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Millionenprojekt in Vegesack Der finale Plan fürs Hafenquartier

Seit Jahren wird das neue Stadtquartier am Vegesacker Hafen geplant. Jetzt gibt es neue Architektenbilder vom Großprojekt. Sie zeigen das Viertel in seiner finalen Version.
10.11.2021, 18:00 Uhr
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Der finale Plan fürs Hafenquartier
Von Christian Weth

Bilder vom neuen Stadtquartier am Vegesacker Hafen, und wie es einmal werden soll, hat es schon mehrere gegeben – jetzt gibt es eine neue Variante. Projektentwickler Max Zeitz spricht von einer finalen Version, die quasi eins zu eins zeigt, wie das neue Wohn- und Geschäftsviertel später aussehen wird. Inklusive einiger Änderungen, die es zuletzt bei dem Millionenvorhaben auf dem früheren Gelände des Haven Höövt gab.

Dass es jetzt eine aktualisierte Computergrafik vom Quartier gibt, kommt nicht von ungefähr: Die Planer sind dabei, die ersten Bauanträge für das Großprojekt einzureichen. Am Ende werden es sechs sein. Das halbe Dutzend steht für die Zahl der Baufelder, in die das neue Viertel unterteilt ist. Im nächsten Monat sollen für mehrere Gebäudekomplexe die Unterlagen ans Bauamt rausgehen – für das neue Polizeirevier, das Hotel und eine Wohn- und Geschäftseinheit. Sie sollen die ersten Bauten sein, die auf dem anderthalb Hektar großen Gelände beim Vegesacker Museumshaven entstehen.

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Alle drei Gebäude sind im vorderen Drittel des Grundstücks geplant, das an die Friedrich-Klippert-Straße grenzt – und damit näher am Bahnhof liegen als alle andere Neubauten. Das Polizeirevier bildet dabei quasi das Tor zum Quartier. Projektentwickler Zeitz sagt, dass der Komplex mal sechs Geschosse haben sollte, aber jetzt fünf- beziehungsweise viergeschossig wird. Auf der neuen Ansicht der Architekten kann man sehen, dass der vordere Teil des Gebäudes höher ist als der hintere. 4000 Quadratmeter sind für die Beamten vorgesehen und 1400 Quadratmeter für andere Nutzer. Zeitz spricht von Arztpraxen.

Neben dem Revier, zur Hafenseite hin, ist eine Gebäudereihe geplant, in die oben Wohnungen und unten Läden kommen sollen. Laut Zeitz ist die Geschäftszeile direkt an der Friedrich-Klippert-Straße für eine Bäckerei reserviert. Nebenan sollen  Räume für Bistros und Restaurants eingerichtet werden. Von allen hat man einen direkten Blick auf das Becken des Museumshavens. Genauso wie von den Wohneinheiten darüber. Zeitz kommt für diesen Komplex auf 43 Wohnungen und fürs gesamte Quartier auf fast viermal so viele. Der Projektentwickler hat dabei auch die mitgezählt, die staatlich gefördert werden.

Ähnlich groß wie das Polizeirevier soll der Hotel-Komplex werden, der hinter dem Gebäude der Beamten an der Straße Zum Alten Speicher geplant ist. Seit Anfang des Jahres steht fest, dass die Gruppe Hampton by Hilton das Gebäude übernehmen wird. Das Unternehmen plant rund 140 Zimmer für Vegesack-Besucher. Zeitz hofft, dass der Rohbau des Hotels im Winter nächsten Jahres fertig ist. Genauso wie der Rohbau des Reviers und der Wohn- und Geschäftseinheit daneben. Der Quartiersbau verläuft damit genau andersherum als der Abriss des Haven Höövt, bei dem die Arbeiter von der Rückseite des Geländes angefangen haben.

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Dort sollen später drei weitere Gebäudeeinheiten errichtet werden: In einem Komplex, der auf der Ecke zur Hafenbrücke geplant ist, wird es Servicewohnungen der Stiftung Friedehorst geben, aber auch Angebote für ambulante Pflege. In dem Gebäude daneben, das an der Straße zum Alten Speicher liegt, sind unter anderem ein Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes geplant und Wohnungen. Wie auch im höchsten Gebäude des neuen Quartiers, das die Planer Packhaus nennen – und an dem es wegen seiner Höhe mehr Kritik gab als an allen anderen. Ursprünglich sollte es elf Geschosse haben, jetzt hat es neun.

Außerdem wurde das Gebäude gedreht: Die Schmalseite soll jetzt zum Alten Speicher zeigen. Zeitz findet, dass auf der neuen Architektenansicht deutlich wird, wie groß der Abstand zu dem denkmalgeschützten Gebäude ist. Der Projektentwickler will im Sockelbau des Packhauses mehrere Gastronomiebetriebe unterbringen. Er rechnet damit, das das neue Viertel in vier bis fünf Jahren fertig ist. Das Investitionsvolumen beziffert er auf 144 Millionen.

Zur Sache

Das Nachhaltigkeitskonzept

Das neue Stadtquartier soll nicht nur ein Viertel werden, in dem mehrere Hundert Menschen wohnen und leben, sondern auch eines, dass möglichst klimaneutral ist. Ende des Monats wollen die Planer ein Konzept vorlegen, das aufzeigt, welche Technik zum Einsatz kommen soll, um den CO?-Ausstoß zu verringern – und vielleicht auch auf null zu bringen. Geprüft werden Fotovoltaik-, aber auch Geothermie-Anlagen. Und der Bau eines Eisspeichers, der aus Kälte Wärme macht: Weil in unterirdischen Zisternen kontinuierlich Wasser aufgetaut und wieder gefroren wird, entsteht Energie, die zum Heizen genutzt werden kann. Die Quartiersentwickler wollen 24 Millionen Euro für grüne Technik ausgeben.

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