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Neubauvorhaben Vorbereitung für den Bau von "Bremer Punkten" in Osterholz

Die Gewoba treibt die Pläne für den Bau von fünf Mehrgeschosshäusern im Schweizer Viertel voran. Das sorgt bei einigen Anwohnern für Unruhe. Das ist geplant.
08.09.2025, 05:00 Uhr
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Vorbereitung für den Bau von
Von Christian Hasemann

Einigen Anwohnerinnen und Anwohnern sind sie in den vergangenen Wochen bereits aufgefallen: Bunte Pflöcke sind rund um die Luzerner Straße in Grünanlagen der Gewoba-Häuser in das Erdreich geschlagen worden. Sie sind ein Zeichen dafür, dass ein etwas in Vergessenheit geratenes Bauprojekt weiter vorangetrieben wird. Das ist der Stand für die geplanten Mehrparteienhäuser "Bremer Punkte" in Osterholz.

2022 wurden die Pläne für die fünf Bremer Punkte, die unter anderem an der Baseler und Luzerner Straße geplant sind, im Beirat und im Anschluss in einer Anwohnerversammlung vorgestellt. Annähernd drei Jahre sind seitdem vergangen. Laut Gewoba haben sich die damals vorgestellten Pläne aber nicht verändert.

Wohnungen für Senioren und Singles

Damals hieß es, dass eine der Zielgruppen für die neu entstehenden Wohnungen Senioren seien. Auch daran habe sich nichts geändert, so die Gewoba auf Anfrage. "Die Bremer Punkte bieten barrierefreie und auch rollstuhlgerechte Wohnungen – besonders wichtig in Quartieren, in denen die vorhandenen Gebäude diese Nachfrage nicht abdecken können", so eine Sprecherin. Im Schweizer Viertel seien rund ein Drittel der Hauptmieter über 60 Jahre, aber die Mehrzahl der 700 Wohnungen nicht barrierefrei.

In der Nachbarschaft sorgen die derzeit vorbereitenden Maßnahmen für Unruhe. Anwohnerin Silvia Kaemena befürchtet, dass die Infrastruktur nicht ausreicht für zusätzliche Mehrfamilienhäuser. "Auch Senioren haben Autos", erinnert sie. Ohnehin sei das soziale Umfeld schon jetzt schwierig.

"Aber in den sozial schwachen Vierteln wird es immer enger", sagt sie. Und: "Der Bremer Osten kann nicht allein den Wohnungsbau tragen." Sie fragt, warum nicht mehr in Baulücken und auf verlassenen Grundstücken auch in bessergestellten Quartieren gebaut werde.

Die Gewoba zählt hingegen die Vorteile auf, die das Bauen auf Frei- und versiegelten Flächen in bestehenden Quartieren mit sich bringt. Bestehende Siedlungsflächen seien oft bereits gut erschlossen mit Straßen, Wasser- und Stromversorgung. "Dies reduziert die Kosten und den Ressourcenaufwand für neue Erschließungen", so die Sprecherin. Außerdem könne so das bereits vorhandene Angebot des öffentlichen Nahverkehrs genutzt werden, was wiederum den CO2-Ausstoß verringere. "Durch die Entwicklung bestehender Siedlungsflächen können lebendige, gemischte Stadtteile entstehen, die soziale Interaktionen und Gemeinschaft fördern."

Noch kein Bauantrag gestellt

Insgesamt sollen 46 neue Wohnungen entstehen, die besonders nachgefragt seien. Neben Seniorenwohnungen seien dies vor allem Singlewohnungen und Wohnungen für große Familien. Alle sollen preisgebunden sein und so die Nachfrage nach günstigem Wohnraum bedienen.

Einen konkreten Zeitplan für den möglichen Beginn der Bauarbeiten gibt es derzeit noch nicht, auch ein Bauantrag sei noch nicht gestellt. Die eingeschlagenen Pflöcke dienten der Absteckung der möglichst baumschonenden Positionierung der Gebäude. Nach der Novellierung der Baumschutzordnung im Juni dieses Jahres würden voraussichtlich mehr Bäume als geschützte Bäume gelten als bisher. Für diese müsse Ersatz gepflanzt werden.

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