Die Lange Nacht der Museen stellt nicht nur für die Besucher ein besonderes Ereignis dar. "Die Stimmung in den Häusern ist stets besonders. Vor allem, weil sich die Besucher gerne über das bisher Gesehene austauschen", betont Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums. Sieben Häuser beteiligen sich aus dem Bremer Norden in diesem Jahr. Teilnehmer können am Sonnabend, 24. Mai, jedoch noch zwei weitere Angebote in ihre Planung aufnehmen. Was es von 18 Uhr bis Mitternacht zu erleben gibt. Ein Überblick.
Blumenthal

Am und im Denkort Bunker Valentin wird es unter anderem Kurzvorträge geben.
Auch der Denkort Bunker Valentin (Rekumer Siel 11) in Farge ist Teil der Langen Nacht der Museen. Dort erwarten die Besucher jeweils um "Viertel nach" Kurzvorträge. Es geht unter anderem um den Lebensweg der hessischen Jüdin Susanna Goldschmidt, die als belgische Zwangsarbeiterin nach Farge kam (18.15 Uhr). Zudem werden die Todesmärsche thematisiert (20.15 Uhr). Nach den Vorträgen wird die filmische Projektion "Rifka" von Inga Harenborg präsentiert. Sie nimmt Bezug auf die Verbindung der Gedenkstätte Bergen-Belsen und des Denkortes Bunker Valentin. "Ich habe zwei Fotografien von den jeweiligen Orten übereinandergelegt. In Zusammenspiel mit dem Bunker soll ein eigener Blick in die Geschichte entstehen", sagt Harenborg. Das Zusammenspiel entsteht dadurch, dass auf eine transparente Fläche projiziert wird und so die Umgebung sich in die Projektion einfügt. "Für uns ist es super, bei der Langen Nacht dabei zu sein", sagt der wissenschaftliche Leiter Marcus Meyer. In der Tat erfreut sich der Denkort stets einer guten Resonanz.
Burglesum

Birgit Waller öffnet ihren Skulpturengarten bei der Villa Lesmona.
Der Stadtteil bietet drei Anlaufstellen. In Burgdamm öffnet der Lichthof Kunstfabrik (Stader Landstraße 64) seine Türen. Neben der Ausstellung "Moor ist...", die auch musikalisch von Regina Mudrich (21.15 Uhr) interpretiert werden wird, hat sich die Betreiberin Edeltraut Hennemann eine besondere Aktion ausgedacht. Um 19 Uhr wird Katharina Berndt Geschichten, die die Gäste mitbringen, live in Scherenschnitte umsetzen. In der Galerie Birgit Waller (Villa Lesmona, Am Kapellenberg 5) gibt es die Ausstellung "Krieg und Frieden" mit Werken von Jürgen Waller zu sehen. Zudem gibt es eine Führung (20 Uhr), eine Lichtinstallation (21 Uhr) und die Enthüllung einer neuen Skulptur im Garten (22 Uhr). Ganz in der Nähe, auf Kränholm, gibt es einen Ausblick auf die neue Ausstellung. Erstmals werden laut Kuratorin Inga Harenborg dort Fotografien ausgestellt. Isabella Berr zeigt Momente von Realität und Wirklichkeit.
Vegesack

Zur Langen Nacht der Museen gibt es im Vegesacker Geschichtenhaus wieder ein abendfüllendes Programm.
Ähnlich wie in Burglesum ist auch das Angebot in Vegesack verortet. Etwas außerhalb präsentiert das Schloss Schönebeck (Im Dorfe 3) Heimatkundliches. Neben der Bremer Schweiz können sich Interessierte dort über die Norddeutsche Steingut und ihr Verschwinden sowie über Matjes aus Vegesack informieren. Nahe beieinander liegen das Overbeck-Museum (Alte Hafenstraße 30) und das Vegesacker Geschichtenhaus (Zum alten Speicher 5a). Dort wird ein Film über die mehr als 400-jährige Geschichte des Vegesacker Hafens gezeigt sowie Einblicke in die Geschichte Vegesacks gegeben. Zudem wird der Schulschiff-Deutschland-Chor maritime Lieder singen (18.30 / 20 Uhr). Um 20.45 und 22.30 Uhr gibt es Programm in der Hafenkneipe des Hauses. Im Vegesacker Kunstmuseum wird es stündliche Führungen geben. "Wir werden mit den Besuchern einen Blick hinter die Bilder werfen", sagt Pourshirazi. Jeweils zur halben Stunde gibt es dann Wissenswertes über Fritz und Hermine Overbeck und deren Lebensumfeld zu erfahren. Um 20.30 Uhr gibt es eine Kunstreise ohne Augen mit den neuen Tastmodellen und um 22.30 Uhr heißt es: Licht aus, Spot an! "Bei dieser Taschenlampenführung präsentieren wir im reinen Wortsinne einen ganz anderen Blick auf die Bilder", sagt Pourshirazi.
Weser
Auch die Weser wird bei der Langen Nacht zum Austragungsort. Denn zum einen bietet Hal över Fahrten zwischen dem Martini-Anleger (Abfahrt: 16.30 und 19.30 Uhr) und Vegesack (Abfahrt: 18 und 21 Uhr) an. Auf zwei Fahrten (18 Uhr ab Vegesack und zurück) wird Christof Steuer jeweils einen Vortrag über die Bremer Schweiz halten. Auch eine Radtour des ADFC (Start: 16 Uhr, Martinianleger, Anmeldung bis 23. Mai auf touren-termine.adfc.de) wird per Schiff in den Bremer Norden führen und dort in drei Stunden einige teilnehmende Häuser ansteuern. Im Bremer Norden selbst werden zwei Traditionsschiffe zu Weserfahrten aufbrechen: die "Rudolf" und die "Vegebüdel". Los geht es um 20.30 Uhr, 21.30 Uhr und 22.30 Uhr. "Die Moonlight-Dämmerfahrten sind ideal, um den maritimen Bremer Norden zu genießen", wirbt Elvira Krolm von der Wirtschaftsförderung Bremen für diese Fahrten.