„Wenn man ein Ehrenamt ausübt und dafür Zeit investiert, muss man es auch gerne machen.“ Helmuth Gaber weiß, wovon er spricht. Er gehört mit Ingrid Kirschenlohr zu den Gründungsmitgliedern des Gewerbevereins Aktiv für Osterholz. Der Spaß an der Arbeit und die Ideen sind ihm in den 20 Jahren längst noch nicht ausgegangen. 2003 wurde der Verein gegründet. Heute ist er aus dem Stadtteilleben nicht mehr wegzudenken. Denn er sieht sich nicht nur als Interessenvertretung der Unternehmen, sondern hat auch kulturelle, sportliche und gesellschaftspolitische Aspekte im Bremer Osten im Blick. Mit der 19. Auflage der GO (Gewerbeschau Osterholz) macht der Verein sich und den Bewohnern ein treffendes Geschenk zum Geburtstag. Zwei Tage lang präsentieren sich am 6. und 7. Mai im und vor dem Weserpark Unternehmen, begleitet von einem Rahmenprogramm für die ganze Familie. Der 7. Mai ist dazu noch ein verkaufsoffener Sonntag.
Auch Einzelpersonen können im Verein mitwirken
„Osterholz ist der drittgrößte Stadtteil Bremens und zählt mit über 400 angesiedelten Betrieben zu den Top drei unter den Gewerbegebieten. Wir haben den Verein 2003 ins Leben gerufen, weil wir der Ansicht waren, dass neben den Handels- und Handwerkskammern eine regionale Vertretung wichtig ist, unter deren Dach die Interessen der ansässigen Unternehmen gebündelt werden“, sagt Gaber. „Die Initiative ging in unserem Fall nicht nur von den Gewerbetreibenden aus. Auch aus dem Stadtteil heraus wurden wir unterstützt. Ulrich Schlüter, damals wie heute Ortsamtsleiter in Osterholz, war zum Beispiel an der Gründung beteiligt.“ Noch immer engagiere sich dieser als Mitglied. Denn anders als bei vielen klassischen Gewerbevereinen sei Aktiv für Osterholz offen für Einzelpersonen, die sich dem Stadtteil verbunden fühlen. Diese machen unter den 50 Mitgliedern immerhin rund zehn Prozent aus.
Zu tun gab es all die Jahre genug. So fiel in den Zeitpunkt der Gründung der Umzug Radio Bremens von Osterholz in die Innenstadt. „Unsere erste Podiumsdiskussion haben wir noch in der Kantine von Radio Bremen veranstaltet“, erinnert sich Gaber. „Die Anfänge standen ganz im Zeichen der Umsiedelung des Fernsehgeländes und des Straßenbahnausbaus. Denn damals war der Weserpark noch nicht angeschlossen. Das hat sich erst mit der Verlängerung der Linie 1 bis nach Mahndorf geändert. Wir haben wesentlich an dieser Maßnahme mitgewirkt.“
Beteiligung am Umbau Tenevers
Auch den Umbauprozess in Tenever ab 2004 hat der Gewerbeverein begleitet. „Es ist wichtig, dass sich lokale Kräfte an solchen Entwicklungen beteiligen, damit die Interessen und Anliegen der Menschen, die dort wohnen und arbeiten, sichtbar werden.” In Tenever sei eine enorme Wohnverbesserung erreicht worden. Der Ortsteil habe sich stabilisiert und es raus aus der Schmuddelecke geschafft.
In den 20 Jahren hat der Verein viele stadtteilbezogene Aktionen veranstaltet. Darunter Podiumsdiskussionen zu gesellschaftspolitischen Themen wie im März das Thema „Integration, Bildung und Zukunft“ im Lichthof des Weserparks. Ebenso werden Sportveranstaltungen unterstützt. So ist Aktiv für Osterholz zum Beispiel Mitausrichter von Turnieren bei der Tennisvereinigung Ost-Bremen von 1956 und beteiligt sich am Laufevent rund um die Bezirkssportanlage Schevemoor. „Wir wollen im Stadtteil wahrgenommen werden. Nicht nur als Unternehmen, sondern als Nachbarn“, betont Gaber. „Und schließlich wollen wir mit unserem Engagement etwas bewegen. Denn gemeinsam ist man immer stärker als einzeln.“ Deswegen freut es den Kaufmann und Geschäftsführer der Spiel Coolisse im Weserpark besonders, dass alle Mitglieder an einem Strang ziehen. „Wir arbeiten intensiv, haben aber auch unheimlich viel Spaß und verbringen gerne Zeit zusammen. Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung füreinander sind weitere entscheidende Grundlagen für unser gutes Miteinander.“
19. Auflage der Gewerbeschau GO
Eine Erfolgsgeschichte des Gewerbevereins ist die Ausrichtung der GO, der alljährlichen Gewerbeschau Osterholz. Die erste fand 2004 statt und nur ein einziges Mal – 2020 aufgrund der Corona-Auflagen – musste sie ausfallen. „Das war unsere erste große Veranstaltung und sie war gleich so erfolgreich, dass wir uns gesagt haben, die müssen wir jetzt regelmäßig machen. Die GO hat in den vielen Jahren einen immer größeren Zulauf erfahren“, berichtet Gaber. „Sollte es kurzentschlossene Aussteller geben, dürfen die sich gerne an uns wenden. Der Weserpark bietet innen wie außen große Flächen, auf denen sicher noch ein Platz gefunden werden kann.“
Auch in diesem Jahr präsentieren sich zahlreiche Unternehmen, darunter natürlich viele aus Osterholz. Dazu gibt es ein großes Rahmenprogramm mit Kinderaktionen wie Hüpfburg, mobiles Bungee Jumping und Karussells, kulinarischen Angeboten sowie Musik von DJ Toddy und Live-Bands auf der Showbühne im Außenbereich. Außerdem sind mit der Feuerwehr, Radio Bremen und dem Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bunds eine Reihe von stadtteilübergreifenden Kooperationen vor Ort. Eine sportliche Herausforderung ist die beliebte Pümpelmeisterschaft, bei der die bereitgestellten Pümpel auf einer Zielscheibe haften bleiben müssen. Das treffsicherste Team darf sich wieder über einen Preis freuen.
Nach der Gewerbeschau sieht der Vorstand dann den Festivitäten für das 20. Bestehen des Vereins entgegen. Mit einem Empfang in der Handelskammer am 26. Juni soll das langjährige Engagement im Stadtteil Osterholz gefeiert werden.