„Unsere wichtigste Aufgabe ist es nun, eine Vollzeit-Leitung für das Bürger- und Sozialzentrum Huchting zu finden“, sagt Stefan Schubert, der im April zum Vorstandsvorsitzenden des Bürger- und Sozialzentrums Huchting (Bus) gewählt wurde. Dem neugewählten Vorstand gehören weiterhin Ulrike Hesse-Ohlzen als stellvertretende Vorsitzende, Inka Helmke, die Geschäftsführerin des Mütter- und Familienzentrums als Schatzmeisterin sowie als Beisitzer Anja Wirthmann von Arbeit und Ökologie und Marvin Blum von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) an. Welche Ideen hat der neue Vorstand nun für das Bus?
Der Vorsitzende
Der Vorsitzende Stefan Schubert ist 50 Jahre alt, Jurist und arbeitet bei der Gewerkschaft Verdi. Er sei von Falko Bries, dem Huchtinger SPD-Bürgerschaftsabgeordneten, angesprochen worden, ob er nicht kandidieren wolle, erklärt Schubert. Nachdem der alte Vorstand Ende vergangenen Jahres in den Ruhestand gegangen war, wurden neue Vorstandsbewerber gesucht, die die Ämter wünschenswerterweise über einen längeren Zeitraum ausüben könnten. „Für mich sprach wohl auch, dass ich durch meine Tätigkeit bei Verdi Erfahrungen in der Arbeit mit Gremien habe, die mir hier sicherlich zugute kommen werden“, sagt Schubert.
Er habe sich dann mit dem Thema Bürger- und Sozialzentrum näher beschäftigt und festgestellt, was für eine Perle man hier in Huchting habe. „Es geht jetzt darum, diesen elementaren Ankerpunkt des sozial-kulturellen Lebens tiefer in die Gemeinschaft Huchtings einzubringen“, so Schubert. Trotzdem sei ihm auch immer wieder eine gewisse Leere im Bus aufgefallen. „Wir haben hier so viel Potenzial, dass wir unbedingt heben müssen“, betont Schubert. Als Bürgerhaus habe das Bus eine wichtige Funktion, und gemeinsam mit allen bereits hier vorhandenen Akteuren könne so viel mehr erreicht werden als von den Akteuren allein. „Ich möchte die Akteure hier vor Ort bündeln, aber auch die Träger außerhalb bündeln, damit wir hier gemeinsam für den Stadtteil wirken können. Wir haben als Bürgerhaus hier eine wichtige Funktion“, summiert Schubert seine Vorstellung.
Die stellvertretende Vorsitzende
Ulrike Hesse-Ohlzen, die stellvertretende Vorsitzende, ist 64 Jahre alt und in Rente. Bis zum Renteneintritt arbeitete sie als sozialpädagogische Familienhelferin bei der Lebenshilfe. Ihr Weg in den Vorstand des Bus führte über das Mütter- und Familienzentrum, aber sie nutzt durchaus auch ihre Verbindungen zur Lebenshilfe und Awo. „Ich finde das Konzept des Bürger- und Sozialzentrums wunderbar – dass hier so viele unterschiedliche Einrichtungen unter einem Dach agieren“, lobt Hesse-Ohlzen. „Nehmen Sie nur mal unser letztes Sommerfest: Das ist so großartig von der Bevölkerung angenommen worden, und davon könnte ich mir noch viel mehr vorstellen!“ Solch eine willkommen heißende Atmosphäre sei für einen Stadtteil wie Huchting sehr wichtig.
Das vordringlichste Ziel für Hesse-Ohlzen ist jedoch die Etablierung einer Vollzeit-Leitungsstelle für das Bus. „Ehrenamtlich ist das kaum zu schaffen“, sagt die neue stellvertretende Vorsitzende. „Wir beschäftigen uns hier mit Themen von Wasserschaden bis Rattenbefall und allem dazwischen, das ist für Ehrenamtliche neben ihrer eigentlichen Arbeit schwer zu wuppen.“
Die Schatzmeisterin
Inka Helmke ist die Schatzmeisterin im Vorstand. Als Geschäftsführerin des Mütter- und Familienzentrums sitzt sie an der Quelle aller möglichen Informationen und bekommt viele Probleme aus erster Hand mit. Auch für den Vorstand des Bürger- und Sozialzentrums ist es der 54-Jährigen wichtig, alle Türen offen zu halten und für die Menschen im Stadtteil ansprechbar zu sein. „Als ich hier zu meinem Vorstellungsgespräch ins Haus kam, öffneten sich alle Türen automatisch. Das war ein schönes Gefühl, und dieses schöne Gefühl soll auch das ganze Quartier haben.“ Die Leute sollen in das Bus kommen und spüren, dass sie hier an einem sicheren Ort sind, auch wenn das jetzt noch mit spartanischen Mitteln erreicht werden muss, doch das sei ja ausbaufähig. „Wir haben hier ein großartiges Haus, und es sollen noch weitere folgen, doch das können wir als Ehrenamtliche allein nicht leisten“, sagt Helmke.
Die Beisitzerin
Anja Wirthmann gehörte bereits acht Jahre dem alten Vorstand als Beisitzerin an. Die 55-jährige Diplom-Ingenieurin für Gartenbau arbeitet seit 25 Jahren für Arbeit und Ökologie, ein Betrieb der Ökonet gGmbH. Ihr liegt daran, dass der ökologische Aspekt weiterhin auf dem Gelände eine tragende Rolle spielt. Auch die Kooperationen mit den anderen Institutionen auf dem Gelände wollen gepflegt und immer weiter verbessert werden. Eine Leitung auf dem Gelände sei deshalb so wichtig, damit mehr Kulturveranstaltungen auf dem Gelände organisiert werden könnten. Auch die Neugestaltung des Geländes nach den anstehenden Neubauten bedürfe der Aufmerksamkeit des neuen Vorstands.
Der Beisitzer
Marvin Blum hat Gerontologie, die Wissenschaft des Alterns und des Alters, studiert und arbeitet für die Awo. Hier ist er für die Eingliederungshilfe zuständig, denn auch Menschen mit Behinderungen werden älter und sind zunehmend auf Hilfestellungen angewiesen. Im Vorstand wolle er sich gerne für eine geregelte Immobiliensituation einsetzen, weil die Awo darauf angewiesen ist. Sein persönliches Anliegen sei es aber, Gelegenheiten für ein inklusives Miteinander zu schaffen, nicht nur auf das Gelände bezogen, sondern auch für das Quartier. Hier möchte Blum nette Gelegenheiten schaffen, zu denen sich Huchtinger am Bürger- und Sozialzentrum treffen können, wie etwa beim Sommerfest oder bei Filmabenden. „Wir haben schon eine inklusive Veranstaltungsreihe in Planung!“