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Roland-Center Wie eine 93-Jährige die erste Seniorenmesse in Huchting erlebt hat

Die 93-jährige Ingrid Bischoff erlebt die erste Seniorenmesse im Roland-Center in Huchting. Was sie dort entdeckt und wie sie die Angebote bewertet.
13.05.2024, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Interessiert hört Ingrid Bischoff zu, während Patricia Ngoma und Nadja Sander ihr die Vorteile des Johanniter Hausnotrufes erklären. „Für viele Menschen ist es im Alter wichtig, so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen“, weiß Nadja Sander. Was aber kann getan werden, wenn doch einmal Hilfe gebraucht wird oder die Seniorin oder der Senior in eine Notfallsituation gerät? „Für alle, die so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben möchten, ist der Hausnotruf für zu Hause das ideale Hilfsmittel“, erklärt Nadja Sander. Und für diejenigen, die für sich oder ihre Angehörigen Sicherheit nicht nur im eigenen Zuhause, sondern auch außerhalb wünschen, ist der Hausnotruf für zu Hause und unterwegs die richtige Lösung. Der Johanniter Hausnotruf besteht dabei aus einer Basisstation und einem Handsender, der als Halskette oder Armband getragen werden kann. Im Notfall kann rund um die Uhr ein Signal ausgelöst und damit die Johanniter Einsatzzentrale alarmiert werden. Hier nehmen fachkundige Mitarbeiter den Notruf entgegen und veranlassen die notwendige Hilfe.

Unterwegs bin ich eigentlich nur noch, wenn ich meine Begleiterin Eva-Maria Möbus von den Vahrer Löwen bei mir habe.
Ingrid Bischoff, 93 Jahre alt

„Ich lebe immer noch in meiner Wohnung“, verrät Ingrid Bischoff. Die 93-Jährige ist lebensfroh und aktiv, hat aber inzwischen auch ihre körperlichen Grenzen gesetzt bekommen. „Unterwegs bin ich eigentlich nur noch, wenn ich meine Begleiterin Eva-Maria Möbus von den Vahrer Löwen bei mir habe“, erzählt Ingrid Bischoff lebhaft. Mit ihr zusammen kommt sie raus aus den eigenen vier Wänden. „In den Bus traue ich mich nicht mehr, wenn der Busfahrer so hart anfährt, habe ich Angst, zu fallen“ erklärt die Seniorin.

„Von der Huchtinger Seniorenmesse habe ich aus der Zeitung erfahren“, sagt Eva-Maria Möbus. Die 28 Aussteller, die angebotenen Vorträge und vor allen Dingen die Vorführungen des Shantychors Capstan klangen so verlockend, dass sich die beiden von ihrem Stadtteil Vahr über die Weser hinweg auf den Weg nach Huchting zur ersten Seniorenmesse im Roland-Center machten.

Neues Angebot entdeckt

„Wir sind ohne Plan hergekommen und lassen uns überraschen“, sagen die beiden übereinstimmend. Ihr erster Weg führte dabei zum Vortrag der Verbraucherzentrale, die ihre Unterstützungsangebote vorstellte. „Vieles davon kannte ich bereits“, sagt Ingrid Bischoff, allerdings war ihr die offene Sprechstunde bei der Verbraucherzentrale neu. „Dann muss man nicht so lange auf einen Termin warten, für den man dann auch noch eine Fahrgelegenheit organisieren muss“, sagt sie zufrieden.

Vom Obergeschoss aus, wo sich der Vortragsraum befindet, haben sich Ingrid Bischoff und Eva-Maria Möbus auch die Show von Monsieur Rollo mit Akrobatik und Zirkus zum Staunen angesehen. „Ist das eine Schaufensterpuppe?“ – „Ja, klar. Schau’ nur, wie er sie herumträgt!“ Und dann die Überraschung: „Es ist keine Puppe! Wunderbar, diese Körperbeherrschung!“

Wie Senioren sicher an Bargeld kommen

Oben im Eiscafé planen die beiden ihren weiteren Rundgang über die Messe. Vielleicht noch einmal beim Dienstleistungszentrum Huchting vorbei gehen? Hier können sich Interessierte über Beratung und Unterstützung für ältere Menschen, chronisch kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige informieren. Oder lieber einen Abstecher zur Landesverkehrswacht? „Zur Demenz Informations- und Koordinationsstelle in Bremen, die Menschen bei der Betreuung und Pflege von Demenzkranken hilft, brauchen wir nicht, du bist immer noch fit im Kopf“, befindet Eva-Maria Möbus launig.

Ingrid Bischoff möchte viel lieber wissen, wie sie im Alter sicher an ihr Bargeld kommt. „Vielleicht gehen wir mal bei der Polizei vorbei, ich mag die Polizisten“, sagt sie vergnügt.

Begeisterung für Chorgesang

Leider befindet sich – diesmal – kein Geldinstitut unter den Anbietern der ersten Seniorenmesse, aber Mitorganisator Christian Schlesselmann, seines Zeichens Ortsamtsleiter in Huchting, hat einen Tipp: „Ich weiß, dass ein Geldinstitut einen Bringdienst für Senioren anbietet. Fragen Sie doch einmal bei Ihrer Bank nach, ob es dort auch so etwas gibt!“

Eva-Maria Möbus schaut auf ihre Uhr. „Jetzt singt gleich der Shantychor!“, erinnert sie ihre Begleiterin. Da möchte Ingrid Bischoff unbedingt in der ersten Reihe dabei sein. „Zu Hause singe ich immer noch im Vahrer-Löwen-Chor“, erzählt sie nicht ohne Stolz.

Die beiden bedauern nur, dass sie nicht an allen Ständen vorbei gehen konnten. „Huchting ist ein schöner Stadtteil mit interessanten Angeboten für Senioren“, hätten die beiden erkannt. Auch das Organisationsteam der ersten Seniorenmesse und, vor allen Dingen, die Aussteller sind mit dem Ergebnis der Messe zufrieden. „Wir hatten viele interessierte Besucher, sagt etwa Sifa Sariatli, die für Komfort barrierefreies Bauen und Wohnen vorgestellt hat.

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