- Wie entwickeln sich die Schülerzahlen?
- Welche Unsicherheiten gibt es?
- Welche Ziele verfolgt die Behörde?
- Campus Walseder Straße
- Walliser Straße
- Uphuser Straße
- Düsseldorfer Straße
- Albert-Einstein-Schule
- Was sagt die Stadtteilpolitik?
Der Stadtteil Osterholz wächst und mit ihm die Schülerzahlen. Eine neue Grund- sowie eine neue Oberschule sind schon beschlossene Sache. Aber auch andere Schulen im Stadtteil sollen wachsen. So sieht es die aktualisierte Schulstandortplanung vor. Es gibt allerdings einige Unsicherheiten bei den aktuellen Prognosen bis zum Jahr 2030.
Wie entwickeln sich die Schülerzahlen?
Laut der Vorausberechnung, die auf Zahlen des Statistischen Landesamtes beruhen, geht die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Grundschulbereich bis 2030 zurück. Bis zur Mitte des Jahrzehnts allerdings werden sie zunächst noch steigen. Der Höchststand wird demnach 2025 mit 1624 Grundschulkindern erwartet. Danach soll die Anzahl der Grundschulkinder bis 2030 auf 1448 sinken. Im Oberschulbereich wird der Höchststand 2028 erwartet. Dann sollen 2179 Kinder einen Schulplatz in den weiterführenden Schulen benötigen.
Welche Unsicherheiten gibt es?
"Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen" – ein häufig bemühtes Zitat, das mal Karl Valentin, mal dem dänischen Wissenschaftler Niels Bohr zugerechnet wird. Tatsächlich sind die Bevölkerungsprognosen mit Vorsicht zu genießen. Aktuelle Flüchtlingsströme, beispielsweise durch den Ukraine-Krieg, sind in den Zahlen noch nicht eingerechnet. Auch andere Konflikte, Hungersnöte oder Flucht vor den Folgen des Klimawandels können die Zahlen beeinflussen. Darüber hinaus seien auch noch nicht alle Baugebiete in die Prognosen eingeflossen, so Schulstandortplaner Daniel de Olano in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats. "Der Plan muss sich den Bedingungen anpassen", betonte de Olano und setzt auf Flexibilität bei den Planungen.
Welche Ziele verfolgt die Behörde?
"Alle Grundschulen sollen zu gebundenen Ganztagsschulen ausgebaut werden und alle Oberschulen zu teilgebundenen Ganztagsschulen", erklärte der Behördenvertreter. Angestrebt werde außerdem eine ausgewogene Verteilung bei der Inklusion sowie Campus-Lösungen bei Neubauprojekten. Als gebundene Ganztagsschulen werden Schulen bezeichnet, bei denen eine verpflichtende Nachmittagsbetreuung angeboten wird. Als Schulcampus bezeichnet die Behörde die enge räumliche und pädagogische Verzahnung von Kita, Grundschule und Oberschule. Grundsätzlich plane die Behörde mit mehr Plätzen als die Prognosen vorhersagen. "Wir wollen nicht in die Situation kommen, irgendwann wieder für teures Geld Container aufstellen zu müssen", sagt de Olano.
Campus Walseder Straße
An der Walseder Straße entstehen auf einem städtischen Grundstück eine neue Grundschule und eine neue Oberschule. Dazu kommt noch eine Turnhalle. Dort haben sich die Planungen noch einmal verändert. So soll die neue Grundschule nun dreizügig statt zweizügig angelegt werden. Dreizügig bedeutet, dass es pro Jahrgang drei Klassen gibt. Genauere Pläne oder einen Zeitplan konnte de Olano noch nicht nennen.
Walliser Straße
Bereits im Sommer zieht die Berufsbildende Schule für Wirtschaft in die Überseestadt. Zum neuen Schuljahr startet dort als Vorgriff auf die neu zu bauende Schule an der Walseder Straße eine neue Grundschule. Wie es nach dem Neubau an der Walseder Straße am Standort Walliser Straße weitergehe, sei noch nicht entschieden, so de Olano. Mindestens bis 2026 soll die Grundschule aber dort ihren Sitz haben, denn vorher sei mit einer Fertigstellung an der Walseder Straße nicht zu rechnen.
Uphuser Straße
Die Grundschule an der Uphuser Straße ist eine vergleichsweise kleine Schule in einem Altbau. Dennoch soll diese im Bestand zu einem Ganztagsstandort umgebaut werden. Damit ist ein Umzug, wie noch vor Jahren vorgeschlagen, vom Tisch. Dieser Vorschlag hatte bei Eltern, Schule und Beirat Protest hervorgerufen. "Man hat sich große Mühe gegeben, eine Ganztagslösung im Bestand zu ermöglichen, aber dadurch gibt es dann keine Ausweitung der Kapazität", fasste de Olano zusammen.
Düsseldorfer Straße
Die an der Uphuser Straße fehlenden Kapazitäten entstehen in Blockdiek. Dort wächst die Grundschule an der Düsseldorfer Straße von drei auf vier Züge. Erhalten bleiben soll das Quartiersbildungszentrum auf dem Schulgelände. Quartiersmanager Stefan Kunold begrüßte die Pläne, gab aber zu bedenken, dass die Mensa und die Turnhalle schon jetzt kaum ausreichten.
Albert-Einstein-Schule
Auch die Oberschule Im Kolk soll wachsen. Ein neuer Klassenzug pro Jahrgang soll hinzukommen. De Olano sieht an dem Standort dafür keine Probleme. "Das ist ein sehr großzügiges Schulgelände, das man noch optimieren kann." Sprich: Es gibt Platz für einen Ausbau.
Was sagt die Stadtteilpolitik?
Skeptisch blickt Ralf Dillmann (Grüne) auf die Pläne der Schulbehörde. "Der Abwärtstrend hat sich in der Vergangenheit nie bewahrheitet." Es gebe zwar einen gewissen Puffer, aber die Realität sehe häufig ganz anders aus. Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD) bemängelte die kurze Zeit, die dem Beirat nun für eine Stellungnahme zu den Plänen bleibe. "Es ist ambitioniert eine Stellungnahme innerhalb von vier Wochen für einen Stadtteil der Größe einer mittleren Kreisstadt hinzubekommen." Die Pläne werden noch im Mai in einer Sitzung des Bildungsausschusses im Detail diskutiert.