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Bremer Freimarkt So sicher ist der Bummel über die Bürgerweide

Mit Awareness-Teams und Videoüberwachung betreibt der Freimarkt in puncto Sicherheit so viel Aufwand wie selten zuvor. Die Unterstützung der Polizei kostet 350.000 Euro. So fällt die bisherige Bilanz aus.
28.10.2023, 05:00 Uhr
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So sicher ist der Bummel über die Bürgerweide
Von Björn Struß

Mit Polizisten, Sicherheitskräften, einem Awareness-Team und Überwachungskameras betreibt der 988. Freimarkt in puncto Sicherheit so viel Aufwand wie selten zuvor. Wie berichtet, kann die Freimarktwache bei Bedarf erstmals zwei Live-Kameras nutzen, die zwischen Wildwasserbahn und dem Autoscooter „Top in“ aufgestellt sind. Und nach 2022 schickt das Wirtschaftsressort als Veranstalter zum zweiten Mal sogenannte Awareness-Teams in das bunte Treiben. Sie sollen sich in emotionalen Ausnahmesituationen um Betroffene kümmern. Lohnt sich dieser große Aufwand?

„Aus polizeilicher Sicht sprechen wir bisher von einem ruhigen Freimarktsverlauf“, teilt Nils Matthiesen, Sprecher der Polizei Bremen, mit. Allerdings seien etliche Verkehrsverstöße rund um den Freimarkt zu verzeichnen: „Viele Verkehrsteilnehmende sehen die Straßenverkehrsordnung offenbar als Angebot, nicht als Gesetz.“ Wie berichtet, lässt das Ordnungsamt – zuständig für den ruhenden Verkehr – pro Tag zwischen 20 und 30 Falschparker abschleppen.

Diebstähle und Schlägereien

Die Polizei verfolgt laut Matthiesen auch Straftaten, die für eine Veranstaltung wie den Freimarkt typisch sind: Diebstähle und Schlägereien. Eine endgültige Bilanz kann Matthiesen für die Polizeiarbeit allerdings noch nicht ziehen. Im vergangenen Jahr kam es zu 62 Körperverletzungen, 92 Diebstählen und vier sexuellen Belästigungen. Erst wenn der Freimarkt an diesem Sonntag endet, lässt sich sagen, wie viele Straftaten es in diesem Jahr waren.

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Nach dem Freimarkt wird die Polizei auch den Einsatz der zwei Videokameras auswerten – auch, damit die Politik in der Innendeputation das Für und Wider diskutieren kann. Laut Polizei und Innenressort können sich die Einsatzkräfte mit der neuen Technik in besonderen Gefahrenlagen schneller einen Überblick verschaffen. Vor Beginn des Volksfests war als Beispiel auch von Terroranschlägen die Rede. Wie das Innenressort in einer Deputationssitzung klarstellte, bestand aber keine konkrete Gefährdung.

Kameras zur Gefahrenabwehr

Sprecher Matthiesen verweist auch auf Vorteile in der alltäglichen Polizeiarbeit: „Die Videoüberwachung kann beispielsweise auch bei möglichen Raubüberfällen oder Sexualdelikten wichtig für die Gefahrenabwehr und die Strafverfolgung sein.“ Gespeicherte Aufnahmen würden nach 20 Tagen automatisiert gelöscht werden, wenn sie nicht für die Verfolgung von Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten relevant seien.

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Als Unterstützung der Polizei ist auch ein Sicherheitsdienst im Einsatz, für den das Wirtschaftsressort rund 330.000 Euro ausgibt. Circa 20.000 Euro kostet der Einsatz der Awareness-Teams. Die Zahl der eingesetzten Sicherheitskräfte variiert laut Sprecher Christoph Sonnenberg von Tag zu Tag und ist von den Besucherströmen abhängig. „Die Arbeit des Sicherheitsdienstes und des Awareness-Teams haben sich bewährt. Sie sind mittlerweile auch Standard auf Großveranstaltungen“, erläutert der Sprecher.

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