Es ist eines der bekanntesten, wahrscheinlich sogar das bekannteste Fotomotiv in Bremen: Die Wallmühle mitsamt Grünlagen, die das historische Gebäude umgeben, ist in den Bildarchiven unzähliger Einheimischer und Touristen gespeichert. In diesem Jahr gibt es gute Voraussetzungen für ein besonders hübsches Bild: Auf der Fläche vor der Wallmühle wachsen wieder Tausende bunte Frühjahrsblüher, die dem Motiv bereits in diesen Tagen ordentlich Farbe verleihen.
Das Farbenspiel war viele Jahre lang ein gewohnter Anblick, zuletzt aber etwas eingetrübt. Im vergangenen Frühjahr hatte vor der Wallmühle eine Wildwiese geblüht, die sich zumindest aus der Ferne kaum vom umliegenden Grün unterschied. Eine Mischung aus hochgewachsenen Gräsern und eher unscheinbaren Blumen prägte die 1200 Quadratmeter große Fläche, die der Umweltbetrieb Bremen (UBB) vor allem im Sinne der Insektenfreundlichkeit gestaltet hatte.
Insektenfreundliche Pflanzen
In diesem Frühling ist es wieder bunter geworden – wenngleich die Gärtner des UBB ihr Konzept im Grundsatz beibehalten haben. "Alle Pflanzen sind insektenfreundlich und im Sinne der Biodiversitätsförderung ausgesucht", erklärt UBB-Sprecherin Kerstin Doty. Ihr zufolge wird später im Jahr auf der Fläche eine bunte Wiese blühen.

Im vergangenen Jahr war vor der Wallmühle ein Wildwiese angelegt worden - ohne bunte Blumen.
Die ganz ausgefeilte Blütenkunst scheint jedoch der Vergangenheit anzugehören: Viele Bremer und Bremerinnen dürften sich zum Beispiel an die Speckflagge erinnern, die 2017 auf der Fläche blühte. 23.000 rote und weiße Eisbegonien, 1000 weiße Löwenmäulchen und 1000 rote Salvien hatte der UBB dafür gepflanzt. Anlässlich des Deutschen Evangelischen Kirchentags, der 2009 in Bremen stattgefunden hatte, entstand vor der Mühle ein riesiges "Jerusalemkreuz" aus 25.000 Stiefmütterchen.
Derartige Motive sind in diesem Jahr nicht geplant – dafür gibt es eine Neuigkeit, die Einheimische und Touristen noch näher ran bringen soll. Durch das Beet schlängelt sich ein kleiner Pfad. Doty: "So sind Pflanzen und Natur unmittelbar zu erleben. Eine kleine Oase mitten in der Stadt." Nicht zu vergessen die Möglichkeit, sich nun auch inmitten des beliebtesten Bremer Fotomotivs ablichten zu lassen, statt wie bislang nur davor.