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Acht Leitziele bis 2035 Zukunftsvisionen - Bremen im Jahr 2035

Seit Montag liegt der Bericht „Zukunft Bremen 2035 - Ideen für Morgen“ vor. Darin enthalten sind acht Leitziele und Maßnahmen zu deren vorrangigen Umsetzung.
16.10.2018, 06:00 Uhr
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Zukunftsvisionen - Bremen im Jahr 2035
Von Ralf Michel

An dem Ergebnisbericht zum Prozess „Zukunft Bremen 2035“ hat eine Vielzahl von Vertretern wichtiger Interessengruppen des öffentlichen Lebens aus Bremen und Bremerhaven mitgewirkt. Aus dieser gemeinsamen Arbeit sind zahlreiche Anregungen, Ideen und Vorschläge zur Zukunft des Landes hervorgegangen. Hieraus wiederum hat die Zukunftskommission, bestehend aus den Mitgliedern des Bremer Senats und dem Bremerhavener Oberbürgermeister, in Form von acht Leitzielen ihre Schlussfolgerungen zusammengefasst und Prioritäten für die politische Umsetzung formuliert. Nachfolgend werden die acht Leitziele sowie ihre vorrangigen Maßnahmen vorgestellt.

Wachstum der Städte

Impulse für das angestrebte Wachstum von Bremen und Bremerhaven könnte die Ausrichtung einer Internationalen Bauausstellung bringen. Neue Quartiere sollen entwickelt werden, unter anderem am Europahafen, in Woltmershausen und an der Rennbahn (Modellquartier mit hoher Freiraumqualität und vielfältigem bezahlbaren Wohnungsangeboten). Das Gelände am Güterbahnhof wird als innovatives Dienstleistungs- und Kulturzentrum weiterentwickelt. Das Innenstadtkonzept Bremens soll fortgeschrieben werden, die Domsheide zum attraktiven neuen Eingangsbereich der City umgestaltet werden. In Bremerhaven soll der Bereich Havenwelten/Innenstadt weiter profiliert sowie das Werftquartier entwickelt werden.

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Bildung

Der wohnortnahe Ausbau frühkindlicher Bildungsangebote, insbesondere in sozial benachteiligten Stadtteilen sowie ganztägige und inklusive Schulen, verbunden mit der deutlichen Verbesserung der räumlichen und personellen Ausstattung, sind Grundpfeiler dieses Leitzieles. Der Senat spricht von einer „differenzierten und an den sozialen und pädagogischen Herausforderungen orientierten Verbesserung des Betreuungs- und Personalschlüssels“. Der Anteil der Ausgaben für Schulen am Gesamthaushalt soll erhöht werden. Ziel hierbei ist es, die Ausgaben pro Schüler auf das Niveau der anderen Stadtstaaten anzupassen. Schulen sollen breite Unterstützung durch das neue Institut zur Qualitätsentwicklung erhalten, in Blumenthal ein Berufsbildungscampus realisiert werden.

Wirtschaft

Bereitstellung von quantitativ und qualitativ ausreichenden Gewerbeflächen unter anderem an der Hansalinie und im Bremer Industrie-Park lautet eine der wesentlichen Maßnahmen des Leitzieles Wirtschaft. Hinzu kommen die Umsetzung des interkommunalen Gewerbegebietes Bremen/Achim, die Entwicklung urbaner Standorte für Wohnen und Arbeiten wie zum Beispiel des Kellogg-Areals oder in Woltmershausen sowie die Entwicklung eines nachhaltigen und CO2-neutralen Gewerbegebietes Lune-Delta in Bremerhaven. Die land-, wasser- und schienenseitige Erreichbarkeit der Häfen soll sichergestellt werden und eine langfristige Investitionsstrategie zur Erneuerung und zum Ausbau der Hafeninfrastruktur angelegt werden.

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Arbeit

Die Schaffung von Erwerbsmöglichkeiten im sozialen Arbeitsmarkt für mindestens 1500 Langzeitleistungsbezieher ist eine der vorrangigen Maßnahmen innerhalb des Leitzieles „Gute Arbeit“. Insgesamt soll die Anzahl der erwerbsfähigen Langzeitarbeitslosen deutlich abgebaut werden. Hinzu kommen gezielte Förderangebote, insbesondere für Alleinerziehende sowie verbesserte Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung. Als Messlatte für das Erreichen dieses Leitzieles nennt der Senat unter anderem die Verringerung der Arbeitslosenquote insgesamt, die deutliche Reduzierung der Anzahl erwerbsloser Alleinerziehender sowie die Verbesserung der Beschäftigungsquote von Frauen auf Bundesdurchschnitt.

Klimapolitik

In beiden Städten wird bei Bau- und Stadtentwicklungsprozessen die Notwendigkeit von Klimaanpassungsmaßnahmen geprüft. Innovative Umwelttechnologien sollen durch Wirtschaftsförderung gezielt verstärkt werden. In Bremen wird das Erschließungskonzept für die Gartenstadt Werdersee als Pilotprojekt für klimasensible Neubaugebiete erarbeitet.

Wegen der Zunahme von Starkregenfällen werden in der ganzen Stadt bei allen Hoch- und Tiefbauvorhaben Maßnahmen zur Überflutungsvorsorge und Regenwasserrückhaltung umgesetzt. Die Umsetzung einer Mobilitätsstrategie zur Reduzierung des Individual- und Lieferverkehrs gehört ebenso zu den vorrangig anzugehenden Maßnahmen wie die Entwicklung eines digitalisierten Verkehrs- und Parkraumkonzeptes, die Schaffung zusätzlicher Haltepunkte für die Regio-S-Bahn sowie Dachbegrünungsmaßnahmen bei öffentlich geförderten Neubauten.

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Wissenschaft

Die Zahl der Studierenden im Land Bremen auf mindestens 40 000 zu erhöhen (5000 davon in Bremerhaven), lautet eines der vorrangigen Ziele in diesem Bereich. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit soll die Grundausstattung der Hochschulen im Lande Bremen auf Bundesdurchschnitt erhöht werden. Im Zentralbereich der Universität Bremen soll ein neues Hörsaal- und Veranstaltungszentrum errichtet und an der Hochschule Bremen ein Campus Neustadt geschaffen werden. Die Finanzierung weiterer Lehrkapazitäten insbesondere an der Hochschule Bremerhaven steht ebenso auf der Agenda dieses Leitzieles wie die Schaffung von weiteren 1000 Wohnheimplätzen mit günstigen Mieten.

Digitalisierung

Landesweit soll ein Netz mit höchstmöglichen Übertragungsraten ausgebaut werden, außerdem ein Mobilfunknetz neuester Generation. Auch Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte für digitale Fertigungs- und Anwendungstechnologien in Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung sowie die digitale Verwaltung und die Digitalisierung der Häfen sollen ausgebaut werden. Geplant ist zudem ein Start-up-Inkubator für vernetzte Mobilität und autonomes Fahren.

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Wohnen

Einladende Orte der Begegnung und bezahlbarer Wohnraum sind aus Sicht der Zukunftskommission die Grundvoraussetzung für lebendige Nachbarschaften. Sowohl in Bremen als auch in Bremerhaven werde ein deutlich größeres und vielfältigeres Angebot für unterschiedliche Zielgruppen benötigt. Dazu seien eine Vielzahl von Akteuren gefordert, die Politik müsse jedoch die Rahmenbedingungen setzen.

Zu denen gehört, dass bei Neubauten 30 Prozent geförderte Wohnungen entstehen sollen. Es soll ein Landesprogramm „Lebendige Quartiere“ geben sowie gezielte Maßnahmen für alters- und familiengerechtes Wohnen. Angestrebt werden außerdem der Ausbau des Bibliothekensystems, die Verbesserung der sportlichen Infrastruktur, stadtteilbezogene Sicherheitsanalysen und die Stärkung der quartiersbezogenen polizeilichen Präsenz.

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Zur Sache

Wachstum der Städte

Impulse für das angestrebte Wachstum von Bremen und Bremerhaven könnte die Ausrichtung einer Internationalen Bauausstellung bringen. Neue Quartiere sollen entwickelt werden, unter anderem am Europahafen, in Woltmershausen und an der Rennbahn (Modellquartier mit hoher Freiraumqualität und vielfältigem insbesondere bezahlbaren Wohnungsangeboten). Das Gelände am Güterbahnhof wird als innovatives Dienstleistungs- und Kulturzentrum weiterentwickelt. Das Innenstadtkonzept Bremens soll fortgeschrieben werden, die Domsheide zum attraktiven neuen Eingangsbereich der City umgestaltet werden. Die Verbindung zwischen dem Bahnhofsareal und dem Vegesacker Zentrum soll neu gestaltet und dadurch aufgewertet werden. In Bremerhaven soll der Bereich Havenwelten/Innenstadt weiter profiliert sowie das Werftquartier entwickelt werden.

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