Gerd-Rolf Rosenberger und Jürgen Karbe stehen bei Temperaturen um den Nullgrad an der Gerhard-Rohlfs-Straße in Vegesack. Die Kälte störe sie nicht, sagt Rosenberger, denn sie haben eine wichtige Aufgabe. Bei Wind und Wetter sind sie da. Jede Woche. Jeden Dienstag. In der von Handschuhen gewärmten Hand halten sie einen selbst beschriebenen Banner hoch: "Krieg ist der größte Klimakiller".
Rosenberger und Karbe gehören der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg an. 2001 sei die Initiative gegründet worden, zum Anfang des Afghanistan-Krieges. Am 9. November 2001 stand Rosenberger bereits in der Vegesacker Innenstadt. Der damalige Mitgründer gehe weiterhin auf die Straße und mache auf seine Sache aufmerksam. Und zwar seither an jedem Freitag an der Ecke Breite Straße / Gerhard-Rohlfs-Straße. Und zusätzlich gibt es die Mahnwache, mittlerweile zum 126. Mal.
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Das Motto der Initiative sei: "Verflucht sind alle Kriege." Rosenberger und Karbe seien für eine friedliche Lösung, egal ob es um den Krieg in der Ukraine gehe oder in Israel und Palästina. Denn sie sagen: "Der einzige Profiteur der Kriege ist die Waffenlobby", so Rosenberger. Karbe fügt hinzu: "In jedem Krieg werden deutsche Waffen eingesetzt und unschuldige Menschen müssen darunter leiden."
Letztes Jahr veranstaltete die Initiative "Nordbremer Bürger gegen den Krieg" ihre 1000. Friedensveranstaltung. Neben regelmäßigen Mahnwachen würden die Mitglieder unter anderem Stolpersteine säubern und die KZ-Gedenkstätte "Bahrsplate" in Schuss halten. Wie lange werde sich die Initiative engagieren? "Ich werde nicht damit aufhören", sagt Rosenberger, "jeder Krieg ist einer zu viel."