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Ökologiestation Bremen Erfolgreicher Jahresabschluss und große Herausforderung

Was Besucher beim Kunsthandwerkermarkt in der Ökologiestation entdecken konnten und wofür der Verein jetzt Spenden sammelt.
12.11.2023, 20:00 Uhr
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Von Christian Pfeiff

Ein volles Haus verzeichnete die Ökologiestation am Sonntag beim schon traditionellen Kunsthandwerkermarkt. Bereits zum insgesamt 23. Mal verleitete der Basar zahlreiche Freunde kunstvoller Handwerksarbeiten zu einem Ausflug. „Es ist deutlich voller als zu unserem Ostermarkt. Zahlreiche Besucher fahnden bereits nach Weihnachtsgeschenken“, konstatierte Hausleiterin Martina Schnaidt. Und das, obwohl nicht alle der 15 angekündigten Kunsthandwerker erscheinen konnten: „Krankheitsbedingt hatten wir leider einige kurzfristige Ausfälle zu verzeichnen."

So fanden jedoch mit einer Ausnahme auf dem Vorhof sämtliche Aussteller in den rustikalen und beheizten Räumen des Hofmeierhauses der Station Platz, was sich angesichts der kühlen Herbsttemperaturen nicht eben nachteilig auf das „Marktgeschehen“ auswirkte. Das dort offerierte, vielfältige Sortiment kann neben einem ausgeprägten Lokalkolorit sogar eine gewisse Exklusivität für sich beanspruchen, denn für viele der Anbieter ist dieser Kunsthandwerkermarkt einer von nur wenigen, bisweilen sogar der einzige Termin im Jahr, an dem sie ihre in mühevoller Detailarbeit hergestellten Unikate zum Verkauf anbieten.

Hierzu zählt beispielsweise die Aumunderin Ilonka Kubica, die ihre handgeschöpften, filigranen Papierarbeiten ausschließlich bei den Kunsthandwerkermärkten in der Ökologiestation anbietet. Als ehemalige Kassenwartin des Trägervereins der Ökologiestation bleibt Kubica der Einrichtung auf diese Weise verbunden. Gleichzeitig trägt sie mit ihrem Sortiment zu einer gewissen Exklusivität des Angebots bei.

Auch Friedrich-Karl Wittenberg kommt mit seinen handgedrechselten Deko-Objekten bereits seit Jahren in die Ökologiestation. „In den ersten Jahren habe ich sogar immer noch meine Drechselmaschine mitgebracht. Mittlerweile ist mir dieser Aufwand allerdings zu groß, zumal bei Drechselarbeiten eben auch Späne und Holzstaub anfallen, die man hinterher wieder aufräumen muss", sagte der Beckedorfer lachend.

Mittlerweile hat Wittenberg beim Kunsthandwerkermarkt in seiner Disziplin Verstärkung bekommen. Auch Jens Krössig aus Aumund offeriert selbst gemachte Holzarbeiten und dazu handgefertigte Messer. „Da wir mit unterschiedlichen Werkzeugen arbeiten und auch unterschiedliche Objekte herstellen, kann von Konkurrenz keine Rede sein“, bemerkte Wittenberg lächelnd.

Auch Mitglieder des Vereins standen hinter Verkaufstischen, um neben selbst gebackenen Kuchen auch aus dem „Geländebestand“ gewonnene Produkte wie Quitten-Gelee, Schlehen-Likör, Honig und Ringelblumen-Salbe anzubieten. Der Erlös aus deren Verkauf fließt ebenso wie die weiteren Markteinnahmen in die vor Ort geleistete Umweltbildungsarbeit. Die hat nach dem Wegfall der Pandemie-Präventionsmaßnahmen wieder großen Zulauf, berichtete Schnaidt.

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Das sei nicht zwingend dem Umstand geschuldet, dass der Begriff „Klimawandel“ wohl zu einem der am häufigsten verwendeten Begriffe dieses Jahres gehört. „Das regionale Besucherinteresse an unserem Angebot war bereits vorher hoch. Auf die Teilnehmerzahlen hat dieser Umstand also keine Auswirkungen. Lediglich inhaltlich hat sich unsere Arbeit dadurch leicht verändert. Wir versuchen, bei unseren Angeboten und Seminaren auch immer ein paar Klimaschutz-Fakten in unsere Ausführungen einzubauen. Die umfassenden Themen Biodiversität und Umweltbildung stellen jedoch nach wie vor den Hauptaspekt unserer Arbeit dar", erklärte Martina Schnaidt.

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In naher Zukunft steht der Trägerverein vor einem Großprojekt: Dächer und Wände des rustikalen Seminarhauses sind sanierungsbedürftig. Entsprechende Fördergelder wurden nach dem dritten Antrag zwar seitens der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien für das kommende Jahr bewilligt, „diese decken aber nur fünfzig Prozent des Gesamtbedarfs. Unsere derzeit größte Herausforderung besteht derzeit also darin, selbst noch einmal grob 100.000 Euro an Spenden zu sammeln und die Sanierungsmaßnahmen bis 2026 abgeschlossen zu haben, da entsprechende Fördergelder ansonsten verfallen.“

Da die Ökologiestation seit ihrer Gründung 1979 über einen großen regionalen Unterstützerkreis verfügt, konnte ein Teil dieser Gelder bereits als Spenden entgegengenommen werden: „Es reicht aber natürlich noch lange nicht." Der Bund unterstützt die Sanierung des denkmalgeschützten Hofmeierhauses mit exakt 89.250 Euro. Die Mittel kommen aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm.

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Info

Wer die Sanierung und somit den Erhalt des Seminargebäudes der Ökologiestation durch eine Spende unterstützen möchte oder sich für die Umweltbildungsangebote interessiert, kann unter www.oekologiestation-bremen.de sowie montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr telefonisch unter der Nummer 04 21 / 2 22 19 22 mit dem Verein in Kontakt treten.

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