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Maritime Meile Gutachter bewertet Bootshaus

Ein Gutachter hat jetzt ermittelt, wie viel das denkmalgeschützte Bootshaus an der Maritimen Meile noch wert ist. Das Ergebnis entscheidet darüber, wie es mit dem leer stehenden Gebäude weitergeht.
24.11.2022, 18:00 Uhr
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Gutachter bewertet Bootshaus
Von Christian Weth

Wird Projektentwickler Max Zeitz das frühere Bootshaus der Vegesacker Ruderer nun übernehmen oder nicht? Auf eine Antwort warten Stadtteilpolitiker schon länger, jetzt steht sie offensichtlich kurz bevor. In dieser Woche hat ein Gutachter erläutert, wie viel das denkmalgeschützte Gebäude an der Maritimen Meile seiner Ansicht nach wert ist – und damit eine Grundlage für eine Entscheidung geliefert.

Die Analyse ist am Donnerstag in einer nicht öffentlichen Runde vorgestellt worden. Mit dabei waren Vertreter des städtischen Grundstücks- und Gebäudeverwalters Immobilien Bremen, Entscheider der Denkmalpflege und der Projektentwickler. Im Mai hatte Zeitz erstmals erklärt, sich vorstellen zu können, das leer stehende Gebäude in sein Konzept für das Strandlust-Quartier, das gleich nebenan entstehen soll, zu integrieren. Immer vorausgesetzt, dass der Zustand des ehemaligen Vereinshauses das zulässt.

Um das zu klären, ist vor Monaten ein Sachverständiger eingeschaltet worden. Er soll den Verhandlungspartnern nicht nur sagen, wie es um das mehrgeschossige Gebäude im Bauhausstil steht, sondern auch, was seiner Auffassung nach noch erhaltenswert ist – und welcher Aufwand notwendig wird, es wieder nutzbar zu machen. Im Frühjahr hatte Zeitz davon gesprochen, mit dem früheren Bootshaus eventuell den Service- und Gastronomiebereich der neuen Strandlust zu erweitern, wenn die alte abgerissen ist.

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Seither hat es mehrere Vor-Ort-Termine mit Planern gegeben. Und mehrere Besichtigungen des Gutachters. Er ist nicht der Erste, der sich das Gebäude angeschaut hat, um es zu bewerten. Auch Architekten haben das getan. Vor anderthalb Jahren war das. Damals hieß der Auftraggeber noch Norbert Lange-Kroning. Der Vegesacker wollte eine Stiftung gründen, die das Vereinshaus zu einem öffentlichen Haus mit Ausstellungen und Café macht. Seinen Plan hat er in diesem Jahr zurückgestellt. Zeitz soll ihn übernehmen.

Auch deshalb, weil das Projekt immer teurer wurde. Anfangs hatte Lange-Kroning noch mit Umbaukosten von 300.000 Euro kalkuliert, am Ende war die Summe mehr als doppelt so hoch. Der Zustand des Gebäudes, das zuletzt sporadisch von Malern als Atelier genutzt wurde, stellte sich als schlechter heraus als gedacht. Der Stiftungsplaner sprach von einer Heizungsanlage, die das gesetzliche Höchstalter längst überschritten hat. Von Problemen mit dem Kanal. Und davon, dass nicht nur einige Fenster marode sind, sondern alle.

Unterm Strich kam Lange-Kroning zu dem Schluss, dass sich über Jahrzehnte niemand so recht um das Gebäude gekümmert hat. Und dass daher die Stadt, der das Bootshaus gehört, helfen muss, vor allem finanziell. Auch Zeitz will ein Fazit ziehen – sobald er mit seinen Planern und der Denkmalpflege über das Ergebnis des Gutachters gesprochen hat.

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