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Sportanlage in Grohn Pläne zur Aufteilung des Oeversbergs schreiten voran

Die Pläne, den Oeversberg zwischen den Sportvereinen und der Jacobs University aufzuteilen, sind weiter vorangeschritten. Jetzt gibt es einen Entwurf, der zeigt, wo was auf dem Grohner Gelände hin soll.
01.08.2019, 16:55 Uhr
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Pläne zur Aufteilung des Oeversbergs schreiten voran
Von Christian Weth

Wie der Oeversberg mal aussehen könnte, haben die Vereine, die ihn nutzen, und die Jacobs University, der das Grohner Gelände noch gehört, schon häufiger beraten. Inzwischen sind die Pläne, die Fläche zwischen beiden Parteien aufzuteilen, weiter vorangeschritten – und gibt es einen Entwurf, der genauer zeigt als jeder andere vor ihm, wo was auf dem rund sieben Hektar großen Grundstück hin soll. Das Konzept sieht auch Gebäude und Anlagen für den Sport vor, die es bisher an der Friedrich-Humbert-Straße nicht gibt.

Erst tagte ein Runder Tisch, bei dem Vereine, Uni und Behörden monatelang berieten, wie eine einvernehmliche Lösung beim Oeversberg aussehen könnte. Jetzt treffen sie sich in einem Arbeitskreis, bei dem die Lösung – eben das Gelände aufzuteilen – im Detail umgesetzt werden soll. Zuletzt waren beide Seiten im Frühjahr zusammengekommen, um Forderungen zu formulieren. Seitdem steht fest, dass der Sport auf die westliche Seite des Oeversbergs kommt und die Jacobs University auf die östliche. Gutachter haben berechnet, dass diese Variante die lärmverträglichste für beide Parteien ist. Und für die Anwohner des Gebiets.

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Was die Uni auf dem Gelände vorhat, von dem sie zwei Hektar behält und zum Ausgleich für die fünf Hektar für den Sport eine Fläche im Science Park bekommt, ist unklar. Bernd Schneider sagt, dass die Gebäude, die der Entwurf auf der östlichen Hälfte vorsieht, reine Platzhalter sind. Der Sprecher von Sportsenatorin Anja Stahmann (Grüne) geht davon aus, dass die Uni ihre Projekte vorstellen wird, sobald die Planungsphase abgeschlossen ist. Fest steht bisher nur, dass sie nach eigenem Bekunden mehr Flächen braucht, um weiter wachsen zu können. Im Science Park soll ein Wohnheim für Studenten gebaut werden.

Neubau für Sportler

Die Vereine werden dagegen enger zusammenrücken. Aus neun Tennisplätzen sollen vier werden – plus der Option, irgendwann zwei neue Spielflächen anzulegen. Verringert wird außerdem die Zahl der Fußballplätze – von drei auf zwei. Als Ausgleich ist ein Kunstrasenfeld vorgesehen, das nach Schneiders Angaben öfter bespielt werden kann, weil es sich nicht so schnell abnutzt wie ein Rasenplatz. Tennis- und Fußballanlagen sollen von Baumreihen abgeschirmt werden. Auch ein Teil des Gehölzes im östlichen Teil des Oeversbergs bleibt. Es soll quasi den Sport vom Gelände der Jacobs University trennen.

Beim Treffen im Frühjahr haben die Tennisspieler, Fußballer und BMX-Fahrer nicht nur Forderungen vorgetragen, sondern auch Varianten von Forderungen. Nach Angaben von Reimund Kasper, früher Vizechef des Kreissportbunds, jetzt Berater der Oeversberg-Sportler, wollen die Vereine vor allem mehr Räume. Deshalb soll ein Gebäude her, das von allen genutzt werden kann – als Materiallager ebenso wie als Treff. Die Sportler können sich den Neubau sowohl an der Friedrich-Humbert-Straße vorstellen als auch mitten auf dem Gelände. Anders als die Planer: Sie ziehen die Variante an der Straße vor.

Laut Plan ist das Gebäude so lang wie die Stirnseite des Kunstrasenplatzes – und wartet mit einer Besonderheit auf: Es bezieht die Skateranlage mit ein. Sie soll in den Neubau integriert werden. Von Räumen unter dem Starthügel der BMX-Bahn, die laut Kasper von den Fahrern vorgeschlagen werden, ist im Konzept zwar keine Rede. Aber davon, dass die Piste ausgebaut werden soll, damit sie den neuesten Standards entspricht. Neben der Bahn ist eine 3000 Quadratmeter große Optionsfläche für einen zweiten Neubau ausgewiesen, etwa für die Rennleitung und für die Trainer. Ob der kommt, ist allerdings unklar.

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Genauso wie etwas anderes: Wie viel es nämlich kosten wird, den Oeversberg für die Vereine umzugestalten. Nach dem Zeitplan von Senatorinsprecher Schneider wird der Arbeitskreis, zu dem auch Vertreter des Sportamts und der Wirtschaftsbehörde gehören, Ende August erneut tagen. Er geht davon aus, dass es im Anschluss nicht nur einen Plan geben wird, welche Anlagen und Gebäude vorgesehen sind, sondern auch eine genaue Kalkulation. Schnell soll es und muss es jetzt gehen. Eine Kostenrechnung wird zügig gebraucht, weil die Haushaltsverhandlungen des neuen Regierungsbündnisses demnächst beginnen.

Mehr Geld von neuer Regierung

Die Vereine gehen davon aus, dass Rot-Grün-Rot ihnen deutlich mehr Geld gibt, als Rot-Grün geben konnte. Im Grunde erwarten die Sportler, dass SPD, Grüne und Linke ihnen jetzt das zusichern, was die vorherige Koalition in den vergangenen Jahren an Zuschüssen für den Oeversberg gespart hat: Weil nicht sicher war, ob die Vereine auf dem Gelände wegen der Erweiterungspläne der Uni bleiben können, bekamen sie ausschließlich Geld, um Anlagen zu reparieren. Vieles auf dem Grundstück, meint Vereinsberater Kasper, hat deshalb Behelfscharakter. Mobilbauten dienen als Umkleiden, Container als Lager.

Kasper hat es mal grob überschlagen: Er geht von einem mehrstelligen Millionenbetrag aus, die der Umbau des Oeversbergs am Ende kosten wird. Ihm zufolge müssen die Behörden schließlich wesentlich mehr machen als auf anderen Bezirkssportanlagen in der Stadt – eben nicht nur Gebäude neu bauen, sondern auch die Infrastruktur für Strom und Wasser komplett verändern, weil fast nichts auf dem Gelände so bleiben wird, wie es jetzt ist. Der Berater der Vereine hofft, dass die Arbeiten im nächsten Jahr starten.

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