Ob Weihnachtsmarkt, Freimarkt oder Weder-Spiel, ob liegen gebliebene Ablage im Verwaltungsdienst: Die Bremer Polizeiführung nutzt die in den Stadtteilen eingesetzten Kontaktpolizisten, um diese Arbeitsspitzen in den Griff zu kriegen. Allerdings zum Nachteil der Stadtteile, wo die Kontaktpolizisten sich dann nicht um ihre Stadtteilaufgaben kümmern können.
Kops sind weiterhin im Innendienst
In der Vergangenheit hat dies bereits mehrfach für Unmut im Huchtinger Beirat gesorgt. Vor allen Dingen deshalb, weil dem Beirat sehr kurzfristig – eigentlich erst, wenn die Beamten bereits anderweitig im Einsatz waren – und für die Beiräte gefühlt eher nebenbei mitgeteilt wurde, dass der Stadtteil auf seine Kontaktbeamten verzichten müsse. Nun befasste sich der Huchtinger Beirates erneut mit den Zusatzaufgaben der Kontaktpolizisten, kurz Kops.
Im Sommer des vergangenen Jahres zog das Polizeipräsidium die Kontaktbeamten „bis maximal Dezember“ aus den Stadtteilen ab, um Bearbeitungsrückstände von Akten in den Griff zu bekommen. Im November wurde den Stadtteilen mitgeteilt, dass auch der Weihnachtsmarkt von den Kontaktpolizisten aus den Stadtteilen gesichert werden müsse. Jetzt wurde aus dem Polizeipräsidium bekannt, dass die Kontaktpolizisten „voraussichtlich bis Ende März“ bei der Beseitigung von Rückständen bei der Anzeigenbearbeitung eingesetzt werden müssen.
Beirat fordert Polizeipräsidenten zum Handeln auf
Auf der Sitzung verabschiedete der Beirat den einstimmigen Beschluss, den Polizeipräsidenten Dirk Fasse aufzufordern, die Einarbeitung und Qualifizierung des Nichtvollzugspersonals zur Aufarbeitung der Bearbeitungsrückstände zu forcieren. Außerdem fordern sie von ihm, die Kontaktpolizistinnen und –polizisten entsprechend seinem Schreiben vom 18. Dezember vorzeitig, also vor Ende März, aus der Maßnahme herauszulösen und sie vollumfänglich in den Stadtteilen und Quartieren einzusetzen. Weiterhin fordert der Beirat, dass die Kontaktpolizistinnen und –polizisten im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Prävention in den Bremer Stadtteilen zukünftig nicht mehr für Sonder- oder Zusatzaufgaben abgezogen werden.
Allerdings begrüße es der Beirat Huchting, dass die Information über die „Fortführung des Kop-Einsatzes bei der Bekämpfung der Bearbeitungsrückstände“ dieses Mal unaufgefordert erfolgte. Und – wenn auch knapp – vor Beginn der Maßnahme beziehungsweise vor deren Fortsetzung erfolgte.