Herwig Renkwitz ist früh auf den Beinen. Das erste Personaltraining gibt er meist schon um fünf Uhr morgens. Seine Kunden: Berufstätige, die vor der Arbeit noch etwas für ihren Körper tun möchten. Renkwitz ist nicht müde. „Es ist eine Kopfsache, sich für den jeden einzelnen Tag zu motivieren“, sagt er. Er freut sich auf seine Aufgaben und auf die zahlreichen Menschen, denen er begegnet. Er möchte sie motivieren, aufbauen, stärken und vor allem eines: ihnen den Sport näher bringen.
Renkwitz ist schlank, trainiert und braun gebrannt. Er ist gerne draußen – das ist schnell zu erkennen. „Dieser Sommer war herrlich. Ich habe noch nie so viele Kurse draußen gegeben“, sagt er. Die Sonne scheint in sein Gesicht. Er steht auf dem Sportgelände des ATS Buntentor. Renkwitz ist nicht nur Personaltrainer, sondern auch Geschäftsführer von bremenRAcing, ein Unternehmen, das Laufveranstaltungen in Bremen plant. An diesem Sonntag findet Bremens erster Hindernislauf statt, der Crow Mountain Survival. Renkwitz hat ihn mitorganisiert. Und damit nicht genug: Seit 18 Jahren ist Renkwitz Vizepräsident des Leichtathletikverbands in Bremen. Außerdem hat er eine eigene Agentur. Ob Candlelight-Dinner oder Public Viewing – Renkwitz kann alles organisieren.
Immer voller Energie
Er arbeitet viel – immer motiviert und voller Energie. Der Sport ist ein zentraler Bestandteil seines Lebens. Viele Menschen erzählen ihm, dass sie keine Zeit für Sport hätten. Renkwitz hält solche Aussagen ganz klar für Ausreden. „Wer rastet, der rostet“, sagt der 49-Jährige. Gerade Kinder bewegen sich viel zu selten. Das besorgt Renkwitz. „Ich war in meiner Kindheit nach der Schule den ganzen Tag draußen. Heute muss man den Kindern erst wieder beibringen, sich zu bewegen.“ Ob Fahrrad fahren oder spazieren gehen – all das ist bereits Sport. „Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, wird später viel Zeit für seine Krankheiten brauchen“, sagt Renkwitz. Und das will er verhindern. Dafür bietet er neben dem Fitnesstraining auch Ernährungskurse an.
Die Erfolge seiner Teilnehmer machen Renkwitz glücklich. „Sie gewinnen neue Kraft, neue Lebensenergie. Das alles gibt mir immer etwas zurück. Es ist ein Dankeschön an meine Arbeit, und das freut mich einfach.“ Renkwitz versucht auf die Menschen einzugehen. Er hört ihnen zu, nimmt ihre Ängste ernst. Vieles ist eine Kopfsache, gerade wenn es um Sport geht. „Ich will die Menschen nicht antreiben. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er Sport machen möchte oder abnehmen will. Ich kann nur motivieren und eine Hilfestellung anbieten“, sagt Renkwitz. Oft begegnen ihm Menschen, die Ängste haben. „Ich sage dann: Probier es doch wenigstens einmal aus.“
Renkwitz selbst hat keine Angst. Auch das ist Kopfsache, meint er. „Ich versuche immer an mich zu glauben. Bei Wettkämpfen sage ich mir: Das gewinne ich sowieso. Wenn man sich etwas zum Ziel setzt, dann schafft man es auch.“ Einmal im Jahr nimmt sich Renkwitz eine Auszeit von all der Arbeit, von seinem Alltag, von den Terminen. Dann geht er in die Berge, wandern. Meistens ist er dabei allein unterwegs. Es ist sein Ausgleich, sein Ruhepol in dem ganzen Trubel, der ihn sonst umgibt. Er weiß: Nicht nur Sport, auch Entspannung beginnt im Kopf.