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Oberschule Borchshöhe Sanierung des Wasserschadens: Rückkehr nach den Herbstferien geplant

Ein Wasserschaden an der Oberschule Borchshöhe hat dazu geführt, dass der Mobilbau vorübergehend nicht genutzt werden kann. Der Jugendbeirat kritisiert die weiten Wege zu einem Ausweichquartier in Blumenthal.
22.09.2024, 05:20 Uhr
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Sanierung des Wasserschadens: Rückkehr nach den Herbstferien geplant
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Weil es in der Oberschule Borchshöhe einen Wasserschaden gab, mussten die Schülerinnen und Schüler in Ausweichquartieren untergebracht werden. Die befinden sich sowohl in Aumund-Hammersbeck als auch in Blumenthal. Doch genau diese Situation kritisiert der Vegesacker Jugendbeirat. Deshalb hat er sich mit einem Dringlichkeitsantrag an das Kommunalparlament des Stadtteils gewandt.

Ein Problem ist laut Koray Köroglu der relativ weite Schulweg nach Blumenthal. "Die ohnehin vollen Busse am Morgen und am Nachmittag sind für Kinder aufgrund der Fahrtdauer Angstraum und Unsicherheitsfaktor zugleich", so der Sprecher des Jugendbeirates während der jüngsten Sitzung des Vegesacker Beirates. Deshalb fordern beide Gremien, dass das Bildungsressort spezielle Schulbusse einsetzt. Schließlich müsse die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler an erster Stelle stehen.

Kein Bustransfer geplant

Nach den Worten von Patricia Brandt habe die Behörde jedoch nicht vor, einen Bustransfer einzurichten. "Aufgrund der derzeit genutzten Standorte ist dies nicht notwendig", sagt die Sprecherin von Bildungssenatorin Sascha Karolin Aulepp (SPD) auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. Aktuell findet der Unterricht an zwei Schulen statt: "Die Jahrgänge fünf, sechs, neun und zehn werden in den Räumlichkeiten der Oberschule Blumenthal unterrichtet", so Brandt. "Die Jahrgänge sieben und acht in Räumlichkeiten der Oberschule Lerchenstraße."

Zunächst sei auch das Schulzentrum an der Alwin-Lonke-Straße als Ausweichquartier im Gespräch gewesen. Doch weil der Weg dorthin relativ weit wäre, sei diese Idee nicht weiter verfolgt worden. Die Strecke nach Blumenthal könne den Schülerinnen und Schülern dagegen schon zugemutet werden, sagte die Senatorin am Dienstag in der Stadtbürgerschaft. "Ja, die Oberschule Blumenthal ist vier Kilometer entfernt und ja, in Bremen ist es unüblich, eine halbe Stunde mit dem ÖPNV zur Schule zu fahren, aber – das weiß ich aus eigener Schülerinnenerfahrung ab der fünften Klasse, da war ich neun – machbar", so Aulepp.

Dennoch sei das Ziel, dass die Klassen so schnell wie möglich wieder an den Flintacker zurückkehren können. "Am Umzug zurück ins eigentliche Schulgebäude wird noch gearbeitet, wir hoffen, dass das nach den Herbstferien der Fall sein wird", informierte sie die Stadtbürgerschaft.

Auch wenn die Schülerinnen und Schüler vorerst in ihren Ausweichquartieren bleiben müssen, mehr Unterricht als bisher haben sie aber schon jetzt. "Die Jahrgänge fünf, sechs, neun und zehn erhalten sechs Stunden Unterricht pro Tag, die Jahrgänge sieben und acht fünf bis sechs Stunden, je nach Stundenplan und Wochentag", sagt Brandt. Zuvor waren es lediglich zweienhalb Stunden pro Tag.

Francis Belmadani berichtete dem Beirat allerdings, dass sechs Stunden Unterricht am Tag lediglich in der Theorie möglich sind. "Neben einer Tafel fehlen in den Ausweichquartieren auch weitere Schulmaterialien", sagte der Schüler, der den Jugendbeirat zwar unterstützt, ihm aber nicht angehört. "Dieser Umstand führt dazu, dass momentan nur wenig Unterricht stattfinden kann."

Stoff wird nachgeholt

Dass beispielsweise Tafeln fehlen, bestätigt Patricia Brandt. Betroffen hiervon seien die Schülerinnen und Schüler gewesen, die in der Oberschule Blumenthal unterrichtet werden. "Nach meinem Kenntnisstand wurde hier aber Abhilfe geschaffen", so die Behördensprecherin.

Andreas Kruse erinnerte daran, dass mittlerweile seit mehr als sechs Wochen kein Unterricht nach Plan stattfinden kann. "Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie dieser Rückstand aufgeholt werden kann", so der Christdemokrat. Aus Sicht der Behörde ist das Versäumnis aber nicht sonderlich groß. Schließlich sollen die Schülerinnen und Schüler nach den Herbstferien wieder zurück in ihre Klassenräume, sagt Patricia Brandt. "Schule und Bildungsressort arbeiten bereits daran, wie der Stoff im Laufe des Schuljahres nachgeholt werden kann."

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Zur Sache

Wichtiger Teil der Arbeit des Jugendbeirates

Mit seinem Antrag hat sich der Jugendbeirat den Problemen der Schülerinnen und Schüler der Oberschule Borchshöhe angenommen. Und genau dafür sei das Gremium unter anderem gegründet worden, betonte Vegesacks Ortsamtsleiter Gunnar Sgolik während der Sitzung des Jugendbeirates in dieser Woche. "Das ist Jugendbeteiligung: Ihr partizipiert an der Politik und dem, was hier im Stadtteil passiert." Dieses Beispiel zeige, dass sich das Gremium mit den Sorgen von Kindern und Jugendlichen in Vegesack auseinandersetze und bemüht sei, ihre Situation zu verbessern. Wie das in diesem konkreten Fall funktionieren kann, wollen die Jugendlichen in einer ihrer nächsten Sitzungen besprechen. Denn zunächst wollen sie die Reaktion der senatorischen Behörde für Kinder und Bildung auf ihren Dringlichkeitsantrag abwarten.

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