Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Regio-S-Bahn-Linien 1 und 2 Zugverkehr im Bremer Norden: Erster neuer Bahnhof in Planung

Bisher gibt es zwölf Bahnhöfe im Bremer Norden. Perspektivisch könnte ihre Zahl auf 15 steigen. Wie weit die Planungen gediehen sind und wie sich zusätzliche Haltepunkte auf den Fahrplan auswirken.
28.04.2024, 19:35 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Zugverkehr im Bremer Norden: Erster neuer Bahnhof in Planung
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Zurzeit bedienen die Regio-S-Bahn-Linien 1 und 2 zwölf Stationen im Bremer Norden. Perspektivisch könnte die Zahl der Bahnhöfe in Burglesum und Blumenthal aber steigen. An welchen Orten zusätzliche Haltepunkte geplant sind und wie die sich auf den Fahrplan auswirken würden – ein Überblick.

Welche Stationen im Gespräch sind

Bremenweit sind acht zusätzliche Bahnhöfe vorgesehen. Das geht aus dem Verkehrsentwicklungsplan 2025 hervor. Im Bremer Norden könnten die Züge der Regio-S-Bahn demnach auch in Grambke im Bereich des Bahnübergangs Am Geestkamp, in Marßel südlich von Pellens Park sowie in Farge-Ost im Bereich der Betonstraße halten. In der Stadt gibt es Bestrebungen, Haltepunkte unter anderem im Bereich der Universität/Technologiepark, in Horn sowie an der Steubenstraße einzurichten.

Wie weit die Planungen sind

"Das Projekt 'Haltepunkt Bremen-Grambke' befindet sich noch in den Kinderschuhen", sagt eine Sprecherin der Deutschen Bahn auf Nachfrage der NORDDEUTSCHEN. Dieses Vorhaben ist bislang am weitesten gediehen. Zurzeit liefen die ersten Grobplanungen. Aus diesem Grund sei auch noch nicht abzusehen, wann die ersten Züge an der Station Grambke halten können. Gleiches gilt für die Bahnhöfe Marßel und Farge-Ost. "Die Planungen mussten in der Priorität aufgrund der zahlreichen weiteren Stationsprojekte bisher zurückgestellt werden", so René Möller, Sprecher von Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal (SPD).

Allerdings kam die Behörde schon vor vier Jahren zu dem Ergebnis, dass weder die Station in Marßel noch die in Farge-Ost ein besonders großes Potenzial hat. Grundlage dafür war ein Verkehrsmodell, das zwischen 750 und 1000 Fahrgäste am Tag in Marßel und weniger als 500 in Farge-Ost prognostizierte. Damals musste ein neuer Bahnhof jedoch auf mindestens 800 bis 1000 Pendler täglich kommen, um in die Planung aufgenommen zu werden. Auch wenn der Bahnhof Marßel diesen Zielwert nur minimal verfehlt, attestierte das Ressort der Station 2020 dennoch eine geringe Nachfrage. Mehr als doppelt so viele Reisende errechneten die Planer dagegen für den Haltepunkt Grambke. Dort ging man von über 2000 Ein- und Aussteigern pro Tag aus.

Lesen Sie auch

Auch wenn die Prognosen für die Stationen Marßel und Farge-Ost nicht sonderlich gut ausfallen, werden die Haltepunkte nach wie vor gefordert – zuletzt von der Nordbremer CDU. Einen entsprechenden Antrag haben die Christdemokraten vor gut zwei Wochen während ihres Kreisparteitages verabschiedet. Aus ihrer Sicht hätte etwa die Station Farge-Ost den Vorteil, dass sie das dortige Gewerbegebiet, die umliegenden Wohngebiete sowie das Betriebsgelände von Thyssen-Krupp direkt an das Netz der Regio-S-Bahn anschließen würde.

Was ein neuer Bahnhof kostet

"Die Kosten einer neuen Station schwanken stark, da bei einer Integration in die Bestandsanlagen der Aufwand zur Anpassung dieser Anlagen sehr unterschiedlich ist", erklärt Möller. "Auch der Aufwand zur barrierefreien Anbindung der Station unterscheidet sich sehr." Die Behörde rechne jedoch mit Gesamtkosten zwischen zehn und 20 Millionen Euro je Station.

Wie sich weitere Stationen auf den Fahrplan auswirken

Auf der einen Seite führen neue Haltepunkte dazu, dass weitere Quartiere an den Schienen-Personennahverkehr angebunden werden. Der wird dadurch der Behörde zufolge attraktiver. Auf der anderen Seite verlängert sich jedoch mit jedem zusätzlichen Halt die Fahrzeit. "Daher ist eine sorgfältige Abwägung hinsichtlich des Potenzials zusätzlicher Fahrgäste bei jedem neuen Halt geboten", so Möller.

Für beide Regio-S-Bahn-Linien, die im Bremer Norden unterwegs sind, könnten zwei neue Stationen dazukommen: Die Züge in Richtung Farge würden zusätzlich in Grambke und in Farge-Ost halten, die nach Bremerhaven in Grambke und Marßel. Das Ressort geht davon aus, dass sich die Reisezeit damit pro Strecke um etwa drei Minuten verlängern würde. "Zudem ist die geänderte Fahrzeit aufgrund der umfangreichen Mischverkehrsstrecken im Knoten Bremen in den Fahrplan der anderen Nah-, Fern- und Güterzüge unter Beachtung der Aufrechterhaltung einer ausreichend guten Betriebsqualität zu integrieren", gibt Möller zu bedenken.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)