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Radpremiumroute über die Weser Bau von Fuß- und Fahrradbrücke Weserprung Ost in Obervieland stockt

Bremen plant neue Brücken für Radfahrer und Fußgänger. Doch der Baubeginn für den Wesersprung Ost, der Obervieland und Hemelingen verbinden soll, verzögert sich. Das sind die Gründe.
20.06.2024, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Mit einem Radverkehrsanteil von mehr als 25 Prozent legen die Bremerinnen und Bremer schon heute regelmäßig vergleichsweise viele Wege mit dem Fahrrad zurück. Die Förderung des Radverkehrs wird entsprechend in Bremen als zentraler Bestandteil der ökologischen Verkehrswende zur Bewältigung des Klimawandels verstanden.

Zur besseren Verbindung der Stadtteile links und rechts der Weser zu Fuß und per Rad sind neue Brücken über den Fluss erforderlich. Aktuell werden daher Planungen in drei Korridoren mit zusätzlichen Brückenbauwerken zur Umsetzung eines Netzes von Radpremiumrouten vorgenommen.

Verbindung zwischen Obervieland und Hemelingen

Jetzt informierte sich der Beirat Obervieland über den Stand der Planungen für den sogenannten Wesersprung Ost, die Korbinsel-Brücke. Diese Brücke soll die Stadtteile Hemelingen und Obervieland miteinander verbinden. Ursprünglich sollten die Arbeiten im Jahr 2026 beginnen. „Es ist jetzt schon absehbar, dass sich der Baubeginn verzögern wird“, erklärte Stephan Preuß, Leiter der Abteilung Entwurf und Neubau von Straßen beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV), dem Beirat Obervieland.

Der Grund: Auch die bereits bestehenden Brücken über die Weser bedürfen der Betreuung. „Wir haben hier in nicht unerheblichen Maßen mit Fachkräftemangel zu kämpfen“, so Preuß. Ob daher der anvisierte Baubeginn noch rechtzeitig zu schaffen sei, hänge maßgeblich von den Bestandsbrücken ab und wie sich die Ressourcenverschiebungen innerhalb des ASV auswirke.

Planungskosten sind gesichert

„Zur Sicherheit befinden wir uns in engem Austausch mit dem Fördermittelgeber, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, welches 80 Prozent der Kosten fördert“, erläuterte Preuß. Die Planungskosten von rund 1,3 Millionen Euro für die Korbinsel-Brücke sind aber bereits abgesichert.

Der Wesersprung Ost ist Teil der Route D23 im Verkehrsentwicklungsplan 2025. Das Planungsbüro IGS Ingenieure Weimar gewann den ausgeschriebenen Planungswettbewerb mit dem Entwurf einer Bogenbrücke. „Allerdings kann sich die Gestaltung im Verlauf der Planungen noch verändern. Wir befinden uns in einem sehr frühen Stadium“, erklärte Christoph Eggers, der im ASV die technische Koordination der Brücken betreut.

Brücke soll motivieren, das Rad stehen zu lassen

Eggers hofft, dass die 710 Meter lange, vier Meter breite Brücke mit farblich hervorgehobenem Fahrradweg, der von Radfahrern in beide Richtungen benutzt werden darf, einen Anreiz schafft, das Auto stehen zu lassen, denn sie verbindet die Arbeitsplätze in Hemelingen mit den Wohnquartieren in Hemelingen sowie Arsten und Habenhausen. Auch eine Aussichtsplattform mit Bänken ist geplant. Die Steigung soll drei Prozent betragen.

Streu- oder Rettungsfahrzeugen soll es möglich sein, die Brücke zu befahren. Auch würden vom Fördermittelgeber Innovationen wie ein durch Photovoltaik beheizbarer Oberflächenbelag geprüft. „Ob das geht, wissen wir noch nicht, würden es aber dann in die Konstruktion integrieren“, so Eggers.

Binnenschifffahrt erfordert Abstände zwischen Weserquerungen

Für die Planung der Brücke hatten die Verantwortlichen einiges zu beachten, unter anderem seien bestimmte Abstände zwischen den Weserquerungen notwendig, damit die Radargeräte der Binnenschiffe sie auch erfassen können. „Die Korbinsel gehört außerdem zum Land Niedersachsen, sodass hier ein Staatsvertrag abgeschlossen werden musste“, erläuterte Eggers.

Zu guter Letzt müsse auch der Hochwasserschutz bedacht werden. Da sich in der Nähe des geplanten Brückenkopfes ein Sportboothafen befindet, müsse der sich hier befindliche Deichschart verlegt werden.

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