Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Vegesacker Weserufer Neue Möglichkeiten für die Maritime Meile

Seit Jahren will Norbert Lange-Kroning aus dem früheren Bootshaus der Vegesacker Ruderer ein Veranstaltungshaus machen. Jetzt soll es ein anderer übernehmen: Projektentwickler Max Zeitz.
04.05.2022, 17:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Neue Möglichkeiten für die Maritime Meile
Von Christian Weth

Über Jahre hat Norbert Lange-Kroning davon gesprochen, das frühere Vereinsheim der Vegesacker Ruderer mithilfe einer Stiftung zu übernehmen, um aus ihm ein Veranstaltungshaus zu machen. Mittlerweile spricht der Vereinsfunktionär, der die Maritime Meile voranbringen will, anders. Nicht er will mehr das denkmalgeschützte Gebäude am Weserufer kaufen, sondern ein Projektentwickler soll es erwerben: Max Zeitz, der das Speicher-Quartier plant und nun auch das Gelände der Strandlust verändern will.

Im vergangenen Monat haben Lange-Kroning und Zeitz ein erstes Gespräch geführt. Der Vereinsfunktionär hatte darum gebeten. Er findet, dass es ein Gewinn wäre, wenn Zeitz das Gebäude im Bauhausstil übernimmt – für die Maritime Meile wie für den Projektentwickler. Schließlich, argumentiert Lange-Kroning, bieten sich mehr Möglichkeiten für die Entwicklung der Uferzone, wenn Zeitz nicht nur das Gelände des Hotelkomplexes der Strandlust umgestaltet, sondern das benachbarte Grundstück des ehemaligen Ruderhauses gleich mit.

Lesen Sie auch

Das finden auch andere. Zum Beispiel Gabriele Nießen. Die Baustaatsrätin weiß seit dieser Woche, dass Lange-Kroning und Zeitz miteinander gesprochen haben. Und dass der Vereinsfunktionär seinen Antrag für eine Stiftung, den er vor Monaten bei der Innenbehörde eingereicht hat, vorerst zurückgezogen hat. Lange-Kroning hat es ihr bei einem Telefonat am Mittwoch mitgeteilt. Sie sagt, den Projektentwickler bei seinem Strandlust-Vorhaben unterstützen zu wollen – und auch dabei, das frühere Bootshaus gegebenenfalls mit einzubeziehen.

Ob er das mehrgeschossige Gebäude plus Grundstück tatsächlich übernehmen wird, weiß Zeitz noch nicht. Fest steht für ihn allerdings, dass seine Planer auch ans Ruderhaus denken sollen, wenn sie ein Konzept für das ehemalige Hotel-Gelände entwerfen. Der Projektentwickler kann sich vorstellen, dass es für einen Gastronomen, der nach dem Abriss der alten Strandlust die neue Strandlust übernimmt, durchaus Potenzial hat, wenn der Service auch aufs denkmalgeschützte Gebäude nebenan erweitert werden könnte.

Gespräche mit der Stadt, der das Ruderhaus gehört, hat Zeitz noch nicht geführt. Genauso wenig wie mit der Baubehörde, mit der Vereinsfunktionär Lange-Kroning immer wieder verhandelt hat. Der Projektentwickler weiß, dass die Ideen des bisherigen Stiftungsplaners auf Anklang gestoßen sind. Und dass Bremen möchte, dass diese Ideen auch weitgehend umgesetzt werden. Etwa, dass das frühere Bootshaus ein Gebäude für alle wird. Dass es Ausstellungen gibt und Räume, die für Veranstaltungen gemietet werden können.

Lesen Sie auch

Lange-Kroning meint, dass der Projektentwickler ihn brauchen könnte, wenn es darum geht, diese Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren. Das hat er Zeitz auch bei ihrem ersten Treffen gesagt und ihm Unterstützung angeboten – nicht durch eine Stiftung, die es ihm zufolge ja nicht mehr braucht, wenn der Projektentwickler das Gebäude übernimmt. Aber vielleicht durch einen gemeinnützigen Verein, dessen Mitglieder alles managen, was Zeitz nicht managen kann, weil er anderes zu tun hat.

Von einem Verein spricht auch Staatsrätin Nießen. Und davon, dass die Behörde für Vertragsverhandlungen über das denkmalgeschützte Bootshaus bereitsteht. Ob es die so zügig gibt, wie es Vereinsfunktionär Lange-Kroning hofft, ist offen. Zwei Jahre hat Zeitz für die Planung des neuen Strandlust-Quartiers veranschlagt. Er sagt, dass es voraussichtlich noch Monate dauern wird, bis Vorschläge entwickelt sind, wie das frühere Hotel-Gelände einmal aussehen könnte. Bisher liegt ausschließlich eine Machbarkeitsstudie ohne konkrete Zahlen vor.

Fest steht daher nur, dass es mehrere Wohngebäude geben soll und einen Gastronomiebetrieb. Und dass nach Zeitz' Zeitplan das Gelände drei Jahre lang Baustelle sein wird – immer vorausgesetzt, dass alles glattläuft. Wie viel das Vorhaben kosten wird, will der Projektentwickler sagen, wenn klar ist, wie viele Wohnungen das Quartier haben wird und wie groß die Gastronomie werden soll. Bisher hieß es, dass die neue Strandlust kleiner wird als die alte. Für Lange-Kroning ein Grund mehr, dass frühere Ruderhaus mit einzuplanen.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)