden kann, ob die Summe stimmt, die Gerken und sein Team für den Neubau kalkuliert haben. Oder ob es mehr Geld braucht als 15 Millionen Euro. Und wenn ja, wie viel mehr. Das wollen auch die möglichen Sponsoren wissen, mit denen die Badplaner seit Jahren in Kontakt sind – und die laut Gerken signalisiert haben, im Fall der Fälle auszuhelfen. Zuletzt haben er und die potenziellen Geldgeber im Juli getagt. Zuvor hatte es Vor-Ort-Termine gegeben. Die Förderer in spe sollten sich ein Bild davon machen können, wie alles werden könnte: hier das große Becken mit dreigeteiltem Hubboden, dort die Wasserfläche für die Anfänger. Hier die Umkleiden, dort die Fitnessräume.

Die Badplaner haben auch mit anderen gesprochen. Zum Beispiel mit der Bildungsbehörde. Zum Beispiel mit der Bädergesellschaft. Zum Beispiel mit Medizinern. Der Neubau ist zwar vor allem für Vereine gedacht, soll aber auch Schulklassen, Kindergarten- und Rehagruppen offenstehen: vormittags die einen, nachmittags und abends die anderen. Das Projektteam kommt bisher auf eine Auslastung von 80 Prozent. Betreiber des Neubaus soll die Sportgemeinschaft Aumund-Vegesack werden. Gerken leitet deren Schwimmsparte. Der Mangel an Trainingszeiten hat ihn zum Projektentwickler werden lassen. Fünf Jahre ist es inzwischen her, dass er seinen Plan zum ersten Mal im Beirat vorgestellt hat.

Seitdem ist Gerken immer vorsichtiger geworden, was Prognosen angeht, wann Baustart fürs Bad sein könnte. Immer wieder kam es anders als gedacht. Mit der Folge, dass er nur noch hofft: in diesem Fall auf 2026. Und darauf, dass die Wirtschaftsförderung das Grundstück im Kämmerei-Quartier länger für den Neubau reserviert hält als im Moment. Stand jetzt läuft die Frist zum Jahreswechsel aus.

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