Mehr als zwei Jahre ist es her, seit sich der Beiratsausschuss für Soziales und Sport dafür ausgesprochen hat, dass der Achterdieksee im östlichen Teil eine Wakeboard-Anlage bekommen soll. Jetzt stand das Projekt von Andreas Milski und Adrian Abeck wieder auf der Tagesordnung, um eine Zwischenbilanz zu ziehen, wie weit die Planungen vorangekommen sind. Die hängen laut Milski zurzeit noch am Kontakt mit dem Eigentümer fest. Der Achterdieksee, der 1969 im Zuge des Autobahnbaus entstanden ist, gehört dem Bund. Seine diversen Versuche, in Bonn einen zuständigen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen, seien allerdings bislang gescheitert, berichtete Milski. „An dieser Stelle bräuchten wir Unterstützung“, sagte er.
Abgehakt haben Milski und Abeck – die auch Betreiber des Oytener Wakegarden sind – indes das vor zwei Jahren noch ausstehende Gespräch mit Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne). Die habe ihr Ansinnen grundsätzlich begrüßt, berichtete Milski. „Allerdings nicht am Achterdieksee, sondern am Waller Feldmarksee.“ Eine Option, die für Abeck und ihn nach reiflicher Überlegung nicht in Frage komme. Dreh- und Angelpunkt ihrer Planungen sei schließlich, mit der Wakeboard-Anlage insbesondere einen attraktiven Ort für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Vor diesem Hintergrund sei der Achterdieksee aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage geradezu prädestiniert, der Waller See hingegen liege viel zu weit abseits. Aus diesem Grund sei auch zu vermuten, dass eine Wakeboard-Anlage am Waller Standort vorrangig am Wochenende genutzt werde und nicht, wie am Achterdieksee zu erwarten, unter der Woche vergleichbar frequentiert werde. „Wir gehen davon aus, dass die Anlage an den Vormittagen von Schulen für den Unterricht oder Ausflüge genutzt wird“, sagte Abeck. Für die Zeit ab Mittag schwebt den potenziellen Betreibern ein vergünstigtes After-School-Ticket für Kinder und Jugendliche vor, für die es darüber hinaus eine preislich attraktive Jahreskarte geben soll.
Zuspruch und Bedenken für Wakeboard-Anlage auf Achterdieksee
Wie schon 2018 kommen aus dem Stadtteil neben Zuspruch auch Bedenken gegen eine Wakeboard-Anlage auf dem Achterdieksee, berichtete Ortsamtsleiter Matthias Kook. Da sei zum einen Lärm, der befürchtet werde, und zum anderen sorgten sich Bürger um die Umwelt, die möglicherweise unter dem Sportbetrieb leiden könnte. Abeck erklärte dazu, die Wasserqualität verschlechtere sich durch die Wakeboards nicht, sondern werde sogar verbessert, da durch die Wasserbewegung mehr Sauerstoff in den See gelange. Die Geräuschkulisse sei aufgrund des Elektromotors, der die Liftanlagen antreibe, kaum wahrnehmbar und werde wahrscheinlich angesichts der angrenzenden Autobahn überhaupt nicht zu hören sein, sagte er. Die Sorge einiger Bürger, dass der herkömmliche Badebetrieb am Achterdieksee durch die Anlage zurückgedrängt werden könnte, sei ebenfalls unbegründet, so Abeck. Im Uferbereich benötige die Anlage gerade einmal 30 Meter, erklärte er. Und auf dem See selbst stünde der westliche Teil wie bisher den Badegästen zur Verfügung. Wer sich gerne ein konkretes Bild von Geräuschentwicklung und Aufbau einer Wakeboard-Anlage machen wolle, könne sich zu diesem Zweck die nahegelegene Anlage am Oyter See ansehen, regte Ortsamtsleiter Kook an.
In einem einstimmig verabschiedeten Antrag forderte der Ausschuss schließlich die Verkehrssenatorin auf, die Planungen für eine Wakeboard-Anlage in Bremen mit der Priorisierung des Standortes Achterdieksee zu unterstützen.