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Müllentsorgung in Vegesack Probleme an Sammelstellen: Vermüllte Müllplätze

Altkleidercontainer in Vegesack werden immer wieder zum Problem: Neben alter Kleidung landet hier auch Sperrmüll. Wie kann dieser Missstand behoben werden?
11.12.2023, 18:00 Uhr
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Probleme an Sammelstellen: Vermüllte Müllplätze
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Wenn Iven Lorke in Vegesack unterwegs ist, fallen ihm immer wieder Containerplätze auf, die verdreckt sind. Seiner Wahrnehmung nach betrifft das vor allem Altkleidercontainer. Und in deren Umfeld sieht er nicht nur alte Hosen und T-Shirts.

"Beispiele dafür sind der Aumunder Marktplatz, die Aumunder Heide sowie die Hammersbecker Straße", sagte der Christdemokrat während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Ausschusses für Prävention, Sicherheit, Soziales und Integration. Die Plätze würden zwar regelmäßig aufgeräumt werden, doch nach und nach wäre dort immer wieder Unrat zu finden. Neben alten Kleidern sieht er aber auch anderen Müll. "Meines Erachtens werden die Plätze als öffentliche Sperrmüll-Sammelstellen angesehen", sagte er. So würden dort unter anderem Stühle und Fernseher abgestellt werden.

Diese Beobachtungen macht Lorke nicht erst seit einiger Zeit, sondern bereits seit mehren Jahren. "Es kann nicht sein, dass zum Beispiel das Ordnungsamt den Müll sieht und dann dafür sorgt, dass der abgeholt wird", stellte er fest.

Schließlich geht es auch anders. Das zeige das Beispiel Deutsches Rotes Kreuz (DRK). "Das DRK hat auf seinem Grundstück an der Meinert-Löffler-Straße auch einen Altkleidercontainer", so Lorke. "Dort habe ich bisher aber noch nie solche Müllansammlungen gesehen."

Aus Sicht der Ausschussmitglieder gehören die meisten Container kommerziellen Anbietern. "Die Unternehmen machen mit den nicht mehr benötigen Kleidungsstücken der Menschen Geld", sagte Sabine Rosenbaum (SPD). "Vor diesem Hintergrund kann man auch erwarten, dass sie die Plätze sauber halten." Iven Lorke betonte, dass die Container sich im öffentlichen Raum befinden und damit nicht ohne Erlaubnis aufgestellt werden dürfen. "Aus dem Bescheid geht hervor, dass der Vertragspartner zuverlässig sein muss. Das ist grundsätzlich so im Gewerberecht", erläuterte er. "Wenn die Plätze derart aussehen, sind die Unternehmen eben nicht zuverlässig." Damit habe die Behörde die Möglichkeit, die Erlaubnis zurückzuziehen.

Laut Gunnar Sgolik melden sich regelmäßig Bürgerinnen und Bürger beim Ortsamt, um verdreckte Containerplätze zu melden. "Wir setzen uns dann mit der Bremer Stadtreinigung in Verbindung und weisen auf die Verschmutzung hin", sagte der Verwaltungschef. "Von dort bekommen wir die Rückmeldung, dass diese Plätze als Müllsammelplätze wahrgenommen werden, obwohl das natürlich nicht so sein soll." Trotzdem würde die Stadtreinigung kommen und den Müll mitnehmen. Allerdings sehe die Stelle nach einer Weile wieder genauso aus wie vorher.

Um der Problematik entgegenzuwirken schlug Lorke vor, dass Unternehmen, die ihre Stellfläche nicht sauber halten, in Vegesack keine Container mehr aufstellen dürfen. "Wenn die Altkleidercontainer nicht mehr da sind, werden Kleidungsstücke irgendwo entsorgt", gab Sgolik zu bedenken. "Die Mühe, die Textilien auf dem Recyclinghof abzugeben – was die logische Konsequenz wäre, wenn es keine Altkleidercontainer mehr gibt – werden sich die wenigsten machen." Entsprechend würde sich das Problem nur verlagern.

Der Ausschuss will von der zuständigen Behörde zunächst einmal wissen, wie viele der Altkleidercontainer im Stadtteil gemeinnützigen Institutionen gehören und wie viele privatwirtschaftlich betrieben werden. Zudem wollen sie im allgemeinen auf das Problem hinweisen. Liegt eine Rückmeldung seitens des Ressorts vor, wollen die Vertreterinnen und Vertreter entscheiden, wie sie weiter vorgehen.

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