- Wie sah der ursprüngliche Plan aus?
- Wie soll das Bürgerforum ersetzt werden?
- Wie will das Museum die Übergangslösung finanzieren?
- Taugt das Interimsmodell auch als Langzeitlösung?
- Wie sieht der Zeitplan für den Umbau aktuell aus?
Das geplante Bürgerforum neben dem Focke-Museum ist aus Kostengründen gestrichen worden – zumindest vorerst. Um nicht völlig auf einen Veranstaltungsraum im Stadtteil verzichten zu müssen, hat man sich im Museum Gedanken über eine vergleichsweise günstige Übergangslösung gemacht. Diesen Plan stellte Museumsleiterin Anna Greve jetzt dem Schwachhauser Beirat vor.
Wie sah der ursprüngliche Plan aus?
Für das Focke-Museum gab es eigentlich einen zweiteiligen Ausbauplan, für den insgesamt 10,2 Millionen Euro veranschlagt waren. Teil eins sah die Erweiterung der Ausstellungsräume um rund 500 Quadratmeter vor. Möglich wird das durch die Überdachung der Innenhöfe.
Teil zwei – das Bürgerforum – war in Gestalt eines gläsernen Neubaus neben dem Portal des Museums geplant. Der sollte auf rund 400 Quadratmetern unter anderem Platz für ein Foyer und ein Café bieten. Angesichts der enorm angestiegenen Baupreise ist erst einmal nur an die Erweiterung der Ausstellungsräume zu denken – das Bürgerforum ist auf Eis gelegt.
Wie soll das Bürgerforum ersetzt werden?
Um sich ein Bild von der Übergangslösung für das Bürgerforum machen zu können, bedurfte es in der Sitzung des Beirats keiner Skizzen oder Grafiken. Die Stadtteilpolitiker haben nämlich in jüngster Vergangenheit regelmäßig in eben den Räumlichkeiten getagt, die sich das Museum als Interimslösung fürs Bürgerforum vorstellt: im Bauernhaus von 1587 am nördlichen Rand des Museumsparks.
Während der coronabedingten Schließung sei das Gebäude von handwerklich versierten Mitarbeitern renoviert und technisch auf den neuesten Stand gebracht worden, berichtete Greve. Nun ginge es im Grunde nur noch darum, die sanitären Anlagen im benachbarten Spieker (Speicher) zu sanieren. Dafür müsse der Eingang verlegt werden, was nach Rücksprache mit der Denkmalpflege machbar sei. Außerdem müsse der Spieker, ebenso wie das Außengelände rund ums Bauernhaus barrierefrei umgestaltet werden.
Wie will das Museum die Übergangslösung finanzieren?
Einer ersten Schätzung zufolge würden sich die Kosten für den Umbau des Spiekers auf rund 150.000 Euro belaufen. Greve schlug dazu eine Mischfinanzierung aus Eigen-, Global-, Haushalts- und Drittmitteln vor. Eine Zuweisung aus Globalmitteln konnte der Beirat in seiner Sitzung noch nicht beschließen, da noch kein entsprechender Antrag im Ortsamt eingegangen war. Allerdings sprach sich der Beirat an Ort und Stelle einstimmig dafür aus, das Projekt gegenüber dem Kultursenator nachdrücklich zu unterstützen.
Taugt das Interimsmodell auch als Langzeitlösung?
Im Beirat kam angesichts der deutlich geringeren Kosten für das Übergangsmodell die Frage auf, ob das Bauernhaus-Konzept den deutlich teureren Glasneubau nicht auch langfristig ersetzen könnte. Das verneinte die Museumsleiterin vor dem Hintergrund, dass die Nachfrage für das Bürgerforum schon jetzt so groß sei, dass man mit dem Bauernhaus lediglich einen Teil des Bedarfs abdecken könnte. Für denkbar hielt sie allerdings, dass das Übergangsmodel perspektivisch als Ergänzung zum neuen Bürgerforum bestehen bleiben könnte.
Wie sieht der Zeitplan für den Umbau aktuell aus?
Am 19. November ist ein Tag der offenen Tür im Museum geplant, bevor das Haupthaus für die Baumaßnahme geschlossen wird. Das Haus Riensberg, der Eichenhof, die Scheune, das Bauernhaus und der Garten mit seinem Spielplatz werden weithin geöffnet sein. Für Fockes Fest und weitere Traditionsveranstaltungen im Garten stellen die Bauarbeiten laut Greve keinen Hinderungsgrund dar. Anfang kommenden Jahres startet das Unterfangen mit der Beauftragung der Entwurfsplanung. Nach aktuellem Zeitplan soll die Erweiterung der Ausstellungsräume 2026 abgeschlossen werden.