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Overbeck-Museum Jobst von Harsdorf: Reiseberichte in Bildern

Im Overbeck-Museum ist eine neue Ausstellung eröffnet worden. Diesmal geht es um Bilder des Künstlers Jobst von Harsdorf. Die Vernissage am Sonntag war anders als andere Auftaktveranstaltungen.
18.08.2024, 18:36 Uhr
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Von Birgit Szymanski

Es hatte etwas von einem Familientreffen mit Ehefrau, drei Töchtern, Enkeln, Urenkeln und einer Nichte – und fühlte sich fast wie eine vorgezogene Geburtstagsfeier an: Rund 200 Besucher waren am Sonntag in die Alte Hafenstraße in Vegesack gekommen, worüber sich Leiterin und Kuratorin Katja Pourshirazi freute. Im Overbeck-Museum wurde die Ausstellung „Unverklungen“ mit 40 Exponaten des Künstlers Jobst von Harsdorf (1924-2018) anlässlich seines 100. Geburtstags eröffnet. Seine Lithografien und Aquarelle sind noch bis einschließlich Sonntag, 27. Oktober, zu sehen und zeigen auf, dass die Werke des früheren Professors für angewandte Grafik an der Bremer Hochschule für Künste eben nicht wie Musikstücke verklungen sind.

Die Töchter des Künstlers – Johanne von Harsdorf-Fürstenau, Anette Slaatto und Dorothee von Harsdorf – freuten sich darüber, wie die Arbeiten ihres Vaters gewürdigt wurden. Ihnen zufolge sind die Bilder in den Räumen des Museums so angeordnet, dass sie meinten, vergessene Motive neu zu entdecken. Gemeinsam mit Helge Slaattoo umrahmten Anette Slaattoo und Johanne von Harsdorf-Fürstenau die Vernissage musikalisch. Sie interpretierten mit Klavier, Viola und Violine mehrere Werke von Claude Debussy und Johan Halvorsen. Dabei zeigten sie Verbindungslinien zwischen den Komponisten und dem Zeichner, Maler und Grafiker auf.

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Von Vielfältigkeit und Bandbreite war die Rede. Und beides war auch in der Ausstellung selbst ersichtlich. Werke in Farbe wechselten sich mit Schwarz-weiß-Arbeiten ab, Aquarelle mit zarten floralen Motiven und Lithografien. Venedig war ein Schwerpunkt in der Ausstellung, jährliche Studienreisen in die Lagunenstadt hatten sie zu einem Lebensthema für von Harsdorf gemacht. "Er öffnet uns die Augen für den Mythos und für die Gegenwart Venedigs, für die Architektur, das Licht und die unendlichen Spiegelungen, mit denen das Wasser die Stadt reflektiert und verdoppelt“, erläuterte Museumsleiter Pourshirazi in ihrer Ansprache zur Eröffnung.

Sie berichtete ebenfalls von Griechenland-Reisen des Künstlers, zeigte dem Publikum auf, was es bedeutet, mit schweren Lithografie-Steinen zu arbeiten und spann den Bogen zu den späten Bildern aus den 2010er-Jahren, in denen die visuellen Reiseberichte sich auf aquarellierte Werke aus dem eigenen Garten und der Region konzentrierten. Besonders interessant an der Ausstellung: Jobst von Harsdorf ließ sich auch von seinen musizierenden Töchtern inspirieren, setzte Gehörtes von Brahms, Schubert und Schönberg in Aquarellen um und sorgte somit dafür – ganz dem Ausstellungstitel entsprechend – , dass Töne eben nicht verklingen müssen.

Die 40 Exponate sind auf vier Räume so geschickt verteilt und angeordnet, dass sie nicht nur auffallen, sondern den Betrachter in den Bann ziehen. Mit unterschiedlichen Facetten und angewandten Techniken regen sie zur Auseinandersetzung an mit dem, was Jobst von Harsdorf gesehen hat: in Griechenland, in Italien und in Bremen-Nord.

Zur Sache

Das Programm zur Ausstellung

Die Ausstellung im Overbeck-Museum wird am Sonntag, 22. September, um 11.30 Uhr ergänzt durch ein Matinee-Konzert mit Piano-Improvisationen zu Bildern des Künstlers. Es spielt Effie Falkenroth.

Am Mittwoch, 16. Oktober, wird ab 15 Uhr eingeladen zu einer „Geburtstagsfeier“, einem Kunstgespräch mit Dorothee von Harsdorf und Kuratorin Katja Pourshirazi.

Zum Abschluss der Ausstellung gibt es am Sonntag, 27. Oktober, ab 15 Uhr eine Führung mit Musik. Museumsleiter Pourshirazi, die Töchter Johanne von Harsdorf-Fürstenau und Anette Slaatto werden die Besucher mitnehmen in die Welt des Künstlers.

Jeweils an den Sonntagen 1. und 29. September werden ab jeweils 11.30 Uhr Führungen angeboten.

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