- Welche Bereiche sind in Bremen betroffen?
- Wie soll das Kraut bekämpft werden?
- Welche Genehmigungen sind dazu nötig?
- Was kostet die Bekämpfungsaktion?
- Wann startet die Bekämpfungsmaßnahme?
- Was geschieht weiter im Naturerfahrungsraum?
Es ist klein und unscheinbar, doch stellt es eine nicht zu unterschätzende Bedrohung für heimische Gewässer dar: das aus Australien stammende Nadelkraut (Crassula helmsii). Gern wird die kleine Polsterpflanze Gartenteich- und Aquarienfreunden als ideale Wasserpflanze angeboten. Doch wird dann das Aquarium oder der Gartenteich aufgegeben, gelangt die Pflanze immer wieder in irgendein Gewässer, wo sie großen Schaden anrichtet.
Rahel Jordan von der Naturschutzbehörde erklärt, dass Nadelkraut seit 2013 als invasive Art auf der Aktionsliste etabliert ist. Noch ist das Nadelkraut recht kleinräumig verbreitet, sodass Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung nützen können, um das Risiko der Ausbreitung zu reduzieren. „Für eine Eliminierung ist die Verbreitung bereits zu weit fortgeschritten“, räumt Jordan ein.
Welche Bereiche sind in Bremen betroffen?
Derzeit ist hauptsächlich ein kleines Gebiet im Park links der Weser betroffen. Hier gibt es zwei Bereiche, in denen das Nadelkraut kleine Gewässer fast zugesetzt hat.
Wie soll das Kraut bekämpft werden?
„Wir haben uns unter anderem von niederländischen Fachleuten beraten lassen“, erläutert Jordan. Mögliche Methoden, um das Kraut zu bekämpfen, sind das Abfischen, Ausreißen oder Ausbaggern der betroffenen Bereiche. „Dabei müssen wir darauf achten, dass im Erdreich auch die Wurzeln entfernt werden.“
Welche Genehmigungen sind dazu nötig?
Zur Bekämpfung des Nadelkrautes musste einerseits die Baustellenüberfahrt über das Huchtinger Fleet genehmigt werden, andererseits waren Genehmigungen für die Entnahme und Einleitung von Oberflächenwasser in die neuen Teiche sowie die temporäre Grundwasserabsenkung in den alten Teichen erforderlich. Hierbei macht Jordan darauf aufmerksam, dass es bei der Grundwasserabsenkung in den alten Teichen zu rostfarbenen, weil eisenhaltigen Ablagerungen kommen könnte, die jedoch natürlichen Ursprungs seien.

In Bremen hat sich das Nadelkraut in zwei Bereichen im Park links der Weser ausgebreitet. Dagegen will die Naturschutzbehörde nun Maßnahmen ergreifen.
Was kostet die Bekämpfungsaktion?
Gefördert durch das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz in Kommunen wurden nun eine Million Euro bewilligt. Von denen trägt der Bund 90 Prozent. Die restlichen zehn Prozent werden als Eigenanteil von der Stadtgemeinde Bremen übernommen.
Wann startet die Bekämpfungsmaßnahme?
Unter bodenkundlicher und ökologischer Baubegleitung beginnt am 7. Juli die Hanseatische Naturentwicklung GmbH (Haneg) damit, die bekannten Bereiche auszubaggern. Für die Arbeiten ist ein Zeitrahmen von zehn Wochen, bis Mitte September, vorgesehen. Die aufgenommenen Pflanzen werden in einem besonders vorbereiteten Bereich deponiert und mit mindestens einer 50 Zentimeter hohen Schicht Sand bedeckt. Die Pflanzen müssen über einen längeren Zeitraum unter der Sandschicht verbleiben, um sicherzustellen, dass sie abgestorben sind.
Für die Arbeiten im Park erfolgt die Zufahrt über den Hohenhorster Weg. In dem gilt für die Dauer der Arbeiten ein einseitiges Parkverbot.
Was geschieht weiter im Naturerfahrungsraum?
Nach Beendigung der Nadelkrautentfernung wird der Bohlenweg in großen Teilen neu hergestellt. Die Ufer werden neu angesät und mit Vegetationsmatten befestigt. Sandflächen werden mit Samen der Sand- und Magerrasen angesät und bieten Insekten und Amphibien wie der Kreuz- und der Knoblauchkröte Lebensraum. Zwei neue Sitzbänke komplettieren den neuen Naturerfahrungsraum, eine Tafel informiert über den Lebensraum Teich und Magerrasen. Beim Parkverein stehen Kescher und Becherlupen zur Verfügung, mit denen Kinder und Jugendliche den Lebensraum Teich auf eigene Faust erkunden können.