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Kriminalität inm Huchting Statistik: Mehr Fahrraddiebstähle angezeigt als im Vorjahr

Wie sicher ist Huchting wirklich? Die Polizeiliche Kriminalstatistik liefert Antworten – jedoch mit Vorbehalt.
22.05.2025, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann
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Wie sicher ist es in Huchting? Die jährlich vorgelegte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) gibt darauf Antwort. Allerdings mit Vorbehalt. In der Kriminalstatistik werden nur die von der Polizei abschließend bearbeiteten Straftaten erfasst. Diese Straftaten könnten auch bereits in den Vorjahren begangen worden sein, aber erst im Beobachtungsjahr abgeschlossen werden.

Grundsätzlich diene die Kriminalstatistik der Beobachtung der Kriminalität und einzelner Deliktarten, erläuterte Derk Dreyer, Leiter der Abteilung Mitte/Süd der Bremer Polizei. Dreyer war gemeinsam mit dem Leiter des Polizeireviers Huchting, Daniel Kühnemund, in die Sitzung des Beirates Huchting gekommen. Auch der Umfang und die Zusammensetzung des Kreises an Tatverdächtigen sowie Erkenntnissen für vorbeugende sowie verfolgende Kriminalitätsbekämpfung, die organisatorische Planung sowie kriminologisch-soziologische Forschungen lassen sich aus der Kriminalstatistik ableiten.

Einschränkungen bei der Aussagekraft

Die Aussagekraft der Kriminalstatistik werde dadurch eingeschränkt, dass der Polizei lediglich ein Teil der begangenen Straftaten bekannt wird, führte Dreyer aus. Dieser Teil wird im Dienstjargon „Hellfeld“ genannt. Der Umfang des nicht bekannten Teils – umgangssprachlich „Dunkelziffer“ genannt – hänge von der Art des Deliktes ab. Er könne sich unter dem Einfluss verschiedener Faktoren, etwa der Bereitschaft der Bevölkerung, Anzeige zu erstatten, verändern. Weiterhin trügen die Intensität der Kriminalitätsbekämpfung, Änderungen des Strafrechts oder der statistischen Erfassung zu Veränderungen in der Kriminalstatistik bei.

„Es kann daher nicht von einer echten Relation zwischen tatsächlich begangenen und statistisch erfassten Straftaten ausgegangen werden“, machte Dreyer deutlich. Somit biete die Kriminalstatistik kein wirkliches Spiegelbild der Kriminalitätswirklichkeit, sondern eine je nach Deliktart mehr oder weniger starke Annäherung an die Realität. Dazu kommt, dass die Kriminalstatistik durch Straftaten mit langer Ermittlungsdauer beeinflusst wird. „Etwa 36 Prozent der in der Kriminalstatistik 2024 erfassten Straftaten wurden bereits 2023 oder früher begangen“, erläuterte Dreyer.

Veränderungen gegenüber den Vorjahren

Bei den insgesamt verübten Straftaten im Bereich des Polizeikommissariats Süd weist das Jahr 2024 gegenüber dem Jahr 2023 eine Steigerung von mehr als 1500 Straftaten aus. Allerdings liege das daran, dass 2024 mehr angezeigte Fälle – auch aus den Vorjahren – abgeschlossen werden konnten. In Huchting selbst wurden 2024 insgesamt 215 Straftaten mehr abgeschlossen als noch im Jahr davor, hob Dreyer hervor.

Straßenraub

Gab es in der Statistik für das Jahr 2022 noch 14 angezeigte Fälle von Straßenraub, ging die Anzahl im Jahr 2023 auf sechs Fälle zurück. Im Jahr 2024 mussten in Huchting sieben Fälle bearbeitet werden.

Körperverletzung

Die Fälle an Körperverletzungen, die im Jahr 2023 mit 248 Delikten vergleichsweise hoch lagen, sind 2024 auf 206 Fälle zurückgegangen.

Taschendiebstahl und Wohnungseinbrüche

Im Jahr 2024 wurden mehr Fälle von Taschendiebstahl abgeschlossen. Waren es 2023 noch 38 Fälle, kamen im vergangenen Jahr 46 Straftaten zum Abschluss.

Die Wohnungseinbruchsdiebstähle sanken leicht von 70 im Jahr 2023 auf 69 im Jahr 2024. Ein Grund dafür könnten auch bessere Sicherheitssysteme der Hausbesitzer sein, so Dreyer. „Die Polizei berät die Bürgerinnen und Bürger gern über Sicherheitssysteme und Vorsorgemaßnahmen.“

Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen sowie Fahrraddiebstahl

Die angezeigten und abgeschlossenen Fälle an Diebstählen von und aus Kraftfahrzeugen lagen im vergangenen Jahr bei 88 Fällen gegenüber 54 aus dem Jahr 2023. In Huchting wurden im vergangenen Jahr auch mehr Fahrräder als gestohlen gemeldet (92) als noch im Vorjahr (71).

Betrugsfälle

Betrugsdelikte waren im Jahr 2024 erneut rückläufig: 309 angezeigte und abgeschlossene Fälle gegenüber 326 Delikten im Jahr 2023.

Zielerreichungsgrade im 110-Prozess

Im Kategorie-eins-Prozess soll der Einsatzort innerhalb von acht Minuten nach Eingang des Notrufes erreicht werden. Das Ausmaß, wie oft dieses Ziel erreicht wurde, hat sich gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert. Allerdings würden statt der angestrebten 80 Prozent der Zielerreichung bisher nur maximal 70 Prozent erreicht.

Im Zielerreichungsgrad der Kategorie zwei sollen Einsatzorte nach 30 Minuten (keine Notfälle) erreicht werden. Hier liegt das gesteckte Ziel bei 90 Prozent. Laut Statistik wurden im vergangenen Jahr nur etwa 70 Prozent erreicht.

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